Hebamme im Gespräch mit einer Mutter, die ihr Baby auf dem Arm hält.
Vor allem in ländlichen Regionen gibt es häufig kaum Möglichkeiten für werdende Mütter, medizinisch begleitet zu werden. © action medeor/Evelyn Fey

Mutter-Kind-Gesundheit verbessern

Jeden Tag sterben 800 Frauen weltweit an den Folgen einer Schwangerschaft oder Geburt. 70% dieser Fälle treten in Ländern Subsahara-Afrikas auf und hätten größtenteils verhindert werden können.

Schwangerschaft und Geburt: Tödliche Risiken für Mutter und Kind 

Vor allem in Regionen mit schwacher medizinischer Infrastruktur sind Mütter und Kinder häufig diejenigen, die die unzureichende Versorgung am härtesten trifft. Daraus folgt unter anderem, dass immer wieder Mütter und Kinder in Folge einer Schwangerschaft oder Geburt sterben – Todesfälle, die in den meisten Fällen hätten verhindert werden können.

Denn die hohen Sterblichkeitsraten sind häufig auf zu wenig ausgebildetes Personal, unzureichende pränatale Versorgung und fehlende Behandlungsmöglichkeiten im Notfall zurückzuführen. Babys sterben oft aufgrund mangelnder Versorgung oder Hgiene, Kleinkinder an vermeidbaren Ursachen wie Infektionen, Unterernährung und Mangel an Impfungen.

In Zahlen: Mutter-Kind-Gesundheit in armen Regionen

  • Jährlich sterben weltweit etwa 295.000 Frauen an Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt. 94% dieser Todesfälle treten in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen auf.
  • In Regionen mit schwachen Gesundheitssystemen sterben jährlich etwa 5,2 Millionen Kinder unter fünf Jahren, oft an vermeidbaren Ursachen wie Infektionen, Unterernährung und Mangel an Impfungen.
  • Besonders betroffen sind Neugeborene, die in den ersten 28 Lebenstagen das höchste Risiko tragen; etwa 2,4 Millionen Neugeborene sterben jährlich, vor allem aufgrund mangelnder Versorgung und Hygiene.

action medeor im Einsatz für die Gesundheit von Müttern und Kindern

Statistiken zeigen, dass die Verbesserung der Mutter-Kind-Gesundheit direkte Auswirkungen auf die soziale und wirtschaftliche Entwicklung hat. Beispielsweise sinkt das Risiko von Kindersterblichkeit signifikant, wenn Mütter Zugang zu mindestens vier pränatalen Untersuchungen haben. action medeor engagiert sich deshalb auf vielfältige Weise, um Gesundheitssysteme zu stärken und die Gesundheit von Müttern und ihren Kindern weltweit zu verbessern:

Sierra Leone: Ausbildung und medizinische Versorgung

Das Gesundheitssystem in Sierra Leone ist stark von einem Mangel an qualifiziertem Gesundheitspersonal betroffen. Die Situation wurde durch die Ebola-Epidemie 2014-2016 verschärft, während der viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitspersonals ums Leben kamen. 

Um die Zahl der Hebammen im Land, insbesondere in ländlichen Gebieten, zu erhöhen, gründete action medeor gemeinsam mit Caritas Bo im Jahr 2017 eine Hebammenschule in Bo im Süden von Sierra Leone. Hier werden jedes Jahr 50 Geburtshelferinnen und -helfer ausgebildet. Als eine von vier Hebammenschulen im Land trägt die Hebammenschule von action medeor so dazu bei, dass die Zahl der Hebammen in Sierra Leone stetig steigt. 2017 waren es knapp 320, im Jahr 2023 kümmern sich bereits mehr als 1.400 Hebammen um werdende Mütter, inbesondere in abgelegenen Regionen.

DR Kongo: Malaria und Mangelernährung 

Die Demokratische Republik Kongo verzeichnet eine der höchsten Mütter- und Kindersterblichkeitsraten der Welt. Sie begründet sich vor allem durch Malaria, Unterernährung, neonatale Krankheitsbilder sowie akute Atemwegs- und Durchfallerkrankungen. Gleichzeitig gelten Geburtskomplikationen als Haupttodesursache für Frauen zwischen 15-29 Jahren. 

Das gemeinsame Projekt von action medeor und der lokalen Partnerorganisation AEO/CNA umfasst verschiedene Maßnahmen, um die Mutter-Kind-Gesundheit in der Projektregion im Osten der DR Kongo zu verbessern – mit einem besonderen Fokus auf der Prävention und Behandlung von Mangelernährung und Malaria. So werden Gesundheitseinrichtungen zum Beispiel mit Medikamenten und therapeutischer Nahrung sowie medizinischen Geräten zur Durchführung von Schwangerschafts- und Kinderuntersuchungen ausgestattet. Begleitend werden für das medizinische Personal Schulungen zu den Themen Schwangerschaftsbegleitung, Behandlung von Malaria sowie Mangel- und Unterernährung durchgeführt.

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