Eine kongolesische Mutter steht mit ihren fünf Kindern im Türrahmen eines überfluteten, einfachen Rohbaus.
Diese Familie ist vor den Überschwemmungen in das obere Stockwerk eines leerstehenden Rohbaus geflüchtet. © Fabrice Mbonankira / action medeor / Fairpicture

DR Kongo: Mütter bangen um ihre Kinder

‚Magere Saison‘, Fluten, Mpox: In der Region Süd-Kivu ist die Lage extrem ernst. Wie so oft sind es die Kleinsten, die am stärksten unter Krisen und Katastrophen leiden. action medeor stärkt die Gesundheitsversorgung vor Ort und hilft den Familien, ihre Ernteerträge zu verbessern.

Sicheres Wasser aus dem Tanganjika-See

In mehreren Dörfern am Tanganjika-See steht das Wasser meterhoch: Naturkatastrophen wie diese sind beinahe zur traurigen Gewohnheit geworden. Kurz nach den Überschwemmungen reiste action-medeor-Mitarbeiter Sebastian Hecker in die Demokratischen Republik Kongo, um sich das Ausmaß der Schäden anzusehen. „Es gibt keinen Unterschied mehr zwischen Toiletten, Abwasser und Trinkwasser. Alles wurde überflutet“, erklärt ihm Immaculée Kabahima, die für den lokalen Partner von action medeor arbeitet. Wenn die Frauen der Region wie gewohnt am See Wasser holen, gibt die Helferin eine genau dosierte Chlorlösung in jeden Kanister, um Keime abzutöten und das Wasser ohne Gefahr trinkbar zu machen. Ein Segen für Mütter wie die 28-jährige Vumiliya, die gerade einen Kanister mit Seewasser schultert: Das Krankheitsrisiko für sie und ihre Kinder sinkt durch diese Maßnahme enorm. „Manchmal erreichen auch solche kostengünstigen Maßnahmen eine große Wirkung“, stellt Sebastian Hecker zufrieden fest.

Mehr ernten, gesund bleiben

Auf seiner Reise durch die Region überzeugt sich Sebastian Hecker auch von den Fortschritten der langfristigen Projektmaßnahmen. In einem Gespräch erfährt er die Geschichte von Christine Njabuka Leniya: Ihre vierjährige Enkelin Furahisha war lebensbedrohlich unterernährt, als Christine sie in einen von action medeor ausgestatteten Gesundheitsposten brachte. Nun ist die Enkeltochter wieder gesund – und Christine wird von uns mit Saatgut, Werkzeug und landwirtschaftlichen Schulungen dabei unterstützt, höhere Ernteerträge zu erzielen. Auf diese Weise unterstützen wir viele kleinbäuerliche Familien in der Region dabei, Mangelernährung vorzubeugen. Christines letzte Maisernte war bereits ein voller Erfolg: „Wir haben jetzt genug zu essen.“

Um die erschreckend hohe Mütter- und Säuglingssterblichkeit zu senken, finanziert action medeor außerdem den Bau und die Renovierung von Geburtsstationen, stellt Medikamente und medizinisches Equipment bereit und schult das Gesundheitspersonal. Dank besserer Schwangerschaftsvorsorge und Geburtshilfe hat auch Furaha Matumaini ihren Sohn Fabrice auf der neuen Entbindungsstation des ausgebauten Sange-Cepac-Gesundheitszentrums sicher zur Welt gebracht.

Gefährliche Zeit für Familien steht bevor

Mit Sorge blicken viele nun auf die kommenden Monate: Weitere schwere Überschwemmungen drohen, die nächste Erntezeit lässt auf sich warten und ein schwerer Mpox-Ausbruch hat die Region im Griff. Laut WHO handelt es sich bei 80% aller in der DR Kongo gemeldeten Mpox-Todesfälle um Kinder. Wir setzen daher weitere Maßnahmen um, um die Verbreitung von Mpox in der Region zu bekämpfen: Gesundheitseinrichtungen werden mit geeigneten Schutzmaterialien wie Infektionsschutzsets oder Händewaschvorrichtungen ausgestattet sowie Gesundheitspersonal zur Infektionsprävention und -kontrolle (IPC) geschult. Darüber hinaus klären wir die Bevölkerung über Infektionswege auf, richten Isolationsstätten ein und stellen Medikamente und medizinisches Equipment zur Versorgung der Infizierten bereit. Um die Gesundheit der Familien vor den aktuellen Bedrohungslagen zu schützen und den Erfolg der Projektarbeit zu sichern, sind jedoch weitere Anstrengungen dringend notwendig.

Jeder Euro hilft!

  • 25 reichen z.B., um mehr als 1.000 Kanister mit Seewasser sicher trinkbar zu machen.
  • 100 Euro kostet z.B. ein Entbindungsset, das Müttern und Babys eine sichere Geburt ermöglicht.

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Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie uns, Menschen in Krisen- und Katastrophenregionen medizinisch zu versorgen.

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„Hilfe kann auch in einer Krisenregion wie der DR Kongo nachhaltig sein. Dafür müssen wir flexibel auf Notlagen reagieren, denn strukturelle Verbesserungen und akute Nothilfe müssen sich gegenseitig stützen und ergänzen.“
Porträt von Sebastian Hecker

Sebastian Hecker
Referent Demokratische Republik Kongo

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