Aufbau eines Medikamentenlagers in Nordwest-Syrien

In Nordwest-Syrien sind Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Region leidet unter den langanhaltenden Auswirkungen des Bürgerkrieges, schwerwiegenden wirtschaftlichen Problemen und kämpft immer noch mit den verheerenden Auswirkungen des Erdbebens im Februar 2023.

Die Wiederherstellung der zerstörten Infrastruktur und des Gesundheitssektors schreitet nur langsam voran. Viele Krankenhäuser und Gesundheitszentren sind entweder vollständig zerstört oder funktionieren nur eingeschränkt. Der Mangel an wichtigen Medikamenten und medizinischer Ausrüstung sowie Personal verschärft die Situation weiter. Die gesundheitliche Situation der Menschen ist besorgniserregend: Krankheiten breiten sich immer weiter aus; chronische Krankheiten sind für fast 75% aller Todesfälle verantwortlich.

action medeor unterstützt in Syrien beim Aufbau medizinischer Infrastruktur und leistet einen Beitrag zu einer besseren Gesundheitsversorgung. So wird in Nordwest-Syrien ein zentrales Medikamentenlager von 4000 m² errichtet, mit dem die Basis für die Gesundheitsversorgung von tausenden Menschen in der Region gelegt wird. Standort wird Azaz sein, das sich in der Nähe einer der wenigen Grenzübergänge in die Türkei befindet – ein strategischer Standort für die effiziente Verteilung von Medikamentenlieferungen aus der Türkei an alle Gesundheitseinrichtungen.

Unser Projektpartner IDA (Independent Doctors Association) arbeitet in ganz Nordwest-Syrien (Aleppo und Idlib Gouvernement) und betreibt dort derzeit insgesamt 4 Krankenhäuser, 25 Basisgesundheitseinrichtungen und 9 mobile Kliniken und stellt damit etwa 55% der Gesundheitsdienste in der Region. action medeor arbeitet mit IDA seit der Erdbebenkatastrophe Anfang 2023 zusammen, unter anderem mit Medikamentenlieferungen sowie mit der Beschaffung medizinischer Geräte. 

Die humanitäre Situation in Syrien kann mittlerweile zu den „vergessenen Krisen" gezählt werden. Der humanitäre Bedarf ist seit mehr als 13 Jahren nicht gesunken – die Folgen des Erdbebens Anfang 2023 haben die prekäre Lage der lokalen Bevölkerung und der Millionen Binnenvertriebenen weiter verschärft. Die Finanzierung des humanitären Sektors ist jedoch stark rückläufig – viele der in Syrien tätigen NGOs stehen vor Finanzierungsproblemen.

Projektbeschreibung

  • Projektfokus: Basisgesundheitsversorgung, Pharmazie
  • Zielgruppe: Durchschnittlich 20.500 Personen monatlich
  • Projektgebiet: Azaz Region, Provinz Aleppo
  • Aktivitäten:
    • Planungs- und Vorbereitungsphase sowie Standortauswahl
    • Bauphase
    • Beschaffung des Equipments
    • Inspektionen und Qualitätsprüfungen
    • Training und Capacity Building für die Mitarbeiter:innen
    • Erstbevorratung von Medikamenten
    • Logistikplanung
    • regelmäßiges Monitoring und Evaluation 
  • Laufzeit: April 2024 – Dezember 2024
  • Finanzvolumen: Insgesamt 776.000 US-Dollar, Beitrag action medeor: 200.000 US-Dollar (185.477 Euro)
  • Projektnummer: 6100203

Ihre Ansprechpartnerin

Sarah Weiß
Referentin Nepal, Syrien und Bangladesch

Tel.: 02156 9788-152

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