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Pressemitteilungen Kongo: Flüchtlinge brauchen Hilfe

Die Situation der Flüchtlinge aus Burundi ist sehr schlecht. Projektreferent Emmanuel Limi hat die Flüchtlingslager besucht.

Immer mehr Menschen aus Burundi fliehen in den Kongo, nach Ruanda und nach Tansania. Seit der gefälschten Wahl im April, bei der sich der Präsident entgegen der Verfassung zum dritten Mal wählen ließ, geht die Regierung mit Gewalt gegen die Proteste der Opposition vor. In der Demokratischen Republik Kongo leben 18.000 Flüchtlinge aus Burundi, dazu kommen weitere Menschen, die nicht offiziell registriert wurden. action medeor unterstützt dort eine mobile Gesundheitsklinik, die Verteilung von Hilfsgütern und liefert Medikamente an Gesundheitsstationen. Emmanuel Limi von action medeor war bereits im Juni im Kongo, um sich einen Überblick über die Situation der Flüchtlinge aus Burundi zu verschaffen und weitere Hilfsmaßnahmen zu koordinieren.

Emmanuel Limi, Sie waren bereits im Juni im Kongo und haben ein Flüchtlingslager besucht. Wie hat sich die Situation seit Ihrer letzten Reise verändert?

Als ich die Region im Sommer das erste Mal besucht habe, war ich erschüttert. Damals gab es noch keine richtigen Flüchtlingslager, die Menschen mussten in notdürftig selbst gebauten Strohhütten campieren. Diese Situation hat sich inzwischen etwas gebessert. In Lusenda im Süd-Kivu im Kongo gibt es jetzt ein Flüchtlingslager des UNHCR, in dem 11.000 Menschen untergebracht sind. Trotzdem leben aber noch immer etwa 6.000 Menschen auf der Straße oder bei Gastfamilien, weil sie noch nicht offiziell als Flüchtlinge registriert worden sind und Angst vor einer Abschiebung haben. Ihre Situation ist besonders schlimm, da die Menschen in den Dörfern sehr arm sind.

Wie ist die gesundheitliche Situation der Menschen in dem Flüchtlingslager?

Dort gibt nur ein Zelt, in dem drei bis vier Pfleger versuchen, die vielen Kranken zu versorgen. Jeden Tag kommen bis zu 200 Menschen zur Behandlung und es gibt keinen Arzt. Da die Pfleger kaum Medikamente zur Verfügung haben, können sie den Menschen oft nur Schmerzmittel geben, egal welche Krankheit sie haben.

Durch die beengten Verhältnisse und schlechte Versorgung der Menschen können sich Krankheiten natürlich schnell ausbreiten. Ich habe einen sieben Jahre alten Jungen getroffen, der an Lepra erkrankt ist. Vor Ort gibt es aber keine Medikamente, um ihn zu behandeln. Malaria sowie Durchfall- und Atemwegserkrankungen sind weit verbreitet, außerdem ist eine hohe Zahl an HIV-Infektionen ein Problem.

Wie geht die Arbeit von action medeor weiter?

Gemeinsam mit unserer lokalen Partnerorganisation, die vor Ort tolle Arbeit leistet,  verteilen wir Nahrungsmittel und Moskitonetze, organisieren eine mobile medizinische Versorgung, versorgen die umliegenden Gesundheitseinrichtungen mit Medikamenten und bieten Aids-Tests und Aufklärungsveranstaltungen an. Es gibt aber weiterhin einen sehr großen Bedarf an Medikamenten für die Versorgung des Flüchtlingslagers und der umliegenden Gesundheitseinrichtungen. Außerdem wird dringend mehr medizinisches Personal benötigt, um die vielen Neuankömmlinge versorgen zu können. Hier muss so schnell wie möglich etwas unternommen werden!

Das Deutsche Medikamentenhilfswerk action medeor ist für seine Hilfe dringend auf Spenden angewiesen:

Spendenkonto 9993 bei action medeor
Sparkasse Krefeld, BLZ 320 500 00,
IBAN DE78 3205 0000 0000 0099 93, BIC: SPKRDE33 
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Stichwort: Flüchtlinge