Nachhaltig gegen Hunger und Krankheit in Süd-Kivu

Im Osten der DR Kongo herrscht eine der komplexesten und schlimmsten humanitären Krisen der Welt. Die ohnehin schwache lokale Infrastruktur ist nicht in der Lage, diese große Zahl an Menschen ausreichend zu versorgen.

Die Ausbreitung von Krankheiten wie Malaria, Cholera, Durchfall- und Lungenerkrankungen sowie Ebola und Covid-19 sind eine Folge dieser unzureichenden Versorgung. Hinzu kommen Ernährungsunsicherheit und weit verbreitete Mangel- und Unterernährung, insbesondere bei Kindern. Die Kombination dieser Problematiken ist die Ursache dafür, dass die DR Kongo eine der höchsten Sterblichkeitsraten bei Müttern und Kindern unter fünf Jahren verzeichnet.

Das gemeinsame Projekt von action medeor und der lokalen Partnerorganisation AFPDE wird in der kongolesischen-burundischen Grenzregion in den zwei Gesundheitszonen Ruzizi und Lemera in der Provinz Süd-Kivu durchgeführt. Die Provinz Süd-Kivu gehört zu den ärmsten und fragilsten Regionen des Landes: Etwa 60,2% der Bevölkerung in der Projektregion lebt von weniger als $1.25 Dollar/Tag und damit unterhalb der Armutsgrenze.

Das Projekt beinhaltet verschiedene Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheitsversorgung im Bereich der Mutter-Kind-Gesundheit und Bekämpfung von Mangelernährung und nachhaltige Ernährungssicherung. Unter anderem werden im Rahmen des Projektes Entbindungsstationen gebaut beziehungsweise rehabilitiert, mit Medikamenten und Material ausgestattet und das Personal fortgebildet. Da Mangelernährung im Projektgebiet ein großes Problem darstellt und insbesondere die Gesundheit von Kindern bedroht, gehört auch die Behandlung von Mangelernährung bei Kindern zum Projektinhalt - begleitend dazu werden Präventionsprogramme durchgeführt, um die Gesundheit der Familien durch verbesserte Ernährungs- und Hygienepraktiken nachhaltig zu stärken.

Zur nachhaltigen Verbesserung der Ernährungssituation werden zudem Kleinbäuerinnen und Kleinbauern mit Saatgut und landwirtschaftlichen Geräten ausgestattet und zu klimaangepassten Anbaumethoden fortgebildet. Maßnahmen zur gemeinschaftlichen Lagerung und Weiterverarbeitung von Ernteprodukten zielen auf die Steigerung des Einkommens und die Verbesserung des Marktzugangs der kleinbäuerlichen Familien ab.

Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des sozialen Zusammenhalts und des friedlichen Zusammenlebens unter den Gemeinschaften in der Projektregion, indem die Integration diverser Mitglieder der Bevölkerung in die Projektaktivitäten gestärkt, gemeinsame Interessen geschaffen und Akzeptanz gefördert wird.

Dieses Projekt, das durch das BMZ gefördert wird, ist Teil des umfassenden gemeinsamen Engagements von action medeor und AFPDE in dieser Region: Gemeinsam mit dem ebenfalls kürzlich gestarteten Regionalprogramm in der Humanitären Hilfe, das durch das Auswärtige Amt gefördert wird, handelt es sich hierbei um ein sogenanntes „Nexus Chapeau Programm“. Die beiden Programme vereinen Maßnahmen der Humanitäre Hilfe und strukturbildenden Übergangshilfe in den beiden Gesundheitszonen Ruzizi und Lemera.

Projektbeschreibung

  • Projektziel: Stärkung der Resilienz durch verbesserte Mutter-Kind-Gesundheit und Ernährungssicherung in der Provinz Süd-Kivu, DR Kongo.
  • Projektfokus: Basisgesundheitsversorgung, Mutter-Kind-Gesundheit, Ernährungssicherung
  • Zielgruppe: Direkt: 33.000 schwangere und stillende Frauen, 77.700 Kinder unter fünf Jahre, 2.000 kleinbäuerliche Familien, 112 Gesundheitsmitarbeiter:innen und 46 Gemeindehelfer:innen, 80 Spar- und Kreditgruppen, 56 Gesundheitseinrichtungen Indirekt: ca. 410.000 Menschen der Gesundheitszonen Lemera und Ruzizi.
  • Projektgebiet: Gesundheitszonen Lemera und Ruzizi, Provinz Süd-Kivu, DR Kongo
  • Laufzeit: November 2022 – Oktober 2026
  • Finanzvolumen: 4.632.000 Euro
  • Projektpartner: Association des Femmes pour la Promotion et le Développement Endogène (AFPDE)
  • Förderung: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
  • Projektnummer: 6100186

Ihr Ansprechpartner

Sebastian Hecker
Referent Demokratische Republik Kongo

Tel.: 02156 9788-129

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