Gesunde Lebensgrundlagen in Schulen und Dorfgemeinschaften im ländlichen Nepal

Nepal gehört zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Erschwert wird die wirtschaftliche und soziale Entwicklung durch ein hohes Risiko von Naturkatastrophen - laut Klima-Risiko-Index 2021 zählt Nepal zu den zehn am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern.

Hinzu kommen weit verbreitete Armut sowie mangelnde Infrastruktur und Rechtstaatlichkeit. Im Fokus des Projektes steht die Bevölkerung aus räumlich entlegenen Dorfgemeinden aus den Distrikten Dhading sowie Chitwan. Das Projekt fokussiert sich dabei auf sehr entlegende Dorfgemeinschaften, die teilweise nicht über durchgehende Straßen erreichbar sind.

Sowohl die Versorgung mit sicherem Trinkwasser als auch mit Sanitärgebäuden ist in den meisten Schulen und Dorfgemeinschaften des Projektgebiets nicht ausreichend gewährleistet. Trinkwasser wird oft aus unsicheren Quellen genutzt und unter großen körperlichen Anstrengungen transportiert. Diese mangelhafte Versorgung birgt ein großes Gesundheitsrisiko, beispielsweise für die Verbreitung von Durchfallerkrankungen durch das Trinken von verunreinigtem Wasser. Dies ist besonders gefährlich, da viele Menschen in der Region durch Mangel- oder Unterernährung geschwächt sind und keine ausreichende Gesundheitsversorgung verfügbar ist, um Menschen im Notfall zu behandeln.

Im Fokus des partizipativen Projektansatzes stehen die Schulen der ländlichen Projektgemeinden. Im Projektgebiet stellen Schulen und Lehrpersonal oftmals die einzige Institution zu Wissensermittlung dar – auch für den Gesundheitsbereich, da es an (Zugang zu) Gesundheitseinrichtungen, Anlaufstellen für Beratung sowie Gesundheitspersonal auf lokaler Ebene mangelt. Die Schulen werden zudem als Einstiegspunkt zur Verbesserung der Lebensumstände in den Dorfgemeinden genutzt: Die Kinder tragen das Wissen und die erlernten Verhaltensweisen mit in ihre Familien und Dorfgemeinschaften. Frauengruppen bilden einen weiteren zentralen Fokus des Projektansatzes, um durch die Weiterführung von Aktivitäten wichtiges Wissen und gesunde Verhaltensweisen in den Dorfgemeinden zu verbreiten und Alltagsroutinen zu etablieren.

Das Projekt: Wasser- und Sanitärversorgung verbessern und Gesundheit stärken

Im Rahmen des Projektes von action medeor und der lokalen Partnerorganisation ECCA wird die Wasser- und Sanitärversorgung der Schulen und Dorfgemeinschaften grundlegend verbessert - unter anderem durch den Bau von Latrinen und Handwascheinrichtungen und die Bereitstellung von sicherem Trinkwasser durch Filteranlagen. An Schulen wird zudem sichergestellt, dass die sanitären Anlagen kindgerecht gestaltet und geschlechtergetrennte Latrinen verfügbar sind. Begleitet werden diese Maßnahmen durch die Verteilung von Hygienesets, begleitende Informationsangebote und spezifische Aufklärungsarbeit zum Thema Menstruationshygiene - ein Tabu-Thema in Nepal, das unter anderem zu regelmäßigem Fehlzeiten von Mädchen in ihrer Schulbidlung führt.

Für eine weitere Verbesserung von Gesundheit und Lebensbedingungen umfasst das Projekt auch verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung von Nahrungsmittelversorgung über das Anlegen von Küchengärten und die Bereitstellung von energieeffizienten Kochherden, jeweilis begleitet von Schulungen.  

Projektbeschreibung

  • Projektziel: Gesunde Kinder - gesunde Gemeinschaften: Partizipative Schaffung von gesunden Lebensgrundlagen in Schulen und Dorfgemeinden im ländlichen Nepal
  • Projektfokus: Wasser & Hygiene, Basisgesundheit, Ernährungssicherung
  • Zielgruppe: Dhading: Bevölkerung aus 9 Dorfgemeinden (605 Haushalte), 9 Frauengruppen als „Change-makers“, 9 Schulclubs, 24 lokale Jugendliche als ECCA Councelors; Chitwan: 20 aktive Frauengruppen und 14 Schulcubs, Bevölkerung aus 14 ländlichen Gemeinden (ca. 1.300 Haushalte); Kathmandu: 24 „urbane“ ECCA Councelors, insgesamt ca 2.209 Schüler:innen
  • Projektgebiet: Distrikte Dhading und Chitwan, Nepal
  • Aktivitäten:

    Dorfgemeinde- und Schulentwicklung:

    • Projekteröffnung und Austauschrunden
    • Workshops zur Leitbildentwicklung für Verbesserung des Schul- und Lebensumfelds
    • Gemeindeworkshops zur Erstellung von Dorfentwicklungsplänen

    Gesundes Lern- und Lebensumfeld

    • Aufbau- und Instandsetzung der Wasser- und Hygieneversorgung der Schulen
    • Training für Lehrer:innen zu Hygiene und Gesundheitsthemen
    • Trainings zu Menstruationshygiene
    • Aufklärung und Sensibilisierung zum Thema Läuse
    • Erste Hilfe Training für Schulen und Gemeinden
    • Sensibilisierungsprogramm Inklusion
    • Trainings zu Ernährung und Anlegen/Nutzung von Küchengärten
    • Unterstützung der Aktionspläne von Frauengruppen, Schul- & Jugendclubs
  • Laufzeit: Dezember 2024 – Dezember 2027
  • Finanzvolumen: 1.074.666,67 Euro
  • Projektpartner: Environmental Camps for Conservation Awareness (ECCA)
  • Förderung: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
  • Projektnummer: 6000248

Ihre Ansprechpartnerin

Sarah Weiß
Referentin Nepal, Syrien und Bangladesch

Tel.: 02156 9788-152

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