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Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Familien in Cali, Kolumbien

An den Berghängen von Cali, der drittgrößten Stadt Kolumbiens, leben viele Familien unter schwierigen Bedingungen: nicht ausreichende Wasserversorgung und fehlendes Wassermanagement erschweren das tägliche Leben. In trockenen Monaten steht den Bewohnern nicht ausreichend sauberes Wasser zur Verfügung, bei starken Regenfällen kommt es häufig zu Überschwemmungen.

Neben der mangelhaften Wasserversorgung sind die Stadtteile im oberen Bereich der Berghänge auch von weiteren Teilen der Infrastruktur abgeschnitten, auch die staatliche Müllabfuhr erreicht die Menschen hier nicht. Krankheiten wie Durchfallerkrankungen und Malaria, Zika und Dengue breiten sich in Folge dieser prekären Lebensbedingungen schnell aus.

Trotzdem ziehen immer mehr Familien an die Berghänge. Darunter sind Binnenvertriebene und venezolanische Geflüchtete, die es sich nicht leisten können, in anderen Stadtteilen zu wohnen. Seitens der Regierung gibt es keine Strategie zur Bekämpfung oder Beseitigung der Ursachen der Risiken. Insgesamt fehlt der politische Wille, um den Familien ein Leben in Würde zu ermöglichen. Gemeinsam mit lokalen Projektpartnern setzt sich action medeor für die Stärkung der Widerstandsfähigkeit ein und fördert das Wissen in risikominderndem Verhalten.

Von Januar bis September 2019 wurde mit dem lokalen Partner „Comisión Arquidiocesana Vida, Justicia y Paz” (CAVJP) ein Projekt zur Stärkung der Resilienz von Familien in Cali durchgeführt. Über Bildungseinrichtungen wurde mit Jugendlichen zusammengearbeitet, die ihr Wissen wiederum in ihre Familien und Menschen in ihrem Lebensumfeld getragen haben. 

Da die Maßnahmen in der ersten Projektphase von der Bevölkerung sehr gut angenommen wurden und weiterer Bedarf kommuniziert wurde, wurde das Projekt in einer zweiten Phase fortgeführt und ausgeweitet. Familien an den Berghängen werden durch das Projekt in konkreten Maßnahmen zur Prävention und Minderung von Risiken unterstützt. Die Umsetzung erfolgt über Initiativen, die sich in Abstimmung mit den Gemeinden für diese Maßnahmen zum Gemeinwohl einsetzen. Maßnahmen könnten beispielsweise der Bau von Regenrinnen, Straßeneinläufen, Regenwasserkanälen oder Latrinenbau sein.

Eine wichtige Komponente des Projektes ist ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch zwischen Familien und Regierungsvertretenden.

Projektinformationen

Projektinhalt
Stärkung der Resilienz von Familien in Cali
Zielgruppe
Die direkte Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 17 Jahren, die in gefährdeten Gebieten an den Berghängen östlich von Santiago de Cali leben und sich mit Unterstützung ihrer Familien bereits zu Gruppen zusammengeschlossen haben (mind. drei Gruppen mit 15-20 Teilnehmenden). Zur indirekten Zielgruppe gehören mind. 2.500 Familien der insgesamt 300.000 Familien, die ebenfalls an den Berghängen Calis leben und den vorher ausgeführten Risiken ausgesetzt sind.
Projektgebiet
Cali, Kolumbien
Projektbeschreibung
1. Identifikation und Auswahl von Gruppen, mit denen die Aktivitäten zur Erfüllung des Projektziels entwickelt werden.
2. Identifikation der Risiken
Entwicklung von Maßnahmen zur Reduzierung der Risiken
3. Durchführung von Schulungsworkshops in Bildungseinrichtungen und im öffentlichen Raum
4. Absprachen und Abstimmung in Gemeinden
5. Begleitung der unter Beteiligung der ausgewählten Gruppen entwickelten Interventionsprozesse
6. Dokumentation der Prozesse durch Erstellung eines Videos
7. Präsentation der Ergebnisse und Lessons Learned mit Videos
8. Austausch und Weitergabe der Erfahrungen von Familien an Regierungsvertretende
Projektlaufzeit
1. Projektphase: Februar 2019 - September 2019, 2. Projektphase: Dezember 2019 – Juli 2021
Projektvolumen
63.745,64 Euro
Partner
Comisión Arquidiocesana Vida, Justicia y Paz
Projektförderer
Aktion Deutschland Hilft
Projektnummer
6100146
Verantwortlich für
das Projekt
Christina Padilla