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Pressemitteilungen Medikamente für Flüchtlinge im Mittelmeer

Bernd Pastors (r.), Vorstandssprecher von action medeor, übergibt Jakob Schoen von „Jugend Rettet“ die Medikamente für die Ausstattung der Krankenstation auf dem Rettungsschiff.

Bernd Pastors (r.), Vorstandssprecher von action medeor, übergibt Jakob Schoen von „Jugend Rettet“ die Medikamente für die Ausstattung der Krankenstation auf dem Rettungsschiff. © action medeor

action medeor unterstützt die Organisation "Jugend Rettet" mit Medikamenten und Material für die Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer.

„Ich kann die täglichen Meldungen über neue Schiffsunglücke nicht mehr stillschweigend hinnehmen“, sagt der 19-jährige Jakob Schoen, einer der Gründer von „Jugend Rettet“. An keinem Ort sterben so viele Flüchtlinge wie im Mittelmeer. Mindestens 880 Menschen in der letzten Maiwoche, 2.856 seit Anfang des Jahres laut UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Gleichzeitig wurden rund 40.000 Menschen gerettet, oft von privaten Hilfsorganisationen.

Mitte Juni will die Schiffscrew des neu gegründeten Vereins „Jugend Rettet“ mit einem 34 Meter langen umgebauten Fischtrawler in See stechen, ausgestattet mit Medikamenten und medizinischem Equipment von action medeor. Zurzeit werden die letzten Vorbereitungen für den Einsatz in Emden getroffen. „Diese jungen Menschen machen sich auf den Weg und helfen! Wir freuen uns, dass wir ihr Vorhaben unterstützen können“, sagt Bernd Pastors, Vorstandssprecher von action medeor. action medeor wird das komplette Hospital im Schiff von „Jugend Rettet“ mit Schmerzmitteln, Antibiotika, Infusionen, Verbandsmaterial, Spritzen, Instrumenten und alles für den Notfall wie einen Defibrillator.

„Das ist eine großartige Unterstützung und wird unser Vorhaben erheblich erleichtern und auch beschleunigen“, bedankt sich Jakob Schoen. „Unser Ärzteteam ist bei den Umbauarbeiten in Emden dabei und kann nun das Hospital einrichten. Wir hoffen, dass wir dann Mitte Juni gen Mittelmeer auslaufen können.“ Jakob Schoen selbst wird auf der ersten Fahrt nicht dabei sein, sondern sich auf Malta um die Versorgung des Schiffes und der Flüchtlinge bei der Ankunft kümmern.

Hinter dem Vorhaben steckt viel Vorbereitung. „Wir haben uns in allen maritimen, rechtlichen und finanziellen Fragen abgesichert und Rat eingeholt bei Greenpeace, bei der Bundeswehr, bei den bereits auf dem Mittelmeer agierenden Organisationen wie Sea Watch und lokalen Behörden in Lampedusa.“ Bei seiner Fahrt ins Mittelmeer wird das junge Team von einer professionellen Crew begleitet, dabei sind u.a. ein Kapitän, ein Maschinist, ein Funker und Mediziner. „Unser Ziel: weniger Tote auf dem Mittelmeer“, sagt Jakob Schoen, „außerdem vernetzen wir europaweit motivierte Jugendliche und zeigen, wie wichtig es ist, einen gemeinsamen, europäischen Entwurf für eine humanere Asylpolitik zu finden. Unser Schiff ist keine langfristige Lösung, aber es wird die Frage aufwerfen, warum Jugendliche anstelle der europäischen Regierungen diese Aufgabe in privater Initiative übernehmen müssen.“ Das Kernteam von „Jugend Rettet“ sind acht junge Erwachsene aus Berlin, alle noch im Studium oder in der Ausbildung, und alle leisten die Arbeit ehrenamtlich.

action medeor setzt sich schon seit vielen Jahren dafür ein, die Lebensbedingungen in den Herkunftsländern selbst zu verbessern. Seit 2012 versorgt action medeor Flüchtlinge in Syrien, seit 2014 im Nordirak und in der Südtürkei, seit vergangenem Jahr im Kongo und in Tansania, und weil immer mehr Menschen über das Mittelmeer fliehen auch in Griechenland und Italien. 2014 sind laut UNHCR 3.500 Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa ertrunken, im vergangenen Jahr waren es 3.771 und seit Beginn diesen Jahres sind es 2.856. „Die Zahlen sind deutlich angestiegen“, sagt Bernd Pastors, „Europa muss seiner Verpflichtung zur Rettung von Menschen nachkommen.“

Foto: Bernd Pastors (r.), Vorstandssprecher von action medeor, übergibt Jakob Schoen von „Jugend Rettet“ die Medikamente für die Ausstattung der Krankenstation auf dem Rettungsschiff. Ende Juni geht es ins Mittelmeer. (© action medeor)