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Hingeschaut – action medeor Blog Eine Region im Katastrophenzustand

  • Slide 1Markus Bremers im Erdbebengebiet
    Nach dem Erdbeben macht sich Markus Bremers ein Bild von der Situation vor Ort.
  • Slide 2Bagger und Helfer in den Trümmern
    Die Beseitigung der Trümmer wird noch viel Zeit in Anspruch nehmen.
  • Slide 3Arzt mit zwei Personen im Erdbebengebiet
    Mit der Lieferung medizinischer Hilfsgüter unterstützt action medeor die Partner vor Ort.

Zwei Tage nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien reiste action-medeor-Mitarbeiter Markus Bremers in die Region, um sich ein Bild von der Lage zu machen und weitere Hilfsmaßnahmen zu koordinieren. Hier schildert er seine Eindrücke.

Am Flughafen in Istanbul liegen sich Menschen weinend in den Armen. Ich bin hier zwischengelandet, um weiter nach Adana zu fliegen – in den Norden der Türkei, den das Erdbeben besonders hart getroffen hat. Viele hier wollen wie ich zum Helfen in die Region, zum Teil auch, weil sie dort Familie haben.

Eine Region im Katastrophenzustand

Für mich geht’s nach der Landung in Adana weiter nach Kilis. Die Straßen dorthin sind komplett verstopft, Hunderte LKW fahren in die Region, immer wieder kommen uns Krankenwagen mit Blaulicht entgegen. In Kilis treffe ich unsere Partnerorganisation „International Blue Crescent“ (IBC). Bereits seit den frühen Morgenstunden nach dem ersten Beben sind die Helferinnen und Helfer der Organisation im Einsatz – mit der Unterstützung von action medeor.

Das Bild, das sich mir vor Ort zeigt, ist schrecklich: Alles liegt in Trümmern, Rettungstrupps mit Hunden, Baggern und Kränen sind im Einsatz, um Überlebende zu bergen. Überall auf den Straßen sind Menschen, weil sie sonst nirgends hinkönnen. Sie haben alles verloren und benötigen die grundlegendsten Dinge: Kleidung, Wasser, Nahrung, eine Unterkunft.

Das größte Leid lindern

Dramatisch ist die Situation auch in Syrien, wie uns unsere Partner vor Ort berichten: Hier hat es die Menschen getroffen, die aufgrund von Krieg und Flucht ohnehin schon unter schweren Bedingungen lebten. In den Gebieten, die von der syrischen Opposition kontrolliert werden, gibt es keine staatlichen Strukturen, die nach so einer Katastrophe bei der Versorgung der Menschen oder dem Wiederaufbau unterstützen.

In beiden Ländern kümmern wir uns gemeinsam mit unseren Partnern darum, die größte Not der Menschen zu lindern: In Notunterkünften, in denen die Menschen Zuflucht finden, erhalten sie drei Mal am Tag eine Mahlzeit und frisches Trinkwasser. Sie werden mit warmer Kleidung ausgestattet, bekommen Decken und Schlafsäcke, um sich gegen die Kälte – vor allem in der Nacht – zu wappnen. Auch Hygieneartikel werden verteilt. Mobile Gesundheitsteams kümmern sich um die medizinische Versorgung der Menschen, verarzten sie direkt vor Ort oder organisieren den Transport in das nächstgelegene Krankenhaus.

Die Hilfe muss weitergehen

Dass das Leben trotz der Tragödie, die sich hier ereignet hat, irgendwie weitergehen muss, zeigte mir die Geschichte der Familie Cengiz* sehr eindrücklich. Bei meinem zweiten Besuch in der Türkei, acht Wochen nach dem Beben, traf ich die Großfamilie in einem Zeltlager. Insgesamt hat Familie Cengiz durch das Erdbeben 36 Familienmitglieder verloren. Gleichzeitig lag eine Familienangehörige gerade hochschwanger im Krankenhaus und erwartete ein Kind. Neues Leben mitten in der Krise: Hoffnung und Herausforderung zugleich.

Klar, dass wir den betroffenen Menschen beistehen. Familie Cengiz hat von uns zum Beispiel Babynahrung und -kleidung sowie Windeln erhalten. Damit die medizinische Versorgung der Menschen gewährleistet ist, statten wir medizinische Teams und Krankenhäuser in der Region mit lebenswichtigen Medikamenten, medizinischem Material und Geräten aus – zum Beispiel durch die Hilfslieferungen aus unserem Medikamentenlager in Tönisvorst am Niederrhein.

Diese Hilfe wird auch in den nächsten Monaten dringend gebraucht. Danke, dass Sie uns dabei mit Ihrer Spende unterstützen!

Ihre Hilfe ist weiterhin nötig!

Wir freuen uns sehr, wenn Sie unsere Arbeit im Erdbebengebiet und in vielen anderen krisengeplagten Regionen der Welt unterstützen wollen – jede weitere Spende ist willkommen und leistet einen wichtigen Beitrag!

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Recht auf medizinische Versorgung

„Ich unterstütze action medeor, weil das Recht auf medizinische Versorgung keine Landesgrenzen kennen sollte.“

Marieluise Karastergios-Busch, Spenderin