Eine Frau im weißen Kittel untersucht ein Baby mit einem Hungerbändchen, das um den Oberarm gelegt wird. Das Band zeigt den mittleren Status "gelb" an.
Eine Medizinerin aus dem Team von AEO/CNA untersucht ein Kleinkind auf Mangelernährung.

Verbesserung der Gesundheit von Geflüchteten, Binnenvertriebenen und lokaler Bevölkerung in Süd-Kivu

Die DR Kongo zählt mit 5,5 Mio. intern Vertriebenen innerhalb der eigenen Staatsgrenzen zu den Ländern mit den größten Bevölkerungsbewegungen auf dem afrikanischen Kontinent. Hinzu kommen rund 2,8 Mio. rückkehrende Menschen sowie mehr als 530.000 Geflüchtete und Asylsuchende.

Die soziale und humanitäre Situation ist katastrophal, so dass ungefähr 20 Mio. Menschen (von 92 Mio. Einwohner:innen) auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Insbesondere die Lage im Osten des Landes ist sehr kritisch, wo es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und rivalisierenden Rebellengruppen aus dem Inland und den angrenzenden Nachbarländern kommt, wobei es primär um ethnische Konflikte sowie die Kontrolle wertvoller Ressourcen in der Region geht.

Im Schnitt leben drei von vier intern Vertriebenen (Internally Displaced People – IDPs) bei Gastfamilien oder in Camps. In diesen Kontexten sind Geflüchtete und Vertriebene erheblichen Schutzrisiken ausgesetzt. Faktoren ihrer Gefährdung sind der eingeschränkte Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Wasser, Hygiene und Sanitäranlagen, Gesundheitsversorgung und Bildung sowie ihre extreme Armut. Zudem schafft die große Unsicherheit und Promiskuität bei Gastfamilien ein Klima, das häusliche und sexualisierte Gewalt begünstigt. Die DR Kongo ist eines der gefährlichsten Länder für Frauen, so dass bereits im Jahr 2018 dort die meisten Fälle von sexualisierter Gewalt weltweit registriert wurden. Geschlechtsbasierte Gewalt wird außerdem gezielt als Kriegswaffe insbesondere gegen Mädchen und Frauen eingesetzt, um die Bevölkerung zu demütigen und das soziale Gefüge anzugreifen.

Das Projekt zielt darauf ab, durch die Stärkung des lokalen Gesundheitssystems den Zugang zu Gesundheits- und klinischen WASH-Dienstleistungen von Geflüchteten, Binnenvertriebenen und der lokalen Aufnahmebevölkerung langfristig zu verbessern. Die Resilienz der bedürftigen Zielgruppe wird durch Aufklärungsarbeit in den Gemeinden zudem nachhaltig gestärkt und von Unterernährung betroffene Haushalte eng begleitet.

Projektbeschreibung

  • Projektfokus: Gesundheit (u.a. Geburtshilfe, Unterernährung, Medizinversorgung), gesundheitsbezogene Infrastruktur, Geschlechtergleichheit, Friedensförderung
  • Projektgebiet: Gesundheitszonen Kaniola und Nyantende, Süd-Kivu, DR Kongo
  • Aktivitäten:

    Unterstützung von Gesundheitsstrukturen

    • Elf Gesundheitseinrichtungen werden rehabilitiert, ausgestattet, Wasser- und Sanitärversorgung hergestellt
    • Versorgung der Gesundheitseinrichtungen mit medizinischen Geräten und Equipment
    • Schulung des Gesundheitspersonals zu Mutter-Kind Gesundheit, Pharmazie und WASH sowie in der medizinischen Versorgung und Überweisung von Fällen geschlechtsspezifischer Gewalt sowie der psychosozialen Gesundheit

    Stärkung der lokalen Gesundheitsstrukturen und Aufklärungskampagnen

    • Begleitung der Gemeinde-Entwicklungskomitees für Gesundheit (CODESA) bei der Erstellung eines operativen Aktionsplans zur Weiterentwicklung des Gesundheitszentrums sowie im Bereich Administration, Finanzmanagement, Personalwesen
    • Schulung der Gemeindegesundheitshelfer:innen (ReCos) zu Gesundheit, Hygiene und Ernährung
    • Öffentliche Sensibilisierungskampagnen und Radiosendungen zu Gesundheit, Hygiene sowie Ernährung

    Konfliktprävention und Förderung eines friedlichen Zusammenlebens

    • Schulung von lokalen Autoritäten sowie Vertreter:innen von Binnenvertriebenen und Geflüchteten in friedlicher Konfliktlösung und -prävention
    • Gründung und Schulung von gemeindebasierten Friedenskomitees, gemeinsame Aktivitäten

    Unterstützung von Haushalten mit stark unterernährten Kindern

    • Begleitung von Haushalten mit stark unterernährten Kindern
    • Bereitstellung von landwirtschaftlichem Gerät und Material, Einrichtung von Demonstrationsfeldern zu Schulungszwecken
    • Schulung zu Gemüseanbau, Saatgutherstellung und Kleintierzucht

    Stärkung der lokalen Partnerorganisation AEO/CNA in Projektmanagement sowie Friedensförderung und Konfliktbearbeitung

  • Laufzeit: Dezember 2023 - Mai 2027
  • Finanzvolumen: 1.666.667,00 Euro
  • Projektpartner: AEO/CNA (Assistance aux Enfants Abandonnés et orphelins / Centre nutritionnel et Alimentaire)
  • Förderung: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
  • Projektnummer: 6000234

Ihre Ansprechpartnerin

Regina Greif
Referentin Demokratische Republik Kongo

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