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Ernährungssicherung in Somalia

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    Im Projekt erhalten die Familien Saatgut und Nutztiere und werden in nachhaltiger Landwirtschaft geschult.
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    Durch die Schulungen sollen die Kleinbauern unterstützt werden, um ihre Einkommen zu erhöhen und damit die Versorgung ihrer Familien sichern zu können.

Eine lang anhaltende Dürre hat die Ernährungssituation in Somalia weiter verschärft. 

Somalia ist geprägt von mehr als zwanzig Jahren gewaltsamen Auseinandersetzungen und chronischen humanitären Notlagen. Infolge des langandauernden Konfliktes ist die Basisinfrastruktur im Land weitgehend zerstört und die Funktionsfähigkeit staatlicher Dienstleistungsstrukturen stark eingeschränkt. Der Staat ist nicht in der Lage seinen grundlegenden Funktionen nachzukommen und belegt Platz 1 auf dem Fragile State Index, 73 Prozent der Somalier leben von weniger als zwei Dollar am Tag.

Die Lebensgrundlage der ländlichen Bevölkerung im Beledweyne Distrikt, Zentralsomalia, besteht hauptsächlich aus Ackerbau, Viehzucht und Fischerei. Die Ernährungssicherheit in der Region ist saisonabhängig immer wieder angespannt und hat sich in den letzten Jahren weiter verschlechtert. Dies ist einerseits die Folge der Auseinandersetzungen zwischen der somalischen Regierung und den Al-Shabbab Terroristen, wodurch der Anbau und Handel unterbrochen wurde und Dienstleistungen von Nichtregierungsorganisationen so gut wie gar nicht zur Verfügung stehen. Andererseits bedingen schlechte Anbaumethoden und der Mangel an Betriebsmitteln sowie klimatische Herausforderungen eine Verschlechterung der Situation. Nach Einschätzung der Food Security and Nutrition Analysis Unit Somalia (FSNAU ) hat sich die ländliche Existenzgrundlage 2014 in der Hiraan Region so stark verschlechtert, dass besonders für die ärmsten Familien ein hohes Risiko an Unterernährung und irreversibler Gefährdung des Lebensunterhalts besteht, was wiederum zu erhöhten Sterblichkeitsraten, insbesondere bei den Kindern, führt.

Das Projekt umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen, die die Nahrungssicherheit in zehn Dörfern der Hiraan Region nachhaltig verbessern und somit die Unterernährung besonders von Frauen und Kindern reduzieren soll. Das ganzheitliche Konzept des geplanten Projektes sieht sowohl die Kapazitätsentwicklung von Kleinbauern durch Schulungen in nachhaltiger Agrarwirtschaft, Bildung von Komitees und Verbänden, als auch die Anschaffung und Verteilung von Produktionsmitteln und Ziegen, die im Rotationssystem weitergegeben werden sollen sowie die Rehabilitierung von Bewässerungskanälen in Eigenleistung vor.

Durch das Anlegen von Demonstrationsfeldern in den Projektgemeinden wird das Wissen über verbesserte Anbaumethoden für alle Gemeindemitglieder zugänglich. Alphabetisierungskurse werden angeboten, um den Wissenstransfer in den Schulungen für nachhaltige Agrarwirtschaft sicher zu stellen und die Menschen zu befähigen, erfolgreicher an lokalen Märkten agieren zu können. Kleinbauern werden nach der Schulung und Ausstattung ihre Produktion diversifizieren und ihre Erträge steigern und somit die Nahrungssicherung für ihre Familien sicherstellen können. Darüber hinaus sollen durch besseres Ressourcenmanagement und Bildung von Genossenschaften stabilere Preise und somit mehr Einkommen für die Zielgruppe generiert werden können.

Projektinformationen

Projektinhalt
Verbesserte Ernährung und Ernährungssicherheit sowie verbesserte Einkommenssituation durch nachhaltige Intensivierung und Diversifizierung der Landwirtschaft und Viehzucht
Zielgruppe
2.200 Haushalte mit unsicheren Existenzgrundlagen, darunter ca. 5.440 unterernährte Frauen und ca. 2.720 Kinder unter 5 Jahren.
Projektgebiet
Somalia, Region Hiraan, Beledweyne Distrikt
Projektbeschreibung
Sanierung der Bewässerungssysteme
Verteilung von Saatgut und Nutztieren
Training von Kleinbauern (u.a. nachhaltige Anbaumethoden; Nahrungsmittelbevorratung, Vermarktung, Alphabetisierung)
Bildung von Komitees und Verbänden
Projektlaufzeit
Januar 2016 – Juni 2019
Projektvolumen
888.500 €
Partner
Wardi Relief and Development Initiatives (WARDI)
Projektförderer
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ); Aktion Deutschland Hilft
Projektnummer
6000176
Verantwortlich für
das Projekt
Charlotte Sielicki