Venezuela Gemeindestärkung und Verbesserung der Ernährungssicherung in abgelegenen Regionen Programme Die politische Situation in Venezuela hat in den letzten Jahren zu einem Zusammenbruch der staatlichen institutionellen Kapazitäten sowie der Binnenwirtschaft und des Außenhandels geführt. In Folge haben Millionen von Menschen ihre Lebensgrundlage verloren, die Armut stieg rapide an und die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. 7,1 Millionen Venezolaner:innen haben bisher das Land auf Grund dieser komplexen Humanitären Krise verlassen. Die Menschenrechtslage ist schlecht, grundlegende soziale und politische Menschenrechte sind nicht gewahrt. Besonders dramatisch ist die Situation für indigene Bevölkerungsgruppen: Die indigenen Rechte sind zwar in der Verfassung verankert und diverse Gesetze speziell für indigene Völker und Gemeinschaften verabschiedet, doch sieht es in der Realität oft anders für die 51 indigenen Völker aus, die in Venezuela leben. Hinzu kommt, dass die indigenen Organisationen gespalten sind. Eine nationale indigene Bewegung, die ihren Widerstand gegen Missstände mit geeinter Stimme formulieren würde, besteht in Venezuela seit Jahrzehnten nicht mehr. Nachhaltige Entwicklung, Ernährungssicherung und Gesundheit Das Projekt konzentriert sich auf die Stärkung der lokalen Kapazitäten in drei Projektregionen, um Dorfgemeinden in die Lage zu versetzen, nachhaltige Entwicklungsprozesse eigenständig zu starten und umzusetzen. Dabei werden die Initiativen der Dorfgemeinden individuell gestaltet, wobei das Projekt bei der Problemanalyse, Maßnahmengestaltung und Reflexion sowie durch landwirtschaftliche Unterstützung hilft. Diese agrarökologischen Initiativen basieren auf lokalem Wissen und sollen an die kulturellen und klimatischen Bedingungen der Regionen angepasst sein. Erfolgreiche Praktiken werden dokumentiert und in Pilotgemeinden vorgeführt. Das Projekt sieht vor, lokale Mitarbeiter als Gemeindetrainer auszubilden, die wiederum in ihren Gemeinden Entwicklungsprozesse initiieren. Die Auswahl dieser Personen erfolgt in Zusammenarbeit mit den Zielgruppen, wobei eine angemessene Beteiligung von Frauen und die Berücksichtigung kultureller Genderrollen gefördert werden. ProjektbeschreibungProjektziel: Gemeindestärkung und Verbesserung der Ernährungssicherheit indigener und kleinbäuerlicher Gemeinden in drei abgelegenen Regionen VenezuelasProjektfokus: ErnährungssicherungZielgruppe: Direkt: 3.450 Personen (Kleinbäuerliche, Indigene und afro-indigene Bevölkerung in ländlichen Gebieten), indirekt: 12.390 PersonenProjektgebiet: Bundesstaat Amazonas, Apure/Barinas und Bolívar, VenezuelaAktivitäten: Schulungen zur Verbesserung der ökologischen Landwirtschafts- und Viehhaltungspraktiken Ausbildung von Führungspersonen zur Förderung von landwirtschaftlichen Gemeinschaftsinitiativen für ein solidarisches Miteinander innerhalb der Gemeinden Ausarbeitung und Durchführung von Schulungskonzepten und Workshops zur Förderung der Bürgerbeteiligung zum Schutz des Lebens, der Gesundheit und der Ernährungssicherheit in den 3 Projektregionen Schulungen, Beratung und Begleitung zur Förderung des effektiven Managements und Durchführung von nachhaltigen Entwicklungsprozessen und Stärkung der Bürgerbeteiligung Laufzeit: Juli 2023 - Oktober 2026Finanzvolumen: 1.111.064 EuroProjektpartner: Asociación Civil Oficina de Derechos Humanos del Vicariato Apostólico de Puerto Ayacucho (Oficina DDHH) im Lead, Cáritas Guasdualito, Clima 21Förderung: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)Projektnummer: 6000233