© action medeor/Boris Breuer Info © action medeor/Boris Breuer Frauenrechte stärken Krankheiten vorbeugen Bildung, Unabhängigkeit, Sicherheit, Gesundheit: Nach wie vor werden Mädchen und Frauen weltweit in vielen gesellschaftlichen Aspekten benachteiligt. Ungleiche Chancen Frauen und Mädchen machen die Hälfte der Weltbevökerung aus und haben doch immer noch häufig deutlich weniger Mitspracherecht und Selbstbestimmungsmöglichkeiten als Männer. Viele Mädchen weltweit haben nur sehr beschränkt Zugang zu Bildung. Das wirkt sich auf ihre weitere Entwicklung aus, führt zu geringerem wirtschaftlichen Potential und erhöht das Risiko von Armut. Gewalt und Traditionen: Doppelte Bedrohung für Frauen Immer wieder werden Frauen und Mädchen Opfer von sexueller Gewalt, auch im eigenen Zuhause. Das zieht sowohl körperliche als auch seelische Folgen nach sich und beeinflusst nicht selten die sozialen und wirtschaftlichen Möglichkeiten der Betroffenen. Hinzu kommen traditionelle Praktiken wie die genitale Beschneidung von Frauen, die in vielen Teilen der Welt nach wie vor den Übergang ins Erwachsenenleben symbolisiert. Neben kurzfristigen Folgen wie extremen Schmerzen, Blutverlust und Infektionen haben Beschneidungen langfristige Folgen wie Schwierigkeiten beim Urinieren, psychische Probleme, Einschränkung des sexuellen Empfindens und Komplikationen bei Geburten. Schwangerschaft: Vermeidbare Risiken Einer zusätzlichen Gefahr sind Frauen in benachteiligten Regionen während der Schwangerschaft und der Geburt ausgesetzt. Da es vielerorts an adäquater medizinischer Versorgung fehlt, sterben immer wieder Frauen oder ihre Babys an Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt. Todesfälle, die vermeidbar sind. In Zahlen: Die Situation von Frauen und Mädchen weltweit Eine von drei Frauen erlebt im Laufe ihres Lebens körperliche oder sexuelle Gewalt. In manchen Regionen der Welt betrifft das sogar bis zu 70 Prozent der Frauen. 130 Millionen Mädchen weltweit wird das Recht auf Bildung verwehrt. Weltweit stellen Frauen 43 Prozent der landwirtschaftlichen Arbeitskraft, doch nur 15 Prozent aller Frauen besitzen auch Land. Jeden Tag sterben 800 Frauen weltweit an den Folgen einer Schwangerschaft oder Geburt. 70% dieser Fälle treten in Ländern Subsahara-Afrikas auf und hätten größtenteils verhindert werden können. 230 Millionen Frauen weltweit wurden Opfer von Genitalbeschneidung. action medeor im Einsatz für Frauen und Mädchen weltweit Sierra Leone: Lebensgefährliche Tradition Im Einsatz für die Rechte und die Gesundheit von Mädchen und Frauen ist action medeor vielseitig aktiv – zum Beispiel für die Abschaffung der Tradition der weiblichen Genitalbeschneidung in Sierra Leone gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation WAVES (Women Against Violence and Exploitation in Society) . Durch die Sensibilisierung einflussreicher Personen, die Einbindung von politischen Entscheidungsträgern, Schülerinnen und Eltern beschreiten wir den Weg hin zu einem gewaltfreien Leben für junge Mädchen und Frauen in der Projektregion. In interaktiven Menschenrechtsschulungen und Aufklärungsveranstaltungen wird Wissen über die sexuelle Gesundheit und die Rechte von Mädchen und Frauen vermittelt. Ziel ist es, auf Gemeindeebene Absichtserklärungen zur Abschaffung von Beschneidungen zu erwirken, um auf nationaler Ebene für ein Gesetz zum Verbot zu werben. Zusätzlich werden Schutzräume für die jungen Mädchen geschaffen, in denen Sorgen und Ängste thematisiert werden können. Guatemala: Ein Leben frei von Gewalt Gemeinsam mit zwei lokalen Organisationen engagiert sich action medeor seit über einem Jahrzehnt für ein gewaltfreies Leben von Frauen in Guatemala. Jeden Tag verschwinden hier durchschnittlich vier Frauen. Nach Angaben des nationalen forensischen Institutes werden jährlich rund 400 Femizide – Morde an Frauen – registriert. Die soziale Akzeptanz und Normalisierung der Gewalt sowie die patriarchalischen Strukturen im Land begünstigen den Anstieg von Gewalt. Mit Hilfe von Frauenberatungszentren wird Frauen eine Anlaufstelle geboten, die ihnen hilft, den Zyklus der Gewalt zu verlassen: Frauen und ihre Kinder finden in den Zentren Schutz und erhalten körperliche und psychologische Behandlungen. Angeleitete Selbsthilfegruppen bieten die Möglichkeit, Erfahrungen zu teilen und gemeinsam Lösungswege zu finden. Betroffene werden juristisch beraten und kostenfrei anwaltlich vor Gericht vertreten. damit die Frauen auch finanziell unabhängig werden, werden Kurse angeboten, in denen sie lernen, Produkte selbst herzustellen und zu verkaufen. Sierra Leone: Ausbildung und medizinische Versorgung Ebenfalls in Sierra Leone setzt sich action medeor außerdem für eine bessere medizinische Versorgung von Frauen vor, während und nach der Geburt ein: Seit 2017 werden an der Hebammenschule in Bo, die action medeor gemeinsam mit der lokalen Organisation Caritas Bo eröffnet hat, jedes Jahr 50 Geburtshelferinnen und -helfer ausgebildet. Als eine von vier Hebammenschulen im Land trägt die Hebammenschule von action medeor so dazu bei, dass die Zahl der Hebammen in Sierra Leone stetig steigt. 2017 waren es kanpp 320, im Jahr 2023 kümmern sich bereits mehr als 1.400 Hebammen um werdende Mütter, inbesondere in abgelegenen Regionen. Spenden Sie Gesundheit Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie uns, Menschen in Krisen- und Katastrophenregionen medizinisch zu versorgen. Jetzt spenden