Im Vordergrund sieht man einen großen Berg aus Erde und Schutt, im Hintergrund einige beschädigte Gebäude.
Anhaltende Konflikte und Naturkatastrophen haben schwere Zerstörungen in Libyen verursacht.

Bessere Gesundheitsversorgung für Menschen in Konflikt- und Katastrophenregionen

Seit 2011 leidet Libyen unter anhaltenden Konflikten und politischer Instabilität, was sich stark auf den Gesundheitssektor auswirkt. Die anhaltende Krise hat zu weit verbreiteter Vertreibung, erheblichen Schäden an der Gesundheitsinfrastruktur und einem erheblichen Mangel an medizinischem Material und ausgebildetem Gesundheitspersonal geführt.

Die Regionen Derna und Kufra sind aufgrund ihrer geografischen Isolation und des eingeschränkten Zugangs zu Ressourcen besonders betroffen. In Derna sind die primären Gesundheitszentren (PHCs) nach jahrelangem Konflikt in einem heruntergekommenen Zustand, was ihre Fähigkeit, grundlegende Gesundheitsdienste bereitzustellen, stark einschränkt. Psychische Gesundheitsprobleme, die durch den anhaltenden Konflikt noch verschärft werden, sind ein großes Problem, doch die Einrichtungen, die sich mit der Lösung dieser Probleme befassen, sind unzureichend.

Die Überschwemmungen im Herbst 2023 verschlimmern die Lage

Die Situation wurde durch den Sturm Daniel im Jahr 2023 noch verschärft, der über 4.000 Todesopfer forderte und weitreichende Zerstörung verursachte. In Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen IBC und STACO zielt action medeor darauf ab, ein stufenweises Gesundheitsprojekt umzusetzen, um die Gesundheitsinfrastruktur zu verbessern, die Fähigkeiten des Gesundheitsmanagements zu steigern und die Gesundheitsversorgung mithilfe einer mobilen Klinik auf unterversorgte Gemeinden auszuweiten.

Das Projekt: Stärkung des Gesundheitssystems

Die Verbesserung der Gesundheitsdienste ist ein entscheidender Schritt zur Stabilisierung und zum Wiederaufbau dieser Gemeinden. Hierfür wird administratives und medizinisches Personal der Gesundheitseinrichtungen fortgebildet, drei Gesundheitseinrichtungen saniert und eine mobile Klinik betrieben, die gezielt abgelegene Gebiete anfahren wird, in denen die Menschen ansonsten keine ausreichende Gesundheitsversorgung erhalten. Dieses Angebot richtet sich sowohl an die lokale Bevölkerung als auch an sudanesische Geflüchtete und wird dafür gezielt auch Notunterkünfte und Grenzübergänge anfahren.

Nachhaltige Verbesserung der Gesundheitsversorgung

Das Projekt wird erhebliche und nachhaltige Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung in Derna und Kufra haben: Durch die Schulungskomponente können Verwaltung und Effizienz in den Gesundheitseinrichtungen verbessert werden, außerdem wird die Qualtiät der medizinischen Versorgung  gesteigert. Die Sanierung der Gesundheitseinrichtungen ermöglicht, dass ein breites Spektrum an Gesundheitsdienstleistungen in hoher Qualität angeboten werden kann. Durch die mobile Klinik wird zusätzlich auch für die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen ein Zugang zu Versorgung geschaffen. 

Projektbeschreibung

  • Projektziel: Verbesserte Gesundheitsversorgung, auch im Bereich der psychischen Gesundheit, Förderung der sozialen Stabilität
  • Projektfokus: Katastrophenhilfe und Basisgesundheitsversorgung
  • Zielgruppe: Von Überschwemmungen und Konflikten betroffene Menschen (gefährdete Binnenflüchtlinge, Rückkehrer, Migranten und Flüchtlinge aus dem Sudan), die in von Katastrophen und Konflikten betroffenen Regionen in Ostlibyen leben. Direkte Zielgruppe: medizinisches, pharmazeutisches und administratives Personal von Gesundheitseinrichtungen sowie die Bevölkerung, die von der verbesserten Gesundheitsversorgung profitiert
  • Projektgebiet: Derna und Al Kufra, Libyen
  • Aktivitäten:
    • Schulung von administrativem und medizinischem Gesundheitspersonal: Verbesserung medizinischer und administrativer Funktionen, die Verbesserung von Praktiken und die Gewährleistung eines effizienten Betriebs der Gesundheitseinrichtungen.
    • Sanierung von drei primären Gesundheitszentren (PHCs): Wiederherstellung und Modernisierung von drei primären Gesundheitszentren Derna (Sidi Khalid PHC und Mental Health PHC) und in Kufra (Al Shefa Primary Healthcare Unit)
    • Betrieb einer mobilen Klinik: Bereitstellung mobiler Gesundheitsdienste für abgelegene und unterversorgte Gemeinden. Diese Initiative richtet sich sowohl an Einwohner (ca. 25.000) als auch an die sudanesischen Gemeinden (insgesamt ca. 45.000). Die mobile Klinik wird mit einem Allgemeinmediziner und einer leitenden Krankenschwester/Hebamme besetzt. Die mobile Klinik soll etwa 500 Fälle pro Monat behandeln, insgesamt 6.000 Fälle im Laufe von 12 Monaten.
  • Laufzeit: September 2024 – September 2025
  • Finanzvolumen: 1.048.330 Euro
  • Projektpartner: IBC und STACO
  • Förderung: Aktion Deutschland Hilft
  • Projektnummer: 6100198

Ihr Ansprechpartner

Axel Dechamps
Referent Moldawien und Südukraine

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