Kindheit im Krieg: Für die Kinder gibt es in den zerstörten Dörfern keine funktionierenden Schulen, Kindergärten oder Spielplätze mehr. Nur manchmal noch besuchen die Kinder ihre zerstörte Schule, in der sie bis 2022 gelernt haben.

1.000 Tage Krieg in der Ukraine: action medeor hilft in schwerer humanitärer Lage

Am Mittwoch, 20. November, ist es genau 1.000 Tage her, dass der Ukrainekrieg zu einem landesweiten Krieg eskaliert ist.

Seit dem 24. Februar 2022 ist auch im Medikamentenlager von action medeor im  niederrheinischen Tönisvorst kaum ein Tag vergangen, an dem nicht eine Hilfslieferung für die notleidenden Menschen in der Ukraine gepackt wurde. Knapp 1.000 Tonnen medizinischer Hilfsgüter im Wert von über 12 Millionen Euro hat die „Notapotheke der Welt“, wie action medeor auch genannt wird, seit dieser Zeit in die Ukraine versandt – so viel wie noch nie zuvor in ein einzelnes Land.

„Der Hilfseinsatz für die Ukraine ist der größte in der 60jährigen Geschichte unseres Hilfswerks“, resümiert Markus Bremers, Pressesprecher von action medeor. Er ist seit 2022 selbst mehrfach in das kriegsgeschüttelte Land gereist. action medeor beliefert nicht nur rund 180 Krankenhäuser in der gesamten Ukraine, sondern realisiert zusammen mit lokalen Partnern auch mehrere humanitäre Projekte im Südosten des Landes. „Wir sind mit unseren Partnern in den Städten Odessa, Mykolajiw und Cherson tätig und auch in den umliegenden Dörfern, die zum Teil nah an der Front liegen“, schildert Bremers. „In dieser Region versorgen wir Menschen mit Trinkwasser, Heizmaterial und warmen Mahlzeiten, wir organisieren die kostenfreie Ausgabe von Medikamenten an Bedürftige und wir kümmern uns um die psychologische Betreuung von Kindern und Erwachsenen, die unter den Folgen des Krieges leiden“, zählt Bremers die Aktivitäten von action medeor auf. „Allein in Mykolajiw haben wir seit dem ersten Kriegswinter rund 250.000 warme Mahlzeiten und mehr als 1,2 Million Brote verteilt, unsere Sozialapotheken haben in dieser Zeit fast 90.000 Patientenkontakte gezählt.“

Diese Hilfe findet jedoch mehr und mehr unter großen Gefahren statt. „Bereits im Juli 2023, als der Kachowka-Staudamm nahe Cherson explodierte und dort ganze Landstriche unter Wasser setzte, wurden unsere Helfer beschossen“, blickt Bremers zurück. Im August dieses Jahres dann musste auch action medeor Todesfälle beklagen. „Zwei Kollegen unserer ukrainischen Partnerorganisation wurden bei einem Drohnenangriff getötet, als sie einen Trinkwassertank befüllen wollten“, berichtet Bremers. Seit dieser Zeit habe sich die Sicherheitslage für die Helfer sogar nochmal verschlechtert.

„Unsere Partner berichten uns ganz aktuell in den letzten Tagen, dass der Beschuss ziviler Einrichtungen und kritischer Infrastruktur massiv zugenommen hat“, sagt Bremers. Im Oktober habe sich die Zahl der Luft- und Drohnenangriffe im Vergleich zu den Vormonaten verdoppelt. „Das hat zur Folge, dass noch mehr Menschen unversorgt sind und viele von ihnen fliehen müssen“, schildert Bremers. Während in Cherson und Mykolajiv regelmäßig Angriffe stattfänden, sei die Gegend um Odessa in der Vergangenheit eine Region gewesen, in der viele Menschen Zuflucht gesucht hätten. „Hier war es bis letztes Jahr verhältnismäßig sicher, aber auch das hat sich geändert“, berichtet Bremers. „Erst vor wenigen Tagen ist eine Rakete nur wenige hundert Meter neben unserer Sozialapotheke in Odessa eingeschlagen – es gab Verletzte und Verwundete. Unser Team war glücklicherweise nicht betroffen, es betreut jetzt die Opfer des Raketenbeschusses.“ 

Nicht nur die zugespitzte Sicherheitslage, auch die sinkenden Temperaturen setzen der Zivilbevölkerung zu. „Der Winter wird für die Menschen in der Ukraine hart“, kündigt Bremers an. „Viele können nicht heizen, haben kein Wasser und keinen Strom, können weder kochen noch sich waschen. Hinzu kommt eine verschärfte soziale Lage, so dass viele Menschen sich ihre Medikamente nicht mehr leisten können – auch solche, die sie dringend benötigen.“ action medeor habe daher bereits vor Wochen damit begonnen, die Winterhilfe für die Menschen zu organisieren, und setzt auch die Medikamentenverteilungen unvermindert fort. „Die  Unterstützung wird jetzt dringend gebraucht“, sagt Bremers. 

Vor diesem Hintergrund ruft action medeor auch weiterhin zu Spenden für die Menschen in der Ukraine auf. Wer die Arbeit von action medeor unterstützen möchte, kann online spenden unter www.medeor.de/spenden und dort auch seine Adresse für eine Spendenquittung hinterlassen. Klassisch geht es über IBAN DE78320500000000009993 bei der Sparkasse Krefeld, Spendenstichwort: „Ukraine“.

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Ihr Ansprechpartner

Dr. Markus Bremers
Pressesprecher

Tel.: 02156 9788-178

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