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Pressemitteilungen Hilfe für den Nordirak: Schwester Hatune berichtet

Schwester Hatune berichtete gestern über die Not der Flüchtlinge im Nordirak. Sophia-Helena Zwaka (l.) und Eva Greitemann (r.) von action medeor organisieren die Hilfe für die Menschen im Nahen Osten.

Schwester Hatune berichtete gestern über die Not der Flüchtlinge im Nordirak. Sophia-Helena Zwaka (l.) und Eva Greitemann (r.) von action medeor organisieren die Hilfe für die Menschen im Nahen Osten. © action medeor

Schwester Hatune, eine Partnerin von action medeor, besuchte am 13. Juli action medeor und berichtete über die Hilfe im Nordirak.

„Überall herrscht Chaos, nirgendwo ist Sicherheit, die Angst und die Armut nehmen zu. Überall gibt es mehr Flüchtlinge, und die Menschen, die dort festsitzen werden immer verzweifelter“, berichtet Schwester Hatune Dogan, eine langjährige Partnerin von action medeor, über die Situation im Nahen Osten.

Im Mai war sie zuletzt im Nordirak und brachte Hilfe zu den Menschen, unter anderem Medikamente und medizinische Hilfsmittel von action medeor. „Viele Menschen haben Schreckliches erlebt“, so die Schwester, „Menschen, vor deren Augen die eigenen Kinder getötet worden sind, misshandelte Kinder und Frauen.“ Das Schicksal dieser Menschen lässt Schwester Hatune nicht los. „Ich glaube an die Tat.“ Das ist ihr Leitspruch. Als sie 14 Jahre alt war, flüchtete ihre Familie aus der Südtürkei nach Deutschland, weil ihr Vater von einem muslimischen Nachbarn bedroht wurde. Mit 18 trat sie ins Kloster ein und machte eine Ausbildung zur Gemeindereferentin.

Als sie 1992 das erste Mal mit dem Elend der Menschen in Indien konfrontiert wurde, stand ihr Entschluss fest, den Menschen zu helfen und gründete 2003 die Schwester-Hatune-Stiftung, die weltweit Hilfsprojekte umsetzt. Sie selbst reist zurzeit immer wieder in den Nahen Osten, um dort vor allem den vom IS verfolgten Christen, Jesiden, Kurden und auch Muslimen direkt vor Ort zu helfen, dort, wo die Hilfe besonders nötig ist. Das Schicksal der vom IS entführten und mehrfach vergewaltigten Frauen geht ihr besonders nahe. „Viele wurden verletzt und brauchen dringend medizinische Hilfe“, so Schwester Hatune. Als ausgebildete Krankenschwester versorgt sie ihre Wunden und hört ihr Leid an, damit sie ihre Traumata verarbeitet. Im August will sie wieder in den Nahen Osten reisen und helfen.

action medeor wird seine Arbeit im Nahen Osten weiter ausbauen. Eva Greitemann von action medeor war Ende Mai für acht Tage im Nordirak und besuchte verschiedene Flüchtlingslager in Erbil und Dohuk, um dort seine Kontakte zu Partnern zu verstärken. Seit 2014 hat action medeor medizinische Hilfe mit einem Gewicht von 32 Tonnen mit einem Wert von 607.000 Euro in die Region gebracht. Zurzeit wird eine Medikamentensendung mit einem Wert von 45.000 Euro für Schwester Hatune vorbereitet. „15.000 Euro sind bereits finanziert, davon kommen 5.000 Euro vom Einzelhandelsverband Krefeld-Viersen“, berichtet Bernd Pastors, Vorstandssprecher von action medeor, „es fehlen noch 30.000 Euro. Dafür brauchen wir Spenden.“

Um den Kontakt zu Gesundheitsbehörden und lokalen Organisationen zu intensivieren, hat action medeor Sophia-Helena Zwaka eingestellt. Sie kommt aus Berlin, hat BWL studiert und ein Auslandssemester im Libanon und Praktika in Marokko und Tunesien gemacht.

Spendenkonto bei der Sparkasse Krefeld

IBAN DE78 3205 0000 0000 0099 93

Stichwort: Nordirak

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