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Kurzmeldungen Dürre in Somalia: eine besondere Gefahr für Frauen und Kinder

action medeor-Mitarbeiterin Alessa Behler sprach bei ihrem Besuch in Somaliland mit Hodan Ahmed von der Partnerorganisation WARDI über die Lage der Frauen und Kinder im Projektgebiet. © action medeor
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- 09. Mai 2022
Hodan Ahmed ist als Protection Officer bei der somalíschen Organisation WARDI für den Schutz vulnerabler Gruppen wie Frauen und Kinder zuständig. Im Interview mit action medeor-Projektreferentin Alessa Behler berichtet sie über die aktuell sehr schwierige Lage in Somalia und warum insbesondere Frauen und Kinder durch Naturkatastrophen wie Dürren gefährdet sind.
Die Humanitäre Situation in Somalia ist aktuell sehr angespannt: die Menschen in der Region leiden unter der schwersten Dürre seit Jahrzehnten. Welche Auswirkungen hat die Dürre in Somalia speziell auf das Leben von Frauen und Kindern?
Frauen und Kinder machen einen großen Teil der von Dürren und Vertreibungen Betroffenen aus. Insbesondere viele Kinder sind stark unterernährt und laufen Gefahr, ohne sofortige Behandlung zu sterben. Familien, die ihre Lebensgrundlage verlieren – zum Beispiel, weil ihr Vieh durch die Dürre gestorben ist oder die Ernten auf den Feldern vertrocknen – sind einem besonders hohen Risiko von Hunger und Ernährungsunsicherheit ausgesetzt.
Warum erhöht die Dürre auch das Risiko für sexuellen Missbrauch und Ausbeutung?
Leider nehmen Berichte über Vergewaltigungen und Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu. Probleme bestehen unter anderem dadurch, dass es zu wenige angemessene Unterkünfte und Privatsphäre in den überfüllten Binnenflüchtlingssiedlungen gibt.
Ein weiteres Problem: da sich sehr viele Familien in einer verzweifelten Lage befinden, nehmen Fälle von Kinderheiraten zu. Für die Mädchen bedeutet dies ein großes Risiko von körperlichem und sexuellem Missbrauch, schlechter Ernährung und einem erhöhten Risiko des Todes von jungen Müttern im Falle einer frühen Schwangerschaft.
Welche Hilfe insbesondere für Frauen und Mädchen ist jetzt besonders wichtig?
Verschiedene Maßnahmen sind wichtig, um Frauen und Mädchen in dieser besonders herausfordernden Zeit zu unterstützen: die Verteilung von Hygieneartikeln in Camps, finanzielle Unterstützung, um Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen – aber auch beispielsweise die Installation von Solarbeleuchtung in Flüchtlingscamps, damit die Frauen und Mädchen nicht nachts in der Dunkelheit unterwegs sein müssen.

Bedarfsgerechte Hilfe
„Ich unterstütze action medeor schon, seit ich vor Jahrzehnten in Afrika auf ihre Medikamente gestoßen bin – dort wo sonst unbrauchbare Arzneimittelspenden auf ihre Entsorgung warteten, gab es von action medeor bezahlbare Medizin für die Menschen, die sie brauchten.“
Ulrich von der Linde, Spender