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Pressemitteilungen Mitgliederversammlung

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung stellte action medeor gleich drei Weichen in Richtung Zukunft. 

Das Medikamentenhilfswerk entwickelt sich inhaltlich, räumlich und personell fort: „Wir möchten als action medeor weiter wachsen“, kündigte Präsident Siegfried Thomaßen vor den versammelten Mitgliedern an, „das ist einer unserer strategisch-inhaltlichen Pfeiler für die nächsten Jahre.“ Das betrifft zum einen den Bereich der Medikamentenhilfe, den action medeor inzwischen aktiv ausbaut. „Wir sind dann in der Lage, nicht nur lebensnotwendige Medikamente, sondern auch die benötigte Technik in die Krisenregionen der Welt zu liefern“, erläuterte Vorstandssprecher Bernd Pastors. „Damit erweitern wir nicht nur unser Portfolio, sondern kommen auch ausdrücklichen Wünschen unserer Partner nach.“

Neben der Medikamentenhilfe wächst aber auch die Projektabteilung von action medeor – ein Grund, weshalb man sich am Niederrhein auch räumlich erweitert. Insgesamt 1,8 Millionen Euro werden für den Ausbau und die Kernsa-nierung des Altbaus in der Tönisvorster Zentrale investiert. Vorstandsmitglied Christoph Bonsmann berichtete den Mitgliedern, dass die Bauarbeiten dazu in vollem Gange seien. „Wir erwarten ein Ende der Bautätigkeiten im November, so dass wir vermutlich ab Dezember die neuen Räume beziehen und nutzen können“, so Bonsmann.

Und schließlich stellt sich das Tönisvorster Medikamentenhilfswerk auch personell neu auf: Nachfolger von Bernd Pastors im Amt des Vorstandssprechers wird Sid Johann Peruvemba. Der derzeitige stellvertretende Generalsekretär von Malteser International wird zum 1. Januar 2020 in den Vorstand von action medeor wechseln, der dann zusammen mit Bernd Pastors und Christoph Bonsmann vorübergehend drei Köpfe stark sein wird. Zum 1. April 2020 wird dann Bernd Pastors in den Ruhestand verabschiedet und Sid Johann Peruvemba übernimmt die Funktion des Vorstandssprechers. Auf der Mitgliederversammlung von action medeor stellte er sich erstmals den Mitgliedern und Mitarbeitern des Medikamentenhilfswerks vor.

„Wir sind sehr glücklich, dass wir mit Sid Johann Peruvemba einen ausgewiesenen Experten in der Humanitären Hilfe gewinnen konnten, der zudem ein exzellentes Netzwerk mitbringt“, betonte Präsident Siegfried Thomaßen in der Mitgliederversammlung. „Mit ihm und Christoph Bonsmann ist action medeor für die nächsten Jahre sehr gut aufgestellt“, freute sich auch der scheidende Vor-standssprecher Bernd Pastors über seine Nachfolge.

Peruvemba war beim Malteser Hilfsdienst und später bei Malteser International in verschiedenen internationalen Funktionen tätig. In den 90er-Jahren war er für den Aufbau der Malteser Hilfsdienste in Mittel- und Osteuropa zuständig, später dann für die Humanitäre Hilfe und die Entwicklungszusammenarbeit in Afrika, Asien und Lateinamerika. Als stellvertretender Generalsekretär von Malteser International verantwortete er zuletzt unter anderem die strategische Entwicklung des Programmbereichs sowie dessen nationale und internationale Vernetzung. Darüber hinaus gilt Sid Johann Peruvemba auch in Berlin als gefragter Gesprächspartner von Ministerien und in der humanitären Gemeinschaft, wenn es um die Entwicklung von politischen Positionen zur Humanitären Hilfe geht.

Neben dieser mit Spannung erwarteten Personalie ging es bei der Mitgliederversammlung natürlich auch um den Rückblick auf das vergangene Jahr: Im Bereich der Medikamentenhilfe verzeichnete man in 2018 eine Steigerung auf insgesamt 16.669 Hilfspakete, die in notleidende Gebiete weltweit verschickt wurden – so viele wie in den letzten drei Jahren nicht. Zu den Zielregionen gehörten im letzten Jahr Länder wie Jemen, Nordirak, Kongo und Kolumbien. Insgesamt 321 Tonnen Hilfsgüter gingen auf diese Weise von Tönisvorst in die Krisenregionen der Welt. Mehr als 1,3 Millionen Menschen in 82 Ländern konnte dadurch direkt geholfen werden.

Nicht immer war diese Hilfe aber problemfrei möglich. In Benin zum Beispiel wurden durch kurzfristige neue Vorschriften zusätzliche Laborproben für Medikamente notwendig, im Jemen konnten Waren zeitweilig überhaupt nicht ausgeliefert werden, weil die Häfen im Land aufgrund von Kriegshandlungen geschlossen wurden. „Wir mussten unsere Hilfsgüter zeitweilig zwischenlagern oder auf anderen, deutlich umständlicheren Wegen in die Zielgebiete bringen“, gab Bernd Pastors zu bedenken. Durch diese Entwicklungen, die auch Kosten verursacht haben, weise die Gewinn- und Verlustrechnung dieses Mal auch ein Minus aus. „Das können wir aber schultern“, so Pastors, „und im Grunde haben wir diese Entwicklung durch ein sehr gutes erstes Quartal 2019 nach heutigem Stand auch schon wieder aufgefangen.“

Und es standen auch Neuwahlen auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung, denn turnusmäßig waren zwei Positionen des Präsidiums neu zu besetzen. Auch dem kamen die Mitglieder von action medeor nach: Sie bestätigten Vizepräsident Dr. Thomas Menn und Beisitzer Dr. Stephan Derix in ihren Ämtern im Präsidium. Der scheidende Vorstandssprecher Bernd Pastors nutzte seine letzte Mitgliederversammlung in seiner Vorstandsfunktion schließlich auch für einen Dank an die Mitglieder: „Ihr habt mich immer unterstützt, Danke dafür.“

Sid Johann Peruvemba

action medeor vorstand peruvemba sid
  • geboren 1966 in Köln
  • verheiratet, 1 Tochter
  • Studium der Volkswirtschaftslehre in Köln
  • seit 1990 in unterschiedlichen Funktionen beim Malteser Hilfsdienst und bei Malteser International tä-tig, u.a. als Koordinator, Referatsleiter, Teamleiter und stellvertretender Generalsekretär
  • 2011 - 2017 Vorstandsmitglied bei VENRO (Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe Deutscher Nichtregierungsorganisationen)
  • 2015 - 2018 Mitglied des Beirats „Zivile Krisenprävention“ der Bundesregierung
  • 2011 - 2017 Ko-Vorsitzender des Koordinierungsausschusses Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt
  • 2009 - 2011 Vorstandsmitglied bei VOICE (Netzwerk europäischer humanitärer NROs, Brüssel)