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Pressemitteilungen Hilfe für Flutopfer in Afrika

Emmanuel Limi (rechts) macht sich ein Bild von den Zerstörungen durch die  Überschwemmungen in der Demokratischen Republik Kongo.

Emmanuel Limi (rechts) macht sich ein Bild von den Zerstörungen durch die Überschwemmungen in der Demokratischen Republik Kongo. © action medeor

Nach schweren Überschwemmungen in der DR Kongo, in Burundi und Somalia berichtet Emmanuel Limi aus der Katastrophenregion.

Emmanuel Limi ist gerade erst aus den Katastrophengebieten in Burundi und der Demokratischen Republik Kongo zurückgekehrt. Der Ostafrika-Experte des Gesundheitshilfswerks action medeor war eigentlich in Togo unterwegs. Nach den verheerenden Überschwemmungen in den Nachbarländern hat er seine Reise unterbrochen, um die Flutgebiete zu besuchen. Er bringt erschütternde Eindrücke mit: „In Burundi sind bis heute viele Orte nicht befahrbar und nur mit dem Boot zu erreichen. Krankenhäuser und Schulen wurden überschwemmt, es mangelt an Medikamenten, Cholera breitet sich aus“, schildert Limi.

Schlimmer noch sei die Lage im Kongo: „In der Region Süd-Kivu kamen die Fluten aus den Bergen und haben große Steine mit sich gerissen, die ganze Dörfer einfach weggewischt haben“, berichtet Limi. „Der Boden in diesen Dörfern ist noch weich – nicht vom Wasser, sondern weil sich die Trümmer und die Toten noch darin befinden.“ Wie viele Tote und Vermisste es gibt, lässt sich daher nur schätzen, die Behörden vor Ort gehen von 5.000 bis 7.000 aus.„Und die Überlebenden haben alles verloren, wirklich alles“, sagt Limi, der mit Menschen gesprochen hat, die nicht nur ihren Besitz, sondern auch ihre gesamte Familie in den Fluten verloren haben.

Emmanuel Limi kennt die Region, denn action medeor ist seit Jahren in der Grenzregion zwischen Burundi und der Demokratischen Republik Kongo aktiv, versorgt Menschen mit Nahrung, Medizin und Wasser. Seit den ersten Tagen nach den Überschwemmungen unterstützt das Hilfswerk die Katastrophenregion mit zusätzlichen Medikamenten, Nahrungsmitteln und Hygiene-Kits. „Wir haben zusammen mit dem Menschen hier Felder angelegt, auf denen Mais und Bohnen angebaut wurden, sehr große Flächen“, schildert Limi, „drei Viertel davon sind jetzt zerstört.“

So wie den Menschen in Burundi und der DR Kongo geht es auch Hunderttausenden in Somalia. Auch dort ist action medeor seit Jahren aktiv und auch dort haben starke Überschwemmungen in den letzten Tagen große Schäden angerichtet. In der Region Hiraan und im Distrikt Beledweyne sind Flüsse sind über die Ufer getreten, ganze Dörfer und Felder überschwemmt. „Tausende Menschen haben in angrenzenden Dörfern und Camps Schutz gesucht. Durch die Nässe und mangelnde Hygiene in den notdürftigen Unterkünften verbreiten sich Krankheiten wie Malaria rasend schnell“, berichtet Alessa Behler. Sie ist bei action medeor für Somalia zuständig und macht sich gerade auf den Weg Richtung Afrika, um Hilfsmaßnahmen mit der lokalen Partnerorganisation WARDI zu koordinieren. Dazu gehört eine mobile Klinik, die bislang durch die Dörfer fuhr und nun vorrangig die Camps besucht, in die sich die Überlebenden nach der Flut gerettet haben.

„Besondere Sorgen bereitet mir der wiederkehrende Wechsel zwischen Dürren und Überschwemmungen in Somalia“, berichtet Behler, „denn jedes Mal verlieren die Menschen ihre Ernten und damit ihre Lebensgrundlage.“ Dennoch gibt es auch Lichtblicke: Dort, wo action medeor den Menschen helfen konnte, sich besser gegen Naturkatastrophen zu wappnen, geht nicht alles verloren. „Wir haben gemeinsam mit den Menschen vor Ort Verfahren entwickelt, wie sie ihr Saatgut und die Felder gegen Überflutung sichern können“, berichtet Behler. Deshalb haben die Menschen in den von action medeor unterstützten Dörfern jetzt noch Rücklagen.

Um nachhaltig helfen zu können, ergreift action medeor in seinen Projekten eine Vielzahl von Maßnahmen, um die Nahrungssicherheit der Menschen zu verbessern. Dazu gehören neben dem Schutz von Ernten und Saatgut auch ein verbessertes Ressourcenmanagement, Alphabetisierungskurse und die Vermittlung von Wissen über gesunde Ernährung und verbesserte Anbaumethoden. „Wir hoffen, dass wir nach der ersten Nothilfe diese langfristig wirksamen Maßnahmen fortführen können“, erläutert Behler.

Wer die Arbeit von action medeor unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende tun. Wer online unter www.medeor.de/spenden spendet, kann dort auch seine Adresse für eine Spendenquittung hinterlassen. Klassisch geht es über IBAN DE78320500000000009993 bei der Sparkasse Krefeld, Spendenstichwort: „Nothilfe weltweit“.