Foto: action medeor / Boris Breuer Info Foto: action medeor / Boris Breuer Sierra Leone Bessere Mutter-Kind-Gesundheit durch die Aus- und Weiterbildung von Hebammen Programme In Sierra Leone ist das Risiko für Müttersterblichkeit während einer Geburt sehr hoch: Im Jahr 2010 hatte das Land die höchste Müttersterblichkeitsrate weltweit. In den Folgejahren konnten deutliche Verbesserungen erreicht werden, trotzdem bleibt die Rate auch im Vergleich mit anderen Ländern in Subsahara-Afrika hoch. Aber die hohe Müttersterblichkeitsrate ist nicht das einzige Problem im Bereich der Mutter-Kind-Gesundheit: Auch die Säuglingssterblichkeit ist noch hoch, zudem sind Schwangerschaften im jungem Alter von 15-19 Jahren insbesondere in ländlich gelegenen Gebieten von Sierra Leone verbreitet. Ein wichtiger Faktor, um die Gesundheit und das Leben von schwangeren Frauen und Neugeborenen zu schützen ist, die Zahl der Geburten zu erhöhen, die durch qualifiziertes Gesundheitspersonal betreut werden. Hier konnten bereits Fortschritte erzielt werden, beispielsweise durch die Einführung von kostenfreier Gesundheitsversorgung für schwangere und stillenden Frauen sowie für Kinder unter fünf Jahren. Dennoch gibt es große Unterschiede zwischen den ländlichen und urbanen Regionen und einen allgemeinen Mangel an Personal. Viele Hebammen wandern aus den ländlichen Regionen in die größeren Städte ab, da sie auf dem Land mit schlechteren Arbeitsbedingungen, Einsamkeit und Mängeln in der medizinischen Ausstattung kämpfen müssen. Zudem werden Gesundheitseinrichtungen in den ländlichen Regionen oft nur unzureichend in Anspruch genommen, da sie teilweise für die Patientinnen und Patienten schwer erreichbar sind und kein ausreichendes Wissen über Vor- und Nachsorgeangebote besteht. Die Partnerorganisationen Caritas Bo ist Mitglied von Caritas International und engagiert sich in der medizinischen Grundversorgung und trägt durch die qualitativ hochwertige Hebammenausbildung zur Senkung der Mütter- und Neugeborenensterblichkeit bei. Die Zusammenarbeit zwischen Caritas Bo und action medeor besteht seit über sechs Jahren und hat zum erfolgreichen Abschluss zahlreicher Projekte geführt, wie z.B. dem Aufbau und die Weiterentwicklung der Hebammenschule in Bo. Die Christian Health Association Sierra Leone (CHASL) ist eine christliche Nichtregierungsorganisation aus Sierra Leone, die als Dachverband für Gesundheitseinrichtungen verschiedener Konfessionen in ganz Sierra Leone dient. CHASL stellt etwa 30% der Gesundheitsversorgung in Sierra Leone zur Verfügung und ist somit nach der Regierung zweitgrößter Anbieter für Gesundheitsdienstleistungen in Land. Da die Organisation lokal sehr gut vernetzt ist und in enger Partnerschaft mit lokalen Entscheidungsträgre:innen und religiösen Führer:innen arbeitet, unterstützen sie besonders die Gemeindearbeit des Projektes. Das Projekt: Stärkung des Gesundheitssystems und Ausbildung von Hebammen Um die Hebammenausbildung zu stärken und um zur Reduktion der Müttersterblichkeit beizutragen, arbeitet action medeor mit den Partnerorganisationen Caritas Sierra Leone Bo und Christian Health Association Sierra Leone (CHASL) zusammen. Das gemeinsam Projekt verfolgt das Ziel, insbesondere die ländliche Gesundheitsversorgung zu verbessern und legt daher einen Fokus auf die Ausbildung von Hebammenschüler:innen für die ländlichen Regionen. Für diesen Zweck wird ein Wohnheim für 50 Schüler:innen auf dem Gelände der Hebammenschule in Bo errichtet. Zudem wird die Mutter-Kind-Gesundheitsversorgung durch verschiedene Schulungen und Weiterbildungen für Hebammen verbessert. Zudem werden Gemeindmitglieder im südlichen Sierra Leone, männliche Entscheidungsträger und traditionelle und religiöse Führer:innen über Mütter-Kind Gesundheit aufgeklärt und in das Projekt eingebunden. Um die Gesundheitsversorgung in den ländlichen Gemeinden zu stärken, werden zudem die sogenannten Facility Management Committees (FMC) einbezogen, die sich in den Gemeinden um die Instandhaltung der Gesundheitsstationen, Unterstützung von Gesundheitspersonal bei der Wohnungssuche und die Meldung von Mängeln kümmern. Um dieses System zu stärken, werden inaktive FMC gestärkt und im Austausch miteinander unterstützt. Auch Absolventinnen der Hebammenausbildung werden darin gestärkt, sich besser miteinander zu vernetzen, um sich gemeinsam für Verbesserungen im Hebammen-Sektor einsetzen zu können. ProjektbeschreibungProjektziel: Verbesserung der Mutter-Kind Gesundheitsversorgung durch Hebammenausbildung, -weiterbildung, -vernetzung und gemeindebasiertes EngagementProjektfokus: Sexuelle und Reproduktive Gesundheit und Rechte, BildungZielgruppe: Direkte Zielgruppe: 200 Hebammenschüler:innen, 242 graduierten Hebammen, 120 praktizierende Hebammen und 100 Krankenschwestern 60 praktizierende Hebammen, 60 Praxisanleiter:innen, 40 Mutter-Kind-Gesundheitshelfer:innen, 40 Community Health Aides (CHAs), 100 Gemeindekrankenpfleger:innen und 6 klinische Ausbilder:innen erhalten berufliche Weiterbildung Einkommensförderung von 225 Community Health Worker aus 15 Gemeinden in Moyamba Etablierung von 15 Facility Management Committees in Moyamba Sensibilisierungsveranstaltungen für 300 Gemeindemitglieder zum Thema Mütter-Kind-Gesundheit Selbsthilfegruppen für 75 schwangere und stillende Frauen Bereitstellung geburtshilfliche Einrichtung für 16 Gesundheitseinrichtungen Verbesserung der Interessenvertretung von 60 Mitgliedern von Alumni Vereinigungen, 6 Lehrkräften, 5 praktizierenden Hebammen, 105 Hebammenschüler:innen, 25 Mitgliedern der Hebammen Vereinigung Indirekte Zielgruppe: Durch die Weiterbildungen und die Ausstattung der Gesundheitseinrichtungen wird die Versorgung von schwangeren Frauen und Kindern unter fünf Jahren im Projektgebiet verbessert. Projektgebiet: Moyamba und Bo Distrikt, Südprovinz, Sierra LeoneAktivitäten: Schaffung einer attraktiven und günstigen Lernumgebung an der Hebammenschule Bo durch Neubau eines Wohnheims für jährlich 50 Hebammenschüler:innen Stärkung der Kapazitäten von 15 Gemeinden in Moyamba zur Verbesserung der Mutter-Kind-Gesundheit Stärkung von Lobby- und Advocacy-Kapazitäten der Alumni Hebammen Verbesserte Gesundheitsdienstleistungen in der Südprovinz durch Trainings und Ausstattung Laufzeit: Oktober 2024 – Oktober 2028Finanzvolumen: 1.493.333 EuroProjektpartner: Caritas Bo Sierra Leone; Christian Health Association Sierra Leone (CHASL)Förderung: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)Projektnummer: 6000239 Ihre Ansprechpartnerin Sandra Boermann Referentin Sierra Leone Tel.: 02156 9788-138 TPL_EMAIL Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.