Liberia

Das Team der Gerlib Clinic in Liberia klärt eine Mutter mit Kind über Gesundheit und medizinische Vorsorge auf.

Das Team der Gerlib Clinic in Liberia klärt eine Mutter mit Kind über Gesundheit und medizinische Vorsorge auf. © action medeor

Nach dem Krankheitsausbruch von Ebola ist die Situation in weiten Teilen von Liberia labil.

Sicherheitslage und extreme Armut weiterhin problematisch

 

action medeor KarteLiberiaLiberia, das Land an der westafrikanischen Atlantikküste, ist auch zehn Jahre nach Ende des Bürgerkriegs weiterhin fragil und wird durch die Anwesenheit von mehr als 50.000 Flüchtlingen aus der Elfenbeinküste stark belastet. Aufgrund der extremen Armut sind Raubüberfalle an der Tagesordnung und auch sexuelle Gewalt ist immer noch stark ausgeprägt. Zusätzlich stellt die Bildung der Kinder und jungen Erwachsenen das Land vor große Probleme. Weniger als die Hälfte aller Kinder besucht eine Grundschule – die Analphabeten-Rate ist dementsprechend hoch. Eine Berufsschulausbildung gibt es bisher nur bedingt.

Aufbau eines funktionierenden Gesundheitssystems

Neben der Bildungsfrage steht auch das liberianische Gesundheitssystem immer wieder zur Debatte. Die ärztliche Infrastruktur ist durch den Bürgerkrieg fast vollständig zerstört und mentale Erkrankungen bleiben häufig unbehandelt. Immer noch sterben viel zu viele Menschen an Malaria, Durchfallerkrankungen und Atemwegsinfektionen, die durch eine medizinische Behandlung heilbar wären. Die extreme Armut macht den Aufbau eines funktionierenden Gesundheitssystems zusätzlich schwierig. Liberia gab 2018 lediglich 45 Dollar pro Bürger für Gesundheitsversorgung aus. Im Vergleich dazu lag dieser Wert in Deutschland im gleichen Jahr bei 5472 Dollar.

Gerade durch den Ausbruch der Ebola-Epidemie verschlimmerte sich die gesundheitliche Versorgung insgesamt und innerhalb weniger Monate starben zahlreiche Menschen an dem Ebola Virus. Mit der Unterstützung globaler Hilfsorganisationen wie action medeor wurde im Laufe der Zeit weitere Ansteckungsgefahr vermieden. Seit 2016 gilt Ebola in Westarfika als weitestgehend besiegt.

Nach Ebola: lokale Partner werden weiter gestärkt und besser ausgestattet

Um den erheblichen, negativen Auswirkungen der Epidemie entgegenzuwirken und auf den besseren Umgang mit zukünftigen Katastrophen vorzubereiten, unterstützt action medeor weiterhin die GerLib Clinic in Liberia und finanziert ein Projekt zur Aufklärung und Prävention. Zudem wird innerhalb der Kooperation die Basis- und Mutter-Kind-Gesundheitsversorgung an der GerLib Clinic gestärkt und die Klinik mit einem Röntgen- sowie Ultraschallgerät ausgestattet. Das eigene Labor wird zudem mit zwei Mikroskopen, Zentrifugen und einem Sterilisationsgerät unterstützt. Weitere Maßnahmen zur nachhaltigen Stärkung des Gesundheitssystems sind bereits geplant. Besonders in der fachlichen Ausbildung von Pflegepersonal und Ärzten besteht ein großer Nachholbedarf.

 

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