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Somalia: Nothilfe nach den Überschwemmungen und Wiederaufbau von Existenzgrundlagen

Nach den letzten Dürre-Jahren kam es im April und Mai in Somalia anstatt der erwarteten, regulären Regenzeit zu Starkregen, die zum Übertreten der Flüsse und damit zu Überschwemmungen von Dörfern und Anbaugebieten geführt hat. 180.000 Menschen sind in der Region direkt von den Auswirkungen der Überflutungen betroffen - darunter auch Familien aus dem Gebiet von action medeors Projekt zur Ernährungssicherung.

Viele Familien mussten ihre Dörfer verlassen und provisorische Notunterkünfte suchen. In den Dörfern sind lebenswichtige Ernten der bäuerlichen Familien und grundlegende Infrastruktur wie Straßen, Toiletten und Brunnen durch die Wassermassen zerstört worden. Gemeinsam mit der langjährigen Partnerorganisation WARDI hat action medeor ein Nothilfeprojekt gestartet.

Besonders dringend benötigen die Menschen Nahrung und Wasser, um überleben zu können. Um die Menschen möglichst schnell zu erreichen, ihnen aber auch eine würdige Mitbestimmung bei der Auswahl der Hilfe zu ermöglichen, wurden Bargeldleistungen ausgewählt. Diese erhalten die betroffenen Haushalte über ihre Mobiltelefone und können damit ihre Grundbedürfnisse decken. So konnten im Mai 200 Familien erreicht werden. Das Feedback der Familien ist sehr positiv, da sie in dieser Krisensituation über keinerlei weitere Einkommensmöglichkeiten verfügen.

Dank der Unterstützung des Auswärtigen Amts können in den kommenden Wochen weitere 4.500 Frauen, Männer und Kinder aus 750 Familien unterstützt werden. Außerdem wird um eine Basis-Gesundheitsversorgung für 10.000 Menschen bereitgestellt. In den Flüchtlingscamps sind die hygienischen Umstände sehr schlecht und auch in den Heimatdörfern sind Toiletten zerstört und Brunnen durch die Überschwemmungen verunreinigt worden.

Mobile Gesundheitsversorgung und Aufklärung sind besonders wichtig, um Gesundheit und Überleben von Müttern und Kleinkindern zu sichern, da durch die durchgeführten Maßnahmen akute Mangelernährung vorgebeugt, Infektionskrankheiten reduziert und hygienisches Verhalten gefördert wird.

Um eine Hungerkatastrophe in den kommenden Monaten zu verhindern, müssen die Bauernfamilien schnellstmöglich dabei unterstützt werden ihre landwirtschaftlichen Lebensgrundlagen wiederaufzubauen. Deshalb wird die Bevölkerung aus zehn Dörfern dabei unterstützt, die Straßen wieder befahrbar zu machen, ihre Felder wieder zu bewirtschaften und sich zudem besser auf neue Katastrophen vorbereiten zu können.

Projektinformationen

Projektinhalt
Nothilfemaßnahmen in den Bereichen Gesundheit und Ernährung sowie Rehabilitierung der landwirtschaftlichen Lebensgrundlagen für die von den Überschwemmungen betroffene Bevölkerung aus zehn Dorfgemeinden in Beledweyne, Region Hiraan, Somalia
Zielgruppe
10.000 von den Überschwemmungen betroffenen Menschen aus zehn Dorfgemeinden im Distrikt Beledweyne Projektgebiet, darunter rund 5.000 Kinder bis 14 Jahre.
Projektgebiet
Somalia, Region Hiraan, Beledweyne Distrikt
Projektbeschreibung
Basis- und Mutter-Kind-Gesundheitsversorgung durch mobile Kliniken
Bargeldleistungen zur Deckung der dringendsten Grundbedürfnisse
Rehabilitierung von Zugangsstraßen und Bewässerungskanälen
Verteilung von Saatgut, Düngemittel und landwirtschaftlichen Geräten
Rehabilitierung von Ackerland durch Landaufbereitung und Bewässerungspumpen
Fortbildung von Kleinbauern zu Präventions- und Bewältigungsmaßnahmen für Überschwemmungen und Dürreperioden
Projektlaufzeit
Juni – November 2018
Projektvolumen
415.200 Euro
Partner
Wardi Relief and Development Initiatives (WARDI)
Projektförderer
Auswärtiges Amt
Projektnummer
6100139
Verantwortlich für
das Projekt
Charlotte Sielicki