© Fabrice Mbonankira/action medeor/Fairpicture (Archivbild) Info © Fabrice Mbonankira/action medeor/Fairpicture (Archivbild) DR Kongo Burundi Warum Menschen ins ärmste Land der Welt fliehen Mittendrin 19. Juni 2025 Tausende Familien haben sich in den letzten Monaten auf den gefährlichen Weg nach Burundi gemacht. Dabei nehmen sie sogar die engen und unhygienischen Bedingungen in den Camps in Kauf – durch die sich lebensgefährliche Krankheiten rasend schnell verbreiten. „Zuerst hörten wir nur das Rattern der Gewehre. Dann liefen alle. Ich nahm meine drei Kinder und rannte. Mein Mann wurde erschossen.“ Das erzählt eine Mutter aus Bukavu, einer Stadt im Osten der Demokratischen Republik, die nun unter der Kontrolle der M23-Miliz steht. Es sind Geschichten wie diese, die begreiflich machen, warum Menschen alles zurücklassen und tagelang in Richtung der Grenze wandern. Warum sie in überfüllte Boote steigen, um den Tanganjika-See zu überqueren – ohne zu wissen, ob sie es lebend ans andere Ufer schaffen. Warum sie in ein bitterarmes Nachbarland fliehen, aus dem die Einwohner:innen bis vor kurzem selbst in großer Zahl vor Armut und Unrecht flohen. Der Gewalt entkommen, nur um an Cholera zu sterben? „Die Leute haben gehört, was in Goma und anderen Städten passiert ist, die von der Miliz M23 eingenommen wurden: Plünderungen, Exekutionen, Vergewaltigungen. Da erscheint selbst ein überfülltes Camp in Burundi als das kleinere Übel“, sagt action-medeor-Mitarbeiter Emmanuel Limi. Noch vor kurzem hat er die Lager in Burundi selbst besucht und gesehen, woran an es am dringendsten mangelt. Das Leben in den Flüchtlingslagern verlangt den oftmals geschwächten und traumatisierten Familien viel ab. Foto: Fabrice Mbonankira/action medeor/Fairpicture (Archivbild) Bis zu 15 Personen teilen sich ein sechs Quadratmeter großes Zelt, das Wasser reicht nicht einmal zum Händewaschen. Infektionen wie Cholera breiten sich aus – lebensbedrohlich vor allem für mangelernährte Kleinkinder und geschwächte Säuglinge. „Es fehlt an allem!“ Gemeinsam mit unserem lokalen Partner SFBSP haben wir diverse Hilfsmaßnahmen umgesetzt, um die Menschen mit dem zu versorgen, was sie am dringendsten benötigen. Im Camp Makombe wurde eine provisorische Klinik eingerichtet, in der ein Arzt, zwei Pfleger und zwei Gesundheitshelfer und um die Uhr Verletzungen, Malaria, Durchfall und Atemwegserkrankungen behandeln. „Wir müssen jetzt alles tun, damit sich die Erfahrung von Unsicherheit und Not nicht auch noch in den Lagern fortsetzt.“ Emmanuel LimiLeitungsteam Programmbereich action medeor Im größeren Camp Rutana ist die Situation derzeit noch gravierender: Das Lager wird weiter ausgebaut und nimmt immer mehr Flüchtlinge auf. Jedoch ohne, dass dort bisher eine feste Gesundheitseinrichtung vorgesehen wäre. Darum arbeiten wir mit Hochdruck daran, auch hier eine provisorische Klinik einzurichten, denn die Menschen warten dringend auf medizinische Versorgung. Viel zu tun für das medizinische Team im Camp Makombe, das hier gerade eine Lagebesprechung macht. Foto: action medeor / SFBSP Wir leisten humanitäre Hilfe – helfen Sie mit! Kein Mensch sollte sterben müssen, nur weil ein Medikament fehlt. Dieses Ziel muss auch dann gelten, wenn die Gesundheit von Menschen durch Konflikte und Flucht besonders stark bedroht ist. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende! Ihr Beitrag sorgt dafür, dass medizinische Hilfe jene erreicht, die sonst keine Chance haben. Vielen Dank! Spenden Sie Gesundheit Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie uns, Menschen in Krisen- und Katastrophenregionen medizinisch zu versorgen. Jetzt spenden