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Pressemitteilungen Mediale Vernachlässigung des Globalen Südens: action medeor zeigt Ausstellung zu „vergessenen Krisen“

Über so genannte “vergessene Krisen“ informiert aktuell eine Ausstellung bei action medeor.

Über so genannte “vergessene Krisen“ informiert aktuell eine Ausstellung bei action medeor. © action medeor

Die Gesundheitsorganisation action medeor informiert in diesen Tagen mit einer Ausstellung über die Vernachlässigung des Globalen Südens und so genannte „vergessene Krisen“ in den Medien.

Im Foyer des Hilfswerks in Tönisvorst kann man sich montags bis donnerstags von 9 bis 15:30 Uhr und freitags von 9 bis 12:30 Uhr ein Bild über die mediale Berichterstattung zu diesen Themen machen. Die Ausstellung läuft noch bis zum 30. Juni, der Eintritt ist frei.

„Viele humanitäre Krisen werden in den Medien gar nicht erwähnt“, erläutert Stephanie Wickerath, die die Ausstellung bei action medeor betreut. „Der Globale Süden wird von vielen Medien vernachlässigt, die Berichtserstattung ist geografisch oft sehr unausgewogen“, ergänzt sie. Dies führe dazu, dass oftmals Probleme, Krisen und Katastrophen übersehen werden. „Selbst Hungersnöte, laut den Vereinten Nationen das größte lösbare Problem der Welt, werden von den Medien vernachlässigt“, sagt Wickerath.

Welche Rolle der Ukraine-Krieg und auch die Corona-Pandemie dabei spielen, zeigt die aktuelle Ausstellung „Vergessene Welten und blinde Flecken“ auf. Sie stellt die wichtigsten Ergebnisse einer Langzeitstudie vor, in der die Berichterstattung verschiedener deutscher Leitmedien untersucht wurde. Initiiert wurde die Studie von Germanistikprofessor Dr. Ladislaus Ludescher von der Universität Heidelberg.

„Die Ausstellung macht auch deutlich, wie mediale Diskurszirkel funktionieren“, sagt Stephanie Wickerath. Bestimme Geschehnisse verdrängten andere. Berichte ein Leitmedium über ein Thema, schlössen andere sich an. „Alle springen auf den Nachrichtenzug auf und andere Themen fallen hinten runter“, resümiert Wickerath. „Am Ende fehlt genau denjenigen Menschen eine hörbare Stimme in den Medien, die sie eigentlich am dringendsten brauchen.“