Neu gebautes kleines Gebäude in grüner Umgebung
DR Kongo: Als Erweiterung eines Gesundheitszentrums wird dieses Gebäude zum Beispiel für Impfkampagnen genutzt. © action medeor

Gesundheitseinrichtungen aufbauen und ausstatten

Um Gesundheitsstrukturen zu stärken, muss in vielen Fällen zunächst die Infrastruktur geschaffen oder gestärkt werden.

Mangel an Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten

Krank oder verletzt und keine medizinische Hilfe in Reichweite? Das ist für viele Menschen weltweit Normalität. Die nächste Gesundheitsstation ist oft viele Kilometer entfernt und für einige Menschen nur zu Fuß zu erreichen. Ob die benötigten Medikamente oder die nötige Behandlung dort überhaupt verfügbar sind, ist unklar.

In Zahlen: Gesundheitsinfrastruktur weltweit

  • Rund eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu einer angemessenen und bezahlbaren Gesundheitsversorgung.
  • Somalia verfügt nur über etwa 0,9 Krankenhausbetten pro 1.000 Einwohner. In Malawi sieht die Situation ähnlich aus, mit etwa 1,3 Krankenhausbetten pro 1.000 Einwohner. In Deutschland liegt diese Zahl bei 8.
  • In der Demokratischen Republik Kongo kommen auf 10.000 Menschen lediglich 1,9 Ärzte. In Deutschland liegt die Zahl der Ärzte bei 45.

Das hat gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung: In Regionen mit einem Mangel an medizinischen Einrichtungen sind vermeidbare Krankheiten häufig und führen oft zu Todesfällen, die mit den richtigen Medikamenten hätten verhindert werden können. So sterben in Tansania jährlich etwa 30 von 1.000 Neugeborenen, was weit über dem globalen Durchschnitt liegt.

action medeor im Einsatz für eine bessere Gesundheitsinfrastruktur

Damit kein Mensch weltweit an einer vermeidbaren oder behandelbaren Erkrankung sterben muss, nur weil keine Gesundheitseinrichtung in der Nähe ist oder es an den nötigen Medikamenten fehlt, engagiert sich action medeor seit der Gründung 1964 für ein Stärkung von Gesundheitsstrukturen.

Aufbau von Gesundheitseinrichtungen

Immer wieder engagiert sich action medeor auf beim Bau oder Wiederaufbau von Gesundheitseinrichtungen. In einem Projekt mit der lokalen Organisation WARDI hat action medeor in Somalia zum Beispiel das Gesundheitszentrum im Distrikt Kahda renoviert und ausgebaut. Seit der Eröffnung 2023 bietet es dringend benötigte medizinische Versorgung für 88.000 Menschen, darunter viele Binnengeflüchtete, die in provisorischen Notunterkünften leben.

Dass diese Angebote auch angenommen werden, zeigen die Zahlen:

  • Innerhalb eines Jahres nach der Eröffnung wurden insgesamt 32.691 Menschen behandelt.
  • 3.379 Frauen erhielten eine Schwangerschaftsvorsorge und es gab 1.193 Geburten.
  • Von den 9.432 untersuchten Kindern unter fünf Jahren erhielten 2.156 eine Impfung.
  • 1.625 Kinder wurden aufgrund akuter Unterernährung behandelt.

Schaffung von grundlegenden Strukturen

Damit in Krankenhäusern und Gesundheitsstationen überhaupt geholfen werden kann, muss im ersten Schritt eine Diagnose gestellt werden. In vielen Fällen ist das für die Ärztin oder den Arzt relativ leicht, wenn es aber zum Beispiel zu Krankheiten des Bluts kommt, wird es komplizierter. Denn dafür muss eine Blutanalyse durchgeführt werden. In Tansania und Sansibar unterstützt action medeor deshalb den Aufbau, den Betrieb und die Ausstattung von Krankenhauslaboren, in denen diese Analysen durchgeführt werden.

Zusätzlich betreibt action medeor in Tansania, am Standort Kibaha, seit 2023 eine eigene Produktion von Hämatologie-Reagenzien, die in den Laboren benötigt werden, um Blutanalysen durchführen zu können.Die neu eröffnete Produktionsstätte ist die erste in ganz Ostafrika, in der Hämatologie-Reagenzien hergestellt werden. Bislang mussten diese regelmäßig aus Asien importiert werden – mit hohen Kosten, langen Transportwegen und einer permanenten Abhängigkeit von internationalen Lieferketten. Die Reagenzien „made in Tansania“ reduzieren diese Probleme und tragen dazu bei, dass lebenswichtige Blutanalysen nicht an Versorgungsengpässen scheitern.

Ausstattung mit medizinischen Hilfsgütern

Kern der Arbeit von action medeor ist die Versorgung mit Medikamenten, medizinischem Material und Geräten, die lokal beschafft werden oder aus dem Medikamentenlager von action medeor in Tönisvorst verschickt werden. Etwa 150 Medikamente, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als essenziell eingestuft hat, sind im Medikamentenlager von action medeor stetsvorrätig und bereit an Gesundheitsstationen weltweit verschickt zu werden. Neben den Medikamenten gehören aktuell 600 medizinische Bedarfsartikel wie Verbandsstoffe, Kanülen und OP-Besteck zum Sortiment.

„Die Medikamentenspende von action medeor ist für uns eine große Erleichterung: Über 5.000 Menschen profitieren von diesen Medikamenten. Im Namen dieser Menschen möchte ich Ihnen meinen Dank und meine Wertschätzung aussprechen. Ihnen allen und Ihren großzügigen Spenderinnen und Spendern."

Monseigneur Laurent Lompo
Erzbischof von Niamey, Niger

So gehören zu den Aufgaben von action medeor sowohl die Regelversorgung von Gesundheitseinrichtungen mit Basis-Medikamenten, die im Krankenhausalltag regelmäßig benötigt werden, als auch die Ausstattung von neu errichteten Gesundheitszentren oder einzelnen Stationen, wie zum Beispiel in einem OP-Saal, mit den notwendigen Geräten.

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