Eine Frau sitzt auf dem Boden, sie gießt Wasser aus einem Kanister in einen Topf. Auf dem Boden stehen verschiedene Schüsseln und Töpfe mit Gemüse.
Foto: WARDI

Stärkung von Frauen und benachteiligten Gruppen in Süd- und Zentralsomalia

Laut aktuellen Schätzungen waren im Jahr 2024 rund 6,9 Millionen Menschen in Somalia auf humanitäre Hilfe angewiesen. Fast vier Millionen Menschen leben als Binnenvertriebene (IDPs), eine der höchsten Zahlen weltweit.

Besonders von Krisen und Armut betroffen sind Frauen, Kinder, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen, einkommensschwache Haushalte, Minderheitengruppen und Binnenvertriebene, da diesen Gruppen oft die Möglichkeiten fehlen, Krisen zu bewältigen.

Dabei sind die Risiken im Projektgebiet vielfältig: Diese reichen von ökologischen Faktoren wie Dürren, Überschwemmungen und Wasserknappheit - die durch den Klimawandel weiter verschärft werden - über politische Risiken wie Gewalt, Kriminalität und eine instabile politische Lage. Weiter erschwert wird die Situation durch hohe Arbeitslosenquoten, unzureichende Infrastruktur und weit verbreitete Armut, die den Zugang zu Nahrung, Gesundheitsversorgung und Bildung erschwert. Gewalt gegen Frauen und Mädchen, Rekrutierung von Kindern für bewaffnete Gruppen und Angriffe gehören zu den Schutzrisiken, die den Alltag der Familien weiter erschweren und ein Risik für das Leben und die Gesundheit der Menschen darstellen.

Angesichts dieser vielfältigen Herausforderungen hat das Projekt das Ziel, die Lebensbedingungen der Familien in elf Distrikten in Süd- und Zentralsomalia nachhaltig zu verbessern. Ein besonderer Fokus liegt darauf, Frauen, Mädchen und andere vulnerable Bevölkerungsgruppen im Umgang mit Klimawandel, Konfliken und Katastrophen zu stärken und einen Zugang zu grundlegen Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung, Wasser und Bildung sicherzustellen.

Um diese umfassenden Ziele zu erreichen, wird das Projekt in einem Konsortium aus nationalen und internationen Organisationen umgesetzt. 

Projektbeschreibung

  • Projektziel: Förderung inklusiver und resilienter Gemeinden, verbesserter Zugang zu WASH-Diensten, Verbesserung von Ernährungssicherheit und Einkommensmöglichkeiten, verbesserte Geschlechtergleichstellung Schutz für gefährdete Gruppen und Advocacy für lokale NROs
  • Projektfokus: Basisgesundheitsversorgung, Wasser & Hygiene, Ernährungssicherung, Geschlechtergleichstellung
  • Zielgruppe: Direkt Begünstigte: 216.335 (140.618 weiblich, 75.717 männlich) Indirekt Begünstigte: 236.575
  • Projektgebiet: Somalia: Bay, Middle Shabelle, Lower Juba, Mudug, Bakool, Banadir
  • Aktivitäten: Protection, Geschlechtergleichstellung, Frieden und sozialer Zusammenhalt
    • Trainings und Events zu gendertransformativen Ansätzen, Konfliktlösung und Empowerment
    • Aufbau von 30 Katastrophenrisikomanagementkomitees und Einführung von gemeindebasierten Frühwarnsystemen
    • Aufbau von Überweisungsnetzwerken und Schulung von 600 lokalen Akteuren zu traumasensiblem Umgang mit Gewaltüberlebenden
    WASH & Abfallmanagement
    • Bau/Instandsetzung von Tiefbrunnen, Flachbrunnen, Latrinen, Viehtränken und weiteren WASH-Strukturen; Gründung von 54 Wassernutzungskomitees
    • Aufbau von 28 Hygienepromotionsteams und Schulung von 60.500 Frauen und Mädchen zu Menstruationsgesundheit; Verteilung von 4.100 Dignity Kits
    • Einrichtung von 8 Abfallsammelstellen und Gründung von 20 gemeindebasierten Sanitärgruppen
    Ernährungssicherung & Landwirtschaft
    • Gründung von 160 Mütter-Selbsthilfegruppen
    • Identifikation und Behandlung von 19.000 unterernährten Kindern (Ziel: 6.000 Behandlungen)
    • Schulung von 450 Kleinbauern (70 % Frauen) in klimagerechter Landwirtschaft und Anbaudiversifizierung
    • Unterstützung von 300 Personen über Cash-for-Work
    • Aufstockung von Viehbeständen
    • Gründung von Fischergruppen
    Gesundheitsversorgung
    • Einsatz von Female Community Health Workers zur Behandlung von 900 leichten Krankheitsfällen
    • Einsatz mobiler Gesundheitsteams zur Betreuung von Gemeinden in schwer erreichbaren Gebieten
    • Schwangerenvorsorge für 9.200 Frauen
    Einkommenssicherung
    • Berufliche Weiterbildung für 460 Frauen und Jugendliche
    • Gründung und Schulung von 186 VSLAs (Village Savings and Loan Associations), um gemeinsam zu sparen und Kredite aufzunehmen
    Stärkung der Zivilgesellschaft (über Organisation SNC)
    • Dialog, Netzwerkarbeit und Koordination somalischer NROs
    • Vertretung in politisch hochrangigen Koordinationsforen
  • Laufzeit: November 2024 – Juni 2028
  • Finanzvolumen: 12.222.222 Euro für alle Partner
  • Projektpartner: arche noVa (AN), Johanniter (JUH), Polish Humanitarian Action (PAH), Wajir South Development Agency (WASDA), WARDI Relief and Development Initiatives (WARDI), Somali NGO Consortium (SNC)
  • Förderung: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
  • Projektnummer: 6100208

Ihre Ansprechpartnerin

Alessandra Behler
Referentin Somalia

Tel.: 02156 9788-114

TPL_EMAIL Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Jetzt spenden