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Malaria, Mangelernährung und Geburtshilfe: Mutter-Kind Gesundheit
Die DR Kongo bleibt Schauplatz einer der schlimmsten humanitären Krisen der Welt mit katastrophalen Entwicklungsindikatoren. So starben dort im Jahr 2015 nahezu 40.000 Menschen an Malaria. Im globalen Vergleich verzeichnet nur Nigeria mehr Malaria bedingte Todesfälle.
Am gefährlichsten ist eine Infektion mit Malaria für schwangere Frauen und Kinder unter fünf Jahren. Während der Schwangerschaft kann eine Malariaerkrankung schwere Konsequenzen für Mutter und Kind haben: Eine Infektion der Mutter ist häufig Auslöser einer schwereren Anämie, welche nicht selten tödlich endet. Zudem steigt durch Malaria das Risiko von Früh- oder Fehlgeburten sowie der Säuglingssterblichkeit. Derzeit sind mindestens 40% der Todesfälle von Säuglingen und Kleinkindern in der DR Kongo auf eine Malariainfektion zurückzuführen.
Malaria und Mangelernährung
Dass Malariainfektionen oft tödlich verlaufen, liegt nicht zuletzt an dem katastrophalen Ernährungsstatus vieler Patienten. Wenn akute Mangelernährung nicht ausreichend behandelt wird, erschwert dies die Behandlung von Malaria und das Todesrisiko steigt. Denn Malaria und Mangelernährung stehen in engem Zusammenhang: Mangel- bzw. Unterernährung beeinflusst das Infektionsrisiko und die Schwere der Malariaerkrankung, sowie auch das Todesrisiko stark. Grund hierfür ist ein geschwächtes Immunsystem. Auch zeigen schwer akut mangelernährte Patienten nicht die typischen Anzeichen einer Malariaerkrankung. Häufig haben sie kein Fieber und die Infektion bleibt somit zu lange unentdeckt. Auch im Fall von Mangelernährung sind Kinder unter fünf Jahren sowie schwangere und stillende Frauen die vulnerabelste Bevölkerungsgruppe. Es wird angenommen, dass in der DR Kongo allein 2014 ca. 473.000 Fälle von Malariaerkrankungen auf Mangelernährung zurückzuführen waren (WFP, 2017).
Im Projektgebiet bleiben viele Malariaerkrankungen und Fälle von akuter Mangelernährung unbehandelt, häufig weil die Patienten die Behandlung nicht bezahlen können. Aber auch ein Mangel an Medikamenten und medizinischem Equipment, fehlende fachliche Kapazitäten des Gesundheitspersonals, unzureichende Aufklärung der Bevölkerung sowie Selbstmedikation und/oder das Aufsuchen lokaler Heiler erschwert die effiziente Behandlung.
action medeor ermöglicht Prävention und Behandlung
action medeor und die lokale Organisation AEO/CNA haben sich gemeinsam zum Ziel gemacht, Kindern unter fünf Jahren sowie schwangeren und stillenden Frauen in den Gesundheitsgebieten Chiragabwa und Nzibira einen verbesserten Zugang zur Prävention und Behandlung von Malaria und Mangelernährung zu ermöglichen.
In einem gemeinsam durchgeführten Vorgängerprojekt erhielt das Gesundheitspersonal eine Schulung zur Behandlung von Malaria. Nun werden sie zudem in der ambulanten und stationären Behandlung von Mangelernährung unterrichtet. Ergänzt werden diese Maßnahmen durch die Beschaffung von Medikamenten, medizinischem Equipment und therapeutischer Nahrung, um somit etwa 1.200 Frauen und Kindern eine qualifizierte medizinische Versorgung in den Krankenhäusern Cirhagabwa und Nzibira ermöglichen.
Zudem agieren geschulte Gesundheitspromotoren als ständiger Ansprechpartner für die Dorfbewohner in allen Belangen rund um Malaria und Mangelernährung. Sie besuchen Haushalte individuell sowie bei größeren Zusammenkünften und unterstützen so die Bevölkerung, im Alltag ein präventives Verhalten gegen Malaria und Mangelernährung zu etablieren. Indirekt profitieren dadurch ca. 83.000 in Cirhagabwa und Nzibira lebende Menschen von einem gestärkten Gesundheitssystem.
Projektinformationen
- Projektinhalt
- Prävention und Behandlung von Malaria und Mangelernährung für Kinder unter 5 Jahren sowie schwangere und stillende Frauen
- Zielgruppe
- Direkt: ca. 1.000 Kinder unter 5 Jahren sowie ca. 200 schwangere und stillende Frauen Indirekt: ca. 83.000 in den Gesundheitsgebieten Cirhagabwa und Nzibira lebende Menschen
- Projektgebiet
- Gesundheitsgebiete Cirhagabwa und Nzibira im Osten der Demokratischen Republik Kongo
- Projektbeschreibung
- Schulung des Gesundheitspersonals und der Gesundheitspromotoren in der Behandlung von Mangelernährung und Malaria
Verbesserung der Geburtshilfe an den beiden Gesundheitsstationen
Sensibilisierung der Bevölkerung im Kampf gegen Malaria und Mangelernährung
Ausstattung zweier Krankenhäuser mit Medikamenten, Testreagenzien und therapeutischer Nahrung
Gewährleistung der medizinischen Behandlung
Stärkung der lokalen Partnerorganisation/Schulung des Projektpersonals
Anschaffung und Installation eines Wassertanks und einer Solaranlage im Krankenhaus Cirhagabwa - Projektlaufzeit
- Juli 2019 – Juni 2021
- Projektvolumen
- 374.000 Euro
- Partner
- Assistance aux Enfants Abandonnés et orphelins/ Centre nutritionnel et Alimentaire (AEO/CNA)
- Projektförderer
- Else Kröner-Fresenius-Stiftung
- Projektnummer
- 6000204
- Verantwortlich für
das Projekt - Vera Hornung