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Ernährungssicherung für kleinbäuerliche Familien

Durch den jahrelang andauernden Konflikt und wiederkehrende Extremwetterereignisse herrscht in Somalia eine der größten humanitären Krisen der Welt. Ein Großteil der somalischen Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft – aber der Mangel an landwirtschaftlichen Produktionsmitteln, fehlendes Wissen über effektive Anbaumethoden und Extremwetterereignisse führen dazu, dass Hunger und damit verbundene Krankheiten weit verbreitet sind.

Ernährungssituation verbessern: Wasserversorgung, Schulungen und Verteilung von Gerät und Saatgut

Fehlende Bewässerung von Ackerflächen stellt viele der Kleinbäuer:innen im Projektgebiet vor große Herausforderungen und ist eine zentrale Ursache für niedrige Ernten, besonders vor dem Hintergrund von immer häufiger auftretenden Dürreperioden. Um diese Situation zu verbessern, werden bestehende Bewässerungskanäle ausgebessert und wiederhergestellt und Bewässerungspumpen durch das Projekt bereitgestellt. Ergänzend dazu erfolgen Verteilungen von Saatgut, Düngemitteln und landwirtschaftlichen Geräten sowie Schulungen zu verbesserten Anbaumethoden. Eine weitere Projektmaßnahme zielt auf eine bessere Ernährungsvielfalt und Gesundheit ab: 1.000 Frauen werden mit Gemüsesaatgut und Obstbaumsetzlingen ausgestattet und beim Anlegen und der Pflege von Gemüsegärten unterstützt.

Eine zusätzliche Herausforderung für die Kleinbäuer:innen im Projektgebiet stellt die zunehmende Gefahr von Überschwemmungen dar, insbesondere in den flussnahen Gebieten. Um dieses Risiko zukünftig zu reduzieren und den Verlust von Ernten und Lebensgrundlagen zu reduzieren, sollen circa 10km des Fluss-Damms repariert und verstärkt werden. 

Lebensgrundlagen sichern durch ein erhöhtes Haushaltseinkommen

Um die Ernährungssicherheit und das Haushaltseinkommen der Familien zu verbessern, werden Verteilungen von Hühnern, Ziegen und Eseln (plus Karren) durchgeführt. Da in Somalia Frauen traditionell für die Versorgung von Nutztieren verantwortlich sind und Nutztiere eine hervorragende Möglichkeit der Einkommensgenerierung darstellen, richtet sich die Aktivitäten explizit an Frauen in den Zielgemeinden. So trägt etwa der Verkauf von Küken und Eiern zu einer Erhöhung des Haushaltseinkommens bei, die Milch von Ziegen kann für den eigenen Konsum genutzt oder verkauft werden. Ergänzt werden die Verteilungen durch Trainings zur Haltung und Pflege der Tiere.

Verbesserte Ernährungs- und Hygienesituation

In neu gebildeten Müttergruppen werden Frauen in wöchentlichen Sitzungen Themen wie Säuglings- und Kleinkindernährung und die Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von akuter Mangelernährung bei Kindern thematisiert. Für eine weitere Verbesserung der Gesundheits- und Hygienesituation werden außerdem Schulungen zu Wasseraufbereitung und Hygiene durchgeführt sowie Brunnen in den Projektgemeinden gebaut oder wiederinstandgesetzt. Somit haben Gemeindemitglieder einen verbesserten und dauerhaften Zugang zu sauberem Wasser und das Risiko für die Übertragung von wasser- und hygienebasierten Krankheiten kann vermindert werden.  

Projektbeschreibung

  • Projektziel: Verbesserung der Ernährungssicherung und Stärkung der Resilienz von kleinbäuerlichen Familien in der Region Hiraan, Somalia
  • Projektfokus: Ernährungssicherung, Wasser & Hygiene
  • Projektgebiet: Somalia, Provinz Hiraan, Distrikte Beledweyne und Bulaburte
  • Aktivitäten:
    • Verbesserung der Gemeindestruktur und Partizipation durch die Gründung und Schulung verschiedener Dorfkomitees
    • Gesteigerte Nahrungsmittelproduktion durch Trainings und landwirtschaftliche Verteilungen (Saatgut, Geräte), Gemüsegärten für Frauen, Verbesserung der (Bewässerungs-) Infrastruktur und Lebensmittellagerung
    • Gesteigertes Einkommen und Marktzugang durch die Verteilung von Nutztieren (Esel, Ziegen, Hühner) sowie Mahl- und Ölpressmaschinen, Schulungen und Rehabilitierung von Straßen
    • Verbesserung der Ernährungs- und Gesundheitspraktiken v.a. für Kinder durch die Gründung und Schulung von Müttergruppen, Kochkurse und Sensibilisierung von Vätern
    • Verbesserung der Hygienepraktiken durch COVID-19-Präventionsmaßnahmen, Schulungen zu Hygiene und Wasseraufbereitung, Brunnenbau und CLTS-Aktivitäten (community-led total sanitation-Ansatz)
  • Laufzeit: September 2021 – Juni 2026
  • Finanzvolumen: 1.741.183 Euro
  • Projektpartner: Wardi Relief and Development Initiatives (WARDI)
  • Förderung: Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
  • Projektnummer: 6000220

Ihre Ansprechpartnerin

Alessandra Behler
Referentin Somalia

Tel.: 02156 9788-114

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