Eine Medikamentenausgabe in Tansania. © action medeor / B. Breuer Info Eine Medikamentenausgabe in Tansania. © action medeor / B. Breuer Tansania Ruanda Pharmazeutische Aus- und Weiterbildung für eine bessere Versorgung der ländlichen Bevölkerung Programme Der Mangel an qualifiziertem pharmazeutischem Fachpersonal ist weiterhin in vielen Ländern der Welt ein großes Problem in der Gesundheitsversorgung - insbesondere abseits der großen Städte. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass kirchliche Gesundheitseinrichtungen bis zu 40 % des Gesundheitssystems in ländlichen und strukturell benachteiligten Gegenden des Globalen Südens ausmachen. Dort sind Krankenschwestern und Hebammen oftmals die einzigen Gesundheitsdienstleister:innen. Dies ist auch in den ostafrikanischen Ländern Kenia, Ruanda und Tansania gegeben. Hier sind durch den Staat eine ausreichende Basisgesundheitsversorgung, der sichere Zugang zu Medikamenten sowie die Ausgabe von Arzneimitteln durch Pharmazeut:innen für die Zivilbevölkerung nicht sichergestellt. Diese Lücke wird durch ein kirchliches Angebot teilweise aufgefangen, jedoch fehlt es auch in diesen Einrichtungen an Personal mit formaler, pharmazeutischer Bildung. Die Einhaltung von pharmazeutischen Mindest-Qualitätsstandards für eine angemessene Basis-Gesundheitsversorgung ist daher vielerorts nicht gewährleistet. Mit dem Projekt IMPACT (Improving Pharmaceutical Access through Continuous Training) wird diesem Mangel durch langfristig wirkende Trainings zu pharmazeutischem Grundlangenwissen entgegengewirkt. Dafür konzentriert sich das Projekt auf zwei Themenbereiche: Zum einen die Vermittlung pharmazeutischen Grundlagenwissens zum bedarfsgerechten Einkauf/Lagerhaltung von Arzneimitteln, so dass die Patient:innen aus der umliegenden Bevölkerung jederzeit mit sicheren und qualitativ hochwertigen Arzneimitteln versorgt werden können. Zum anderen die Vermittlung pharmazeutischen Grundlagenwissen zur rationalen Verwendung und Abgabe von Arzneimitteln an die Patient:innen. Dadurch wird zukünftig gewährleistet, dass der/die richtige Patient:in das richtige Arzneimittel in der notwendigen Dosierung sowie der korrekten Arzneiform erhält und so beraten wird, dass er/sie es allein weiter anwenden kann. Eine Besonderheit dieses Projekts ist der spezifische Fokus auf den Aspekt der Nachhaltigkeit aller Maßnahmen. Continuous Training ist eine besondere Lehrmethode: Qualitätsmerkmal der geplanten Trainings ist eine auf spezifische Bedürfnisse eingehende, ganzheitliche Methodik sowie die Begleitung durch Fachexpert:innen bei der Umsetzung des theoretischen Wissens in die Praxis. Über die besondere Lehrmethode hinaus erarbeiten die Teilnehmenden der Trainings strukturverbessernde Maßnahmen in Aktionsplänen, die sie in ihren Gesundheitseinrichtungen nutzen, um eine nachhaltige Verbesserung der pharmazeutischen Versorgung der Bevölkerung zu implementieren. Gemeinsam mit dem lokalen Projektträger EPN (Ecumenical Pharmaceutical Network) sowie den implementierenden Mitgliedsorganisationen aus Kenia, Ruanda und Tansania werden die Trainings auf die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung angepasst. Dabei werden auch Gender-Aspekte berücksichtigt. Konkret bedeutet das, dass die unterschiedlichen Effekte der Wirkstoffe eines Arzneimittels auf Männern und Frauen Berücksichtigung finden (sog. geschlechterbasierte Pharmazie). ProjektbeschreibungProjektziel: Stärkung der ländlichen Bevölkerung in Kenia, Ruanda und Tansania durch nachhaltiges pharmazeutisches Grundlagentraining für GesundheitspersonalProjektfokus: Basisgesundheitsversorgung, AusbildungZielgruppe: Direkte Zielgruppe: Zwischen 500 und 3.500 Patient:innen pro Gesundheitseinrichtung (insgesamt 50 Einrichtungen), die eine bessere pharmazeutische Versorgung erhalten, 100 bisher nicht qualifizierte Personen des pharmazeutischen und medizinischen Personals der ausgewählten Gesundheitseinrichtungen (50 Einrichtungen, davon 10 in Kenia, 20 in Tansania, 20 in Ruanda; jeweils 50% staatlich und 50% kirchlich), 6 Mastertrainer:innen, 18 Mitarbeitende der Organisationen, die jeweils in ihrem Land das Projekt begleiten (institutionelle Zielgruppe)Projektgebiet: Tansania (Kitavi und Rukwa) , Ruanda (Western und Northern Region), Kenia (Kakamega County)Laufzeit: November 2023 – Oktober 2026Finanzvolumen: 456.534,00 EuroProjektpartner: Ecumenical Pharmaceutical Network (EPN) im Lead, Christian Social Service Commission (CSSC) in Tansania, Christian Health Association of Kenya (CHAK) in Kenia, Bureau des Formations médicales agréées du Rwanda (BUFMAR) in RuandaFörderung: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)Projektnummer: 7000165 Ihre Ansprechpartnerin Christiane Borup Referentin Tansania und Kenia Tel.: 02156 9788-202 TPL_EMAIL Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.