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Spenden bewegt Die Vertriebenen von Mossul und Sindschar

  • Slide 1Zwei Kinder im Flüchtlingscamp Esyan im Irak.
    Zwei Kinder im Flüchtlingscamp Esyan im Irak.
  • Slide 2Der kleine Falah mit seinem Großvater im Flüchtlingscamp Esyan.
    Der kleine Falah mit seinem Großvater im Flüchtlingscam Esyan.
  • Slide 3Eva Greitemann in der Apotheke des Gesundheitszentrums im Camp Mamrashan.
    Eva Greitemann in der Apotheke des Gesundheitszentrums im Camp Mamrashan.
  • Slide 4Im Camp Ashti spielt ein Junge vor einer großen Halle in der 50 Familien untergebracht sind.
    Im Camp Ashti spielt ein Junge vor einer großen Halle in der 50 Familien untergebracht sind.
  • Slide 5Eva Greitemann bei dem Besuch einer Flüchtlingsfamilie im Nordirak.
    Eva Greitemann bei dem Besuch einer Flüchtlingsfamilie im Nordirak.
  • Slide 6Das Camp Mamrashan im Nordirak mit zahlreichen Wohncontainern.
    Das Camp Mamrashan im Nordirak mit zahlreichen Wohncontainern.

Als im Sommer 2014 IS-Milizen Sindschar und Mossul besetzten, flüchteten 500.000 Menschen in die Provinz Dahuk im Nordirak. Rund 230.000 Flüchtlinge leben seitdem in 22 Camps, die von der Regionalregierung mit internationaler Unterstützung errichtet wurden.

action medeor hat seitdem dringend benötigte Hilfslieferungen mit Medikamenten in den Nordirak geschickt, um die medizinische Versorgung der Vertriebenen zu unterstützen. Um die aktuelle Situation zu prüfen und eine Ausweitung unserer Hilfe vorzubereiten, bin ich am 30. Mai 2016 nach Erbil geflogen.

Erste Station: Erbil

Von Erbil aus besuche ich am nördlichen Stadtrand das Camp Ashti. In jedem Wohncontainer leben auf engstem Raum bis zu neun Personen. Dort treffe ich die Familie Estefan, die mir berichtet, dass sie schon zum zweiten Mal geflohen ist. Sie hatten sich nach der Flucht aus Mossul zwischenzeitlich woanders angesiedelt, doch dann kamen die IS-Milizen auch dorthin. Ein Schicksal, das einige Familien teilen.

Einige Wohncontainer dieses Camps sind in einer riesigen Lagerhalle aufgestellt. In der Halle ist kein Tageslicht und zwischen den Containern ist ein enger Gang. Hier wird gekocht und gleichzeitig spielen die Kinder dort. In einem der Container spreche ich mit der fünfköpfigen Familie Sahid. Wie in vielen Famlien ist auch hier der Mann chronisch krank. Es ist sehr warm und stickig in dem kleinen Raum, die Lüftung funktioniert nur zeitweise, wenn es Strom gibt.

Provinz Dahuk: Hier sind die meisten Flüchtlinge

Meine nächste Station am Freitag ist die Stadt Dohuk. Zusammen mit dem Deutschen Institut für Katstrophenmedizin hatten wir dem lokalen Gesundheitsministerium eine Sendung im Wert von 70.000 Euro zur Verfügung gestellt. Vor Ort in dem zentralen Medikamentenlager können wir noch wenige Pakete unserer Sendung finden – das meiste war bereits an rund 25 Hilfsorganisationen und Gesundheitseinrichtungen verteilt worden. Alles ist genau dokumentiert.

Am Freitag werde ich von einem Vertreter des deutschen Zentralrats der Jesiden abgeholt. Wir fahren zusammen zum Camp Esyan. Dort spreche ich mit der Familie Eido, die auch aus der Gegend von Mossul hierhin kam. Sie erzählen mir von Ihrer Flucht und dass der Cousin des kleinen Falah vom IS getötet worden ist. Den kleinen Jungen haben sie im Andenken nach dem Cousin benannt. Vom Camp aus schaue ich in das Tal, hinter dem Mossul liegt, das immer noch vom IS besetzt ist. Am nächsten Tag besuchen wir das Camp Mamrashan. Auch hier sind Medikamente von action medeor im Einsatz, die über das Gesundheitsministerium verteilt wurden. Der Arzt des Gesundheitszentrums stellt eine Liste mit den allernötigsten Medikamenten zusammen, die bald ergänzt werden müssen: Antibiotika, Schmerzmittel und Blutdrucktabletten.

Leider konnte ich wegen der Sicherheitslage nicht mehr nach Sindschar fahren, wo action medeor eine Armenapotheke unterstützt, die bald eröffnet werden soll. Vor zwei Tagen war im Stadtgebiet eine Rakete eingeschlagen.

Organisation des Mangels

Mein Fazit der Reise: Die Versorgung der Inlandsflüchtlinge im Nordirak ist recht gut organisiert und es gibt Containerkliniken und Ärzte – aber was fehlt, sind Medikamente vor allem für chronisch Kranke. Hier sind wir gefragt, damit die Ärzte den Menschen auch helfen können.

So hilft Ihre Spende

Derzeit brauchen besonders die Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Asthma oder Diabetes die überlebensnotwendigen Medikamente. Wir wollen dabei helfen, dass die Ärzte im Nordirak die Menschen ausreichend versorgen können.

Für 2.000 Ampullen eines Mittels um Schmerzen und Entzündungen zu behandeln benötigen wir:
106 Euro

2.000 Tabletten zur Behandlung von Bluthochdruck kosten:
65 Euro

Um einem Arzt Instrumente zur HNO-Untersuchung bereit zu stellen benötigen wir:
36,50 Euro

Oder Unterstützen Sie die Hilfe von action medeor mit einem Spendenbetrag Ihrer Wahl.

Schenken Sie den Menschen im Nordirak Gesundheit und spenden Sie, damit chronisch Kranke nicht unnötig leiden müssen.



Beseitigung von Not und Leid

„Die Beseitigung oder Linderung von Not ist eine der wichtigsten Schlüsselfragen der Welt, die über Krieg oder Frieden entscheidet. Deshalb ist es so wichtig, sich für Menschen in benachteiligten Regionen einzusetzen.“

Rudolf Meyer, ehrenamtlich engagiert bei action medeor