Pharmazie-Schülerin mit einem Buch in einer Bibliothek
© action medeor

Pharmazeutisches Wissen vermitteln

Der pharmazeutische Fachbereich ist das Herzstück der Arbeit von action medeor.

Ohne pharmazeutisches Wissen, keine sicheren Medikamente

Wie wichtig pharmazeutisches Personal für ein Gesundheitssystem ist, das merkt man oft erst, wenn es fehlt. Denn damit Medikamente helfen und wirksam sind, müssen sie richtig gelagert, dosiert und eingenommen werden. In vielen Regionen weltweit mangelt es genau daran: Am qualifizierten pharmazeutischen Personal.

So zum Beispiel auch in Tansania: Nur ein Drittel der Gesundheitsstationen können auf das Fachwissen von pharmazeutischem Personal zurückgreifen. Vor allem in ländlichen Regionen gibt es kaum pharmazeutisches Fachpersonal. Und selbst das vorhandene Personal, hat oftmals eine unterschiedliche Ausbildung genossen. Denn die Standards an den pharmazeutischen Schulen im Land sind sehr verschieden. Die Lehrkräfte haben nur in seltenen Fällen auch eine pädagogische Ausbildung erhalten, außerdem mangelt es an Schulungsräumen und Lehrmaterial, es gab lange keine einheitlichen Lehrpläne.

Gemeinsam für eine bessere Ausbildung

Um das zu ändern, hat action medeor 2017 eine Multi-Akteurs-Partnerschaft (kurz MAP) ins Leben gerufen – zusammen mit verschiedenen staatlichen Akteuren wie dem Gesundheitsministerium und Zulassungsbehörden, sowie pharmazeutischen Fachschulen und Verbänden und dem Partner Christian Social Service Commission (CSSC). Gemeinsam wurden die Schwachstellen der pharmazeutischen Ausbildung identifiziert und analysiert und Strategien vereinbart, diese Herausforderungen anzugehen. Seitdem hat sich viel getan:

  • Lehrmaterial und Handbücher für Lehrpersonal wurde erstellt
  • Lehrkräfte wurden in Methodik und Didaktik geschult
  • Labore und Bibliotheken von vier pharmazeutischen Schulen wurden renoviert und ausgestattet
  • Ein runder Tisch zur Verbesserung der pharmazeutischen Ausbildung wurde ins Leben gerufen

Erfolgreich studieren

Von diesem Projekt profitieren im ersten Schritt vor allem die Pharmazie-Studentinnen und Studenten. Ausreichend Lehrmaterial, ein strukturierter und einheitlicher Lehrplan sowie gut ausgestatte Labore und Bibliotheken bieten die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium.

Faudhi hat an der Fachschule Mpanda in Tansania seine Ausbildung zum Pharmazeutisch Technischen Assistenten gemacht. Im Video erzählt er, warum er unbedingt Pharmazeut werden will.

Für eine bessere Patientenversorgung

Im zweiten Schritt profitieren langfristig die Patientinnen und Patienten, vor allem in den Gesundheitseinrichtungen in den ländlichen, besonders unterversorgten, Regionen Tansanias. Ziel des Projekts ist nämlich unter anderem, dass die Absolvent:innen der Studiengänge vor allem in diesen Regionen zukünftig eine gute Medikamentenversorgung und Patientenberatung sicherstellen.

Klinische Pharmazie

Außerdem haben wir ein neues Thema in die Partnerschaft aufgenommen: Klinische Pharmazie. Klinische Pharmazie wird in Krankenhäusern eingesetzt. Pharmazeut:innen werden beispielsweise darin geschult, unerwünschte Nebenwirkungen von Medikamenten besser zu erkennen und ärztliches und Pflegepersonal bei der Entwicklung von Arzneimittel-Therapieplänen mit pharmazeutischem Fachwissen zu beraten. Ziel des Projekts von action medeor: Die Einführung von klinischer Pharmazie in 19 Krankenhäusern landesweit, um Patientinnen und Patienten gezielter, wirksamer, sicherer und letztlich auch kosteneffizienter mit Arzneimitteln zu versorgen.

„Das Wissen über klinische Pharmazie erleichtert mir die Erkennung, Beurteilung und Überwachung von Patienten zur Vorbeugung unerwünschter Nebenwirkungen. Ich bin jetzt Teil des Teams, das klinische Visiten durchführt, bei denen ich frei und innerhalb eines Teams mit Patienten interagieren darf.“
Junge Frau mit weißem Kittel, die Haare zu kleinen Zöpfen geflochten

Lisa Masinde
Pharmazeutin und Teilnehmerin der Weiterbildung für Krankenhaus-Apotheker:innen

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