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Die nachhaltigen Entwicklungsziele in der Arbeit von action medeor
Am 25. September 2015 wurden die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) am Hauptsitz der Vereinten Nationen verabschiedet. Für den Zeitraum bis 2030 definieren sie die Zielsetzung in Richtung einer ökologisch, ökonomisch und sozial nächtigen Entwicklung für alle Staaten der Welt.
Als Gesundheitsorganisation und „Notapotheke der Welt“ liegt der Fokus von action medeor natürlich insbesondere auf dem dritten Nachhaltigkeitsziel „Gesundheit und Wohlergehen“.
Aber Gesundheit ist ein komplexes Thema – und für ein gesundes Leben ist Entwicklung in vielen unterschiedlichen Bereichen notwendig. Von der Reduzierung von Hunger über die Verbesserung der Trinkwasserversorgung bis zur Berufsausbildung von pharmazeutischem Personal arbeiten wir gemeinsam mit lokalen Partnern dafür, Lebensbedingungen und Gesundheitsversorgung der Menschen in unseren Partnerländern zu verbessern.
Erfahren Sie hier mehr über die verschiedenen Facetten der Arbeit von action medeor – immer unter der Zielsetzung: „Gesundheit ist ein Menschenrecht!“
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SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäre Einrichtungen
Weltweit hat jeder Dritte Mensch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, zwei von fünf Menschen haben keine einfache Handwaschanlage mit Wasser und Seife, und mehr als 600 Millionen Menschen praktizieren immer noch offene Defäkation. In einer von vier Gesundheitseinrichtungen weltweit fehlt es an ausreichender Versorgung mit sauberem Wasser. Die Folge: täglich sterben fast 1.000 Kinder an vermeidbaren Durchfallerkrankungen.
Die aktuelle Corona-Pandemie zeigt, wie wichtig Hygiene und ein angemessener Zugang zu sauberem Wasser für die Gesundheit und Eindämmung von Krankheiten sind. Hygiene rettet Leben!
Das Ziel: Bis 2030 soll jeder Mensch auf der Welt Zugang zu sauberem und bezahlbarem Trinkwasser sowie einer angemessenen Sanitärversorgung erhalten – mit einem besonderen Augenmerk auf die Bedürfnisse von Frauen und Mädchen. Zudem soll die Wasserverschmutzung reduziert und die Effizienz der Wassernutzung weltweit erhöht werden.
Mit Wasser- und Hygieneversorgung zu besserer Gesundheit
Eine Verbesserung der Wasser-, Hygiene- und Sanitärversorgung ist ein elementarer Baustein für die Prävention von Krankheiten – und damit auch eine wichtige Komponente in den Gesundheitsprojekten von action medeor. Beispielsweise lernen in unserem Projekt mit ECCA Schülerinnen und Schüler in abgelegenen Dörfern in Nepal wichtige Verhaltensregeln rund um die Themen Hygiene und Krankheitsprävention. Um die Menschen im Projekt vor einer Infektion mit dem Corona-Virus zu schützen, wurde das Projekt im Sommer 2020 um wichtige Präventionsmaßnahmen erweitert.
Aber auch in anderen Projekten spielt die Verbesserung der Wasser- und Sanitärversorgung eine wichtige Rolle: beispielsweise in der Demokratischen Republik Kongo, wo action medeor gemeinsam mit der Partnerorganisation AFPDE die Wasserversorgung in Flüchtlingscamps und Dorfgemeinden verbessert und begleitend dazu Schulungen zu Hygiene und Krankheitsprävention durchführt.
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SDG 1: Armut in allen ihren Formen und überall beenden
Im Jahr 2015 lebten zehn Prozent der Weltbevölkerung von weniger als 1,90 Dollar pro Tag. Besonders betroffen sind Menschen in ländlichen Gebieten.
Das Ziel: Beseitigung von extremer Armut bis 2030 – überall auf der Welt. Besonders gefährdete Gruppen sollen gestärkt und geschützt werden, insbesondere vor Wetterextremen und Katastrophen. Aufbau von Programmen, um Armut in allen ihren Dimensionen zu beenden.
Besondere Herausforderung: Zunächst eine gute Nachricht: die Zahl der Menschen, die in extremer Armut leben, ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gesunken. Trotzdem zeigten Studien bereits vor Beginn der Corona-Pandemie, dass die Weltgemeinschaft auf dem Weg ist, das Ziel „Ende der extremen Armut bis 2030“ zu verpassen. Die Auswirkungen der Pandemie verschärfen die Situation aktuell weiter.
Wie engagiert sich action medeor?
Armut und Krankheit sind untrennbar miteinander verbunden und bilden oft einen Teufelskreis, der sich über Generationen vererbt. Die Gründe sind vielfältig: Nahrung von unzureichender Qualität und Quantität schwächt das Immunsystem und damit die Möglichkeit, Krankheiten zu bekämpfen. Schlechte Lebensbedingungen, beispielsweise mit unzureichender Sanitärversorgung, erhöhen das Risiko für Krankheiten. Zudem haben Haushalte mit niedrigem Einkommen häufig keine Möglichkeit, für Gesundheitsversorgung zu bezahlen, dadurch werden behandelbare Krankheiten nicht ausreichend behandelt oder Impfungen nicht durchgeführt.
Aber nicht nur Armut führt zu Krankheit, sondern Krankheit verursacht häufig auch Armut: Krankheit oder sogar der Tod eines Familienmitglieds resultieren häufig in einem Verlust von Einkommen in der Familie. Wo es keine staatlichen Sicherungssysteme gibt, kann ein solches Ereignis eine ganze Familie in Armut stürzen. Aber auch die Ausgaben für Gesundheitsversorgung und Medikamente können dazu führen, dass Familien Schulden machen, Kinder aus der Schule nehmen oder wichtige Besitztümer verkaufen müssen – es droht eine gefährliche Abwärtsspirale.
Gute und bezahlbare Gesundheitsversorgung ist damit eine unabdingbare Voraussetzung für die Bekämpfung von Armut! Die Gesundheitsprojekte von action medeor und den lokalen Partnerorganisationen zielen besonders darauf ab, Menschen in abgelegenen ländlichen Regionen und benachteiligten Bevölkerungsgruppen Zugang zu Gesundheitsversorgung zu ermöglichen – und damit eine wirkliche Chance auf nachhaltige Entwicklung.
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SDG 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur
Eine inklusive und nachhaltige Industrie kann gemeinsam mit Innovation und Infrastruktur dazu führen, Beschäftigung und Einkommen in bisher weniger entwickelten Regionen zu schaffen. Bisher sind in vielen Regionen aber Kapazitäten in Infrastruktur und Industrie noch unzureichend genutzt.
Das Ziel:Schaffung einer hochwertigen, nachhaltigen und stabilen Infrastruktur, um wirtschaftliche Entwicklung und Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Förderung einer inklusiven und nachhaltigen Industrie sowie Ausweitung der wissenschaftlichen Forschung und Technologie in allen Ländern.
Förderung von Medikamentenproduktion und „Good Manufacturing Practice“
Im Rahmen der pharmazeutischen Fachberatung engagiert sich action medeor in verschiedenen Projekten dafür, die Qualität der lokalen Produktion von Arzneimitteln zu erhöhen. So wurde unter anderem im Jahr 2019 ein Workshop für Mitarbeiter von regionalen Arzneimittelherstellern und Aufsichtsbehörden in der Ostafrikanischen Gemeinschaft durchgeführt, in dem wichtige Fragen zur Produktion und dem Aufbau von Produktionsstätten geklärt wurden: Wie sollten Produktionsstätten für Medikamente aussehen? Was muss bei Neu- oder Umbauten beachtet werden? Was für regionale Anforderungen bestehen in verschiedenen Ländern? Projekte wie diese bewirken einen Wissenstransfer und eine nachhaltige Stärkung der lokalen Produktion.
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SDG 3 – Gesundheit und Wohlergehen
Gesundheit ist Ziel, Voraussetzung und Ergebnis von nachhaltiger Entwicklung. Vor der Corona-Pandemie konnten in den vergangenen Jahren große Fortschritte erreicht werden: die durchschnittliche Lebenserwartung ist den vergangenen Jahren gestiegen, gefährliche Krankheiten konnten zurückgedrängt werden. Trotzdem bleibt aber weiterhin viel zu tun, denn weiterhin sterben jedes Jahr Millionen Kinder an vermeidbaren Ursachen und Krankheiten wie Malaria fordern weiterhin Opfer, obwohl sie behandelbar wären.
Das Ziel: Bis 2030 will die weltweite Staatengemeinschaft die Müttersterblichkeit erheblich senken und vermeidbare Todesfälle von Neugeborenen und Kleinkindern verhindern. Zudem sollen bis 2030 Aids, Tuberkulose, Malaria und vernachlässigte Tropenkrankheiten besiegt werden. Weitere Unterziele behandeln den Zugang zu Familienplanung und das universelle Anrecht auf bezahlbare und hochwertige Gesundheitsversorgung.
Die Herausforderung: Mit der Corona-Pandemie erlebt die Welt im Jahr 2020 eine globale Gesundheitskrise – die über das direkte Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus hinausgeht. Gesundheitskrisen wie die Corona-Pandemie zeigen, wie elementar wichtig gut funktionierende Gesundheitssysteme mit ausgebildetem Fachpersonal sind – und dass in vielen Regionen der Welt noch Handlungsbedarf besteht.
action medeor – seit 1964 für das Menschenrecht auf Gesundheit
Jeder Mensch hat das Recht auf einen Lebensstandard, der Gesundheit und Wohlergehen gewährleistet – so wurde es von der Weltgemeinschaft als Menschenrecht definiert und so ist es seit 1964 der Anspruch der Arbeit von action medeor.
Gemeinsam mit Organisationen und Gesundheitseinrichtungen in unseren Partnerländern in Afrika, Lateinamerika und Asien setzt sich action medeor mit vielfältigen Maßnahmen für eine bessere Gesundheitsversorgung ein. Zu diesen Maßnahmen gehört die Lieferung von hochwertigen Arzneimitteln und medizinischem Material aus den Medikamentenlagern in Tönisvorst, Tansania und Malawi – auch als schnelle humanitäre Hilfe im Fall von Naturkatastrophen und Krisen. Mit pharmazeutischer Fachberatung und der Ausbildung von pharmazeutischem und medizinischem Fachpersonal engagiert sich action medeor dafür, die Qualität und Sicherheit der medizinischen Versorgung nachhaltig zu verbessern.
In gemeinsamen Projekten mit unseren lokalen Partnerorganisationen leisten wir einen Beitrag, um das dritte Nachhaltigkeitsziel zu erreichen: vom Aufbau einer Basisgesundheitsversorgung in benachteiligten Regionen über Aufklärung und Wissensvermittlung bis zu vielfältigen Projekten, die durch die Stärkung von Frauen, die Verbesserung der Wasser- und Sanitärversorgung oder auch der Ernährungssituation einen Beitrag zu mehr Gesundheit leisten.
Natürlich sind im Jahr 2020 auch die Menschen in unseren Partnerländern und Gesundheitsprojekten von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen, die die bereits bestehenden Herausforderungen weiter verschärfen. Mit Aufklärungskampagnen, der Bereitstellung von Schutzmaterial und Handwascheinrichtungen und natürlich der Fortführung der laufenden Projektarbeit engagiert sich action medeor dafür, die negativen Auswirkungen so weit wie möglich einzugrenzen.
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SDG 7: Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie
Noch immer haben 13 Prozent der Weltbevölkerung keinen Zugang zu moderner Elektrizität, drei Millionen Menschen sind zum Kochen und Heizen auf Brennstoffe wie Holz, Holzkohle oder tierische Abfälle angewiesen. Die dadurch entstehende Luftverschmutzung in Innenräumen verursacht Millionen Todesfälle, dazu kommen schwere Verbrennungen. Betroffen sind insbesondere Frauen und Kinder.
Energie trägt maßgeblich zum Klimawandel bei und macht rund 60 Prozent der gesamten globalen Treibhausgasemissionen aus.
Das Ziel:Bis zum Jahr 2030 sollen alle Menschen Zugang zu zuverlässiger, moderner und bezahlbarer Energie haben – mit einem Fokus auf erneuerbaren Energiequellen.
Energieversorgung – auch für Gesundheitseinrichtungen ein wichtiges Thema
Kein Krankenhaus funktioniert ohne eine sichere Energieversorgung, viele Medikamente und Impfstoffe benötigen eine zuverlässige Kühlung. In vielen Ländern der Welt fehlt es an einer zuverlässigen Energieversorgung – und damit an einer Grundvoraussetzung für eine gute Gesundheitsversorgung.
Über die Hälfte der Gesundheitsversorgung in Subsahara-Afrika hat keinen ausreichenden Zugang zu Elektrizität. Auch im Krankenhaus unserer Partnerorganisation AEO/CNA im Osten der Demokratischen Republik Kongo fehlte es lange an Strom, Operationen mussten teilweise im Schein einer Taschenlampe durchgeführt werden. Im Rahmen des gemeinsamen Projektes wurde der Operationssaal neu ausgestattet und die Klinik mit einer Solaranlage ausgestattet – für bessere Arbeitsbedingungen für das medizinische Team und eine bessere Patientenversorgung.
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SDG 5: Geschlechtergleichheit
Gleichstellung der Geschlechter ist ein Menschenrecht – und Voraussetzung für Entwicklung, Frieden und Gesundheit der ganzen Familie und Gesellschaft. In den vergangenen Jahren hat die Weltgemeinschaft Fortschritte erzielt: mehr Mädchen erhalten Schulbildung, mehr Frauen arbeiten in Führungspositionen und Gesetze werden verändert, um Gleichstellung voranzutreiben. Weltweit bleibt aber weiterhin viel zu tun!
Das Ziel: Mit dem fünften Entwicklungsziel hat sich die Weltgemeinschaft verpflichtet, alle Formen von Diskriminierung gegen Frauen und Mädchen sowie Gewalt und Ausbeutung bis 2030 zu beenden. Ebenso sollen Zwangs- und Frühverheiratung beseitigt und schädliche Praktiken wie die weibliche Genitalverstümmelung und –beschneidung weltweit ein Ende finden. Mädchen und Frauen sollen uneingeschränkten Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung, wirtschaftlichen Chancen Führungspositionen erhalten.
Die Herausforderung: die Corona-Pandemie verstärkt Ungleichheiten
Die Folgen der Corona-Pandemie könnten die bisher erreichten Fortschritte in Gleichberechtigung und Frauenrechten zunichtemachen, denn Frauen tragen eine überdurchschnittliche Last der Pandemie und des Lockdowns – sowohl in medizinischen Berufen, als auch bei in ihren Familien und Gemeinden. Zudem sind Frauen überdurchschnittlich von den negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie betroffen.
Die Pandemie hat auch zu einem starken Anstieg der Gewalt gegen Frauen und Mädchen geführt. Durch die notwendigen Lockdown-Maßnahmen sind viele Frauen zu Hause gefangen und haben kaum Möglichkeiten, Missbrauch zu entgehen oder Zugang zu Hilfe und Schutzmaßnahmen zu erhalten.
Mutter-Kind-Gesundheit und Frauenrechte
Ein besonderer Fokus der gemeinsamen Projektarbeit von action medeor und unseren lokalen Partnerorganisationen liegt auf der Stärkung von Frauen und Mädchen zu stärken – unter anderem in den Bereichen Mutter-Kind-Gesundheit, Frauenrechte und sexuelle und reproduktive Gesundheit.
Beispielsweise engagiert sich action medeor in Sierra Leone gemeinsam mit dem Team der lokalen Partnerorganisation Waves gegen weibliche Genitalbeschneidung, in Togo werden gemeinsam mit dem langjährigen Projektpartner PSAS Maßnahmen zur Prävention von sexueller und geschlechterbasierter Gewalt sowie der Betreuung von Überlebenden durchgeführt.
Auch in der Projektarbeit in Lateinamerika ist die Stärkung von Frauenrechten sowie Mutter-Kind-Gesundheit im Fokus der Aktivitäten: durch den Aufbau eines Frauenberatungszentrums in Guatemala oder die Fortbildung von Gesundheitspromotor*innen in Kolumbien, die ihre Gemeinden über sexuelle und reproduktive Gesundheit, Frauenrechte und Friedenskultur aufklären, setzt sich action medeor gemeinsam mit den lokalen Partnern dafür ein, wichtige Schritte für die Stärkung der Mädchen und Frauen zu erreichen.
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SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele, die sich die Weltgemeinschaft für den Zeitraum bis 2030 gesteckt hat, sind ehrgeizig. Ohne die Zusammenarbeit von Akteuren von der lokalen bis zur globalen Ebene sind diese gemeinsamen Ziele unerreichbar.
Das Ziel: Die Zusammenarbeit zwischen dem Globalen Norden und Süden soll verbessert werden, um die gesteckten Ziele gemeinsam zu erreichen. Unterziele betreffen sowohl den Handel, als auch den Transfer von Technologie und den Aufbau von Kapazitäten.
Zusammenarbeit mit lokalen Partnern – Lokalisierung in der Projektarbeit
Projektarbeit so lokal wie möglich: Lokale Organisationen sind ganz nah dran an den Menschen vor Ort: Sie kennen den kulturellen Kontext, die Herausforderungen und Bedürfnisse der Menschen. Sie sind Teil ihrer Gemeinden und der Zivilgesellschaft. Im Krisenfall sind sie die ersten, die Hilfe leisten und die, die auch danach bleiben. Deshalb werden alle Projekte von action medeor immer in enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen geplant und durchgeführt.
Bereiche, in denen Unterstützung benötigt wird, werden identifiziert und in langfristigen und vertrauensvollen Partnerschaften in gegenseitigen Lernprozessen, regelmäßigen Besuchen und einem kontinuierlichen Austausch bearbeitet.
Projektkonzepte und die Zusammenarbeit selbst werden laufend verbessert, Innovationen entdeckt und die hohe Qualität der Hilfe gewährleistet. Damit leistet action medeor bedarfsgerechte, effiziente und schnelle Hilfe im Einklang mit dem Lokalisierungskonzept – gemeinsam mit und für diejenigen Menschen, die für die Gesundheitsversorgung Unterstützung benötigen.
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SDG 2: Hunger bekämpfen
Nachdem die Zahl der unterernährten Menschen auf der Welt jahrzehntelang gesunken war, verzeichnen die Vereinten Nationen seit 2015 wieder einen Anstieg des weltweiten Hungers. Aktuell sind Schätzungen zufolge fast 690 Millionen Menschen betroffen.
Das Ziel: den Hunger auf der Welt bis 2030 beenden, darunter auch alle Formen von Mangelernährung – insbesondere bei Kindern, Senioren und Schwangeren. Die landwirtschaftliche Produktivität soll verdoppelt werden, um Auffangsysteme für Krisenzeiten zu schaffen.
Wo stehen wir heute? Um den weltweiten Hunger bis 2030 zu bekämpfen bleibt noch viel zu tun: Konflikte, Klimawandel und wirtschaftliche Krisen führen in vielen Regionen zu einer Verschärfung der Ernährungssituation. Die Corona-Pandemie stellt aktuell eine weitere große Herausforderung dar.
Somalia: gemeinsam gegen Hunger und für ein gesundes Leben
Gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation WARDI engagiert sich action medeor in der Region Hiraan in Somalia für die Verbesserung der Lebensbedingungen und Bekämpfung von Hunger. Zielgruppe des Projektes sind Kleinbauern, die unter anderem durch die Verbesserung der Bewässerungsanlagen und die Verteilung von Saatgut und Material, aber auch durch Trainings zu nachhaltigen Anbaumethoden, Alphabetisierungskursen und Kochunterricht für kindgerechte Ernährung unterstützt werden. Besonders im Fokus des Projektes stehen die Förderung und Stärkung von Frauen und die Verbesserung der Ernährungssituation der Kinder.
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SDG 4 – Hochwertige Bildung
Bildung ist in vielerlei Hinsicht ein Schlüssel für Entwicklung – sowohl für die wirtschaftliche Situation einer Familie und einer gesamten Gesellschaft, als auch für Lebensbedingungen und Gesundheitssituation jedes einzelnen Kindes und Erwachsenen.
Das Ziel: Bis zum Jahr 2030 sollen alle Mädchen und Jungen weltweit Zugang zu kostenloser und hochwertiger Schulbildung erhalten. Alle Menschen haben ein Anrecht auf gleichberechtigten Zugang zu Schul- und Berufsausbildung. Die Ausbildung von Lehrern soll verbessert und der Zugang zu Berufsausbildung und Universität für Männer und Frauen gleichberechtigt und bezahlbar ermöglicht werden.
2020: Schulschließungen durch die Corona-Pandemie. Um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu vermeiden, wurden im Jahr 2020 in vielen Regionen der Welt Schulen vorübergehend geschlossen – 91 Prozent der Schülerinnen und Schüler waren betroffen. Besonders für Kinder aus ärmeren und benachteiligten Familien bedeutet dies nicht nur ein Verlust von wichtiger Ausbildung, sondern oft auch den Ausfall der einzigen richtigen Mahlzeit am Tag.
Bildung und Ausbildung – Wissen für eine gesunde Zukunft
Die Ausbildung von pharmazeutischem und medizinischem Fachpersonal ist einer der Schwerpunkte der Arbeit von action medeor für stärkere Gesundheitssysteme. Mit der Ausbildung von Hebammen in Sierra Leone und pharmazeutischen Fachkräften in Tansania setzen wir uns dafür ein, das Gesundheitsversorgung nachhaltig verbessert wird. Aber auch in anderen Projekten spielt Bildung eine wichtige Rolle: in Somalia bieten Teams der lokalen Partnerorganisation WARDI Alphabetisierungskurse für Frauen an, in vielen Projekten gehören Aufklärungsveranstaltungen rund um die Themen Gesundheit, Prävention von Krankheiten oder Ernährung zu unserer Arbeit.
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SDG 13 – Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen
2019 war das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen – in Europa sogar das wärmste Jahr, das jemals verzeichnet wurde. Der Klimawandel betrifft jedes Land auf jedem Kontinent. Die Wetterbedingungen ändern sich, der Meeresspiegel steigt und die Wetterereignisse werden extremer. Um Leben und Lebensgrundlagen zu retten, müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden.
Das Ziel: Die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit an klimabedingte Gefahren und Naturkatastrophen sollen in allen Ländern gestärkt werden. Zudem haben sich die Staaten in SDG 13 darauf geeinigt, Aufklärung und Sensibilisierung für die Risiken und Möglichkeiten zur Eindämmung des Klimawandels zu verbessern. Ein besonderer Fokus muss darauf liegen, die Kapazitäten von am wenigsten entwickelten Ländern und kleinen Inselstaaten zu erhöhen und Frauen, Jugendliche und lokale benachteiligte Gruppen besonders einzubeziehen.
Wie engagiert sich action medeor?
Für die Menschen in vielen unserer Projektregionen ist der Klimawandel längst Alltag. Ernten und damit ganze Lebensgrundlagen werden durch immer häufigere und stärkere Überschwemmungen zerstört, tropische Wirbelstürme bedrohen Existenzen und Menschenleben, Krankheiten breiten sich aus.
Immer stärker ist es daher Teil unserer gemeinsamen Projektarbeit mit lokalen Partnern, Gemeinden widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels zu machen, aufzuklären und Menschen bei der Bewältigung der Folgen zu unterstützen. Die Stärkung von Gesundheitssystemen in benachteiligten Regionen ist seit jeher der Kern der Arbeit von action medeor und bedeutet auch einen wichtigen Beitrag zur Katastrophenvorsorge. In Ernährungssicherungsprojekten in Somalia und der Demokratischen Republik Kongo erlernen Kleinbauern an die sich veränderten Bedingungen angepasste Anbaumethoden. Auch im Bereich Wasser- und Sanitärversorgung ist action medeor gemeinsam mit lokalen Partnern in verschiedenen Ländern aktiv, um die Verbreitung von wasserbedingten Erkrankungen wie Cholera zu verringern, die infolge von Überschwemmungen eine große Gefahr darstellen.
Für uns als Organisation muss Nachhaltigkeit immer mehrdimensional gedacht werden: Wir möchten unsere Partner nicht nur im Kampf gegen die Auswirkungen des Klimawandels unterstützen, sondern auch durch den sorgsamen Umgang mit Ressourcen hier in Deutschland unseren Beitrag zur Ursachenbekämpfung leisten.
Gesundheit schafft Entwicklung: Die SDGs definieren die Ziele für eine nachhaltigere Zukunft. action medeor setzt sich für die Umsetzung dieser Ziele ein!