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Nothilfe in Burundi und der DR Kongo: lebensrettende Gesundheits-, Wasser- und Sanitärversorgung

Die zentralafrikanischen Staaten Demokratische Republik Kongo und Burundi gehören zu den ärmsten und fragilsten Staaten der Welt: Laut den Vereinten Nationen waren alleine in der DR Kongo im Jahr 2022 27 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Nach der innenpolitischen Krise in Burundi im Jahr 2015 hat sich die politische Lage im Land etwas stabilisiert, weiterhin leben aber mehr als 50.000 burundische Geflüchtete im Nachbarland DR Kongo. Die meisten Geflüchteten befinden sich in der Region Süd-Kivu, eine der ohnehin ärmsten Regionen der DR Kongo.

action medeor engagiert sich bereits seit Beginn der Fluchtbewegungen aus Burundi im Jahr 2015 für die burundischen Geflüchteten sowie die Bevölkerung in Süd-Kivu. Das im Jahr 2022 gestartete Regionalprogramm wird gemeinsam mit Partnerorganisationen in der DR Kongo sowie in Burundi durchgeführt und verfolgt das Ziel, die Gesundheits-, Wasser- und Sanitärversorgung für burundische Geflüchtete, Binnenvertriebene sowie lokale Bevölkerung in der Provinz Süd-Kivu in der DR Kongo sowie in vier Distrikten Burundis zu verbessern. Besondere Berücksichtigung finden dabei die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung, älteren Menschen, Überlebender sexualisierter Gewalt, HIV-Betroffenen, Menschen mit Albinismus, sowie Kinder und Frauen, die akut mangelernährt sind.

Verbesserung der Gesundheitsversorgung

Das Programm umfasst vielfältige Maßnahmen, um die Gesundheitsversorgung in der Region nachhaltig zu verbessern. Dazu gehört unter anderem die Unterstützung von 38 Gesundheitseinrichtungen mit Medikamenten und medizinischem Verbrauchsmaterial, Sensibilisierungsmaßnahmen in der Bevölkerung zur Prävention von Covid-19 und anderen Krankheiten und pharmazeutische Fachberatung zur Qualitätssicherung in der Beschaffung von Medikamenten. Außerdem werden 13 Gesundheitseinrichtungen ausgebaut und renoviert und unter anderem mit notwendiger Wasser- und Sanitärinfrastruktur ausgestattet. Zur nachhaltigen Verbesserung der Gesundheitsversorgung in der Region werden außerdem medizinische Fachkräfte eingestellt und fortgebildet und die regionalen Gesundheitsbehörden beraten, um insbesondere mit Epidemien und Katastrophenfällen besser umgehen zu können.

Unterstützung von Betroffenen von sexualisierter Gewalt

Zur Unterstützung von Menschen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, bietet das Projekt ganzheitliche Beratung und Behandlung durch speziell geschultes Personal in den Gesundheitseinrichtungen an. Um diese Betreuung zu ermöglichen, werden die Einrichtungen mit erforderlichen Schutzräumen ausgestattet.

Verbesserung der Ernährungssituation

Sowohl in Burundi als auch in der DR Kongo ist eine alarmierend hohe Zahl von Menschen von Ernährungsunsicherheit betroffen. Auch hier setzt das Projekt an – unter anderem durch ambulante und stationäre Behandlung von akuter Mangel- und Unterernährung, Beratung von Müttern, schwangeren und stillenden Frauen zu Ernährung und Gesundheitsthemen und Screening in den Gemeinden durch ausgebildetes Personal, um gefährdete Kinder zu erkennen und rechtzeitig behandeln zu können.

Verbesserung der Wasser- und Sanitärversorgung

Unzureichende Wasser- und Sanitärversorgung ist ein entscheidender Faktor für den Ausbruch und die Verbreitung von Krankheiten. Aus diesem Grund umfasst das Projekt vielfältige Maßnahmen, um die Trinkwasser- und Sanitärversorgung in der Projektregion zu verbessern: Beispielsweise den Auf- und Ausbau von Trinkwasserversorgung, die Verteilung von 10.000 Wasserkanistern – aber auch den Bau von 1.800 Familienlatrinen und 144 Handwascheinrichtungen in medizinischen Einrichtungen und öffentlichen Orten.

Projektinformationen

Projektinhalt
Verbesserter Zugang zu Basis- und Notfall Gesundheitsversorgung, (Trink-)wasser- und Sanitärversorgung für ca. 300.000 Burundische Geflüchtete, IDPs und vulnerablen Mitglieder der lokalen Bevölkerung in den Gesundheitszonen Nundu Fizi, Uvira und Rusizi, Süd-Kivu, DR Kongo.
Projektgebiet
DRK: Provinz Süd-Kivu, Gesundheitszonen Fizi, Nundu, Uvira, Ruzizi, Lemera, Kaniola und Nyantende; Burundi: Distrikte Bujumbura (rural), Bubanza, Cibitoke und Kirundo
Projektlaufzeit
Juli 2022 - Dezember 2024
Projektvolumen
8.077.904,80 Euro
Partner
DR Kongo : L’Association des femmes pour la Promotion et le Développement Endogène (AFPDE); Burundi : Solidarité des Femmes pour le Bien Être Social et le Progrès au Burundi (SFBSP)
Projektförderer
Auswärtiges Amt
Projektnummer
6100184
Verantwortlich für
das Projekt
Dr. Kafui Sandra Afanou