Somalia

Das MUAC-Band des Jungen aus Somalia zeigt auf den roten Bereich.

Das MUAC-Band des Jungen aus Somalia zeigt auf den roten Bereich. © action medeor

Vier Millionen Menschen durch El Niño und die anhaltende Dauerkrise auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen.

Der Kampf gegen Hunger, Krieg und Terrorismus hält weiter an

action medeo KarteSomaliaSomalia im äußersten Osten Afrikas befindet sich seit Ende der 1980er Jahre in einem anhaltenden Bürgerkrieg und ist geprägt von chronischen humanitären Notlagen. Häufige Dürre- und Flutkatastrophen als Folge des pazifischen Klimaphänomens El Niño führen dazu, dass ein Großteil der Somalier sich nicht ausreichend mit Trinkwasser versorgen kann. Infektionskrankheiten sind in der Bevölkerung weit verbreitet. In vielen Regionen fehlt es zudem an Nahrung und medizinischer Versorgung. Hinzu kommen seit einigen Jahren immer wieder verherende Heuschreckenplagen, welche die ohnehin knappen Ernten der Menschen zerstören.  Armut und Unwissenheit führen zu Mangel- und Unterernährung, die besonders für Kinder schwere gesundheitliche Folgen haben. In Somalia sterben 15 von 100 Kindern noch vor ihrem fünften Geburtstag. Es ist eine der höchsten Kindersterblichkeitsraten weltweit.

Mangelernährung: Aufklärung so wichtig wie Nahrung selbst

Um die Not der Kleinsten zu lindern, setzt sich action medeor für die Verbesserung der Mutter-Kind-Gesundheit ein. In der Region Banadir wird der Wiederaufbau von Gesundheitsstrukturen unterstützt und im Zentrum für Ernährungstherapie wird mangelernährten Kindern eine Behandlung ermöglicht. Oft leiden die Kinder an Marasmus, einer schweren Form der Auszehrung. Außerdem werden oft Kinder mit Hungerbäuchen ins Gesundheitszentrum gebracht. Neben der Behandlung spielt die Aufklärung der Mütter eine große Rolle. Nicht immer ist die Unterernährung bei somalischen Kindern ein Zeichen von Nahrungsmangel, sondern von der falschen Ernährungsweise. Durch Stillen, sauberes Trinkwasser und ausgewogene Mahlzeiten, können die Mütter ihre Kinder besser ernähren.

So können auch in Zukunft Rückfälle von Mangelernährung dauerhaft reduziert werden und das Wissen über Ernährung in die nächsten Generationen weitergeben wird. Auch wenn sich die Hungerwerte nach dem aktuellen Welthunger-Index in den letzten Jahren gebessert haben, ist deutlich spürbar, dass der Kampf gegen Mangel- und Unterernährung unentbehrlich bleibt. Das Land am Horn von Afrika wird auch in Zukunft durch humanitäre Hilfe von action medeor unterstützt.

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