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Kurzmeldungen DR Kongo: Malaria-Behandlung in Zeiten von Corona

Gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation AEO/CNA engagiert sich action medeor im Osten der DR Kongo für die Behandlung und Prävention von Malaria und Mangelernährung – insbesondere für Kinder und schwangeren Frauen sowie junge Mütter.

Seit dem vergangenen Jahr bringt die Corona-Pandemie zusätzliche Herausforderungen und verschärft auch die Lage in der Behandlung und Prävention von Malaria. Die Vereinten Nationen befürchten, dass die Zahl der Malaria-Toten um 100 Prozent ansteigen wird, weil wichtige Programme zur Prävention und Behandlung der Krankheit ausgesetzt wurden.

Wie ist die Lage in unserem Projekt? Wir haben Vera Hornung, Projektreferentin bei action medeor, und Dr. Naomi Mulamba, medizinische Koordinatorin von AEO/CNA zur aktuellen Situation im Projekt befragt.

Wie ist die Malaria-Situation im Projektgebiet?

Dr. Naomi Mulamba: Die aktuelle Situation bezüglich Malaria in unserem Projektgebiet bleibt besorgniserregend. Malaria ist weiterhin die Hauptursache für Krankheit in unserer Region und auch der Hauptgrund, aus dem Patient:innen in unsere Krankenhäuser kommen.

Kann die Arbeit auch während der Pandemie wie geplant weitergeführt werden oder gibt es Einschränkungen?

Vera Hornung: Konkret in den zwei Krankenhäusern von AEO, die durch unser gemeinsames Projekt unterstützt werden, konnten die Aktivitäten weiterlaufen und Patient:innen kostenlos behandelt worden. Wir konnten die benötigten Medikamente weiterhin lokal beschaffen – mussten dafür aber zusätzliche Gelder zur Verfügung stellen, da die Preise für Medikamente gestiegen sind und das Gesundheitspersonal durch die Corona-Pandemie zusätzliches Schutz- und Hygienematerial benötigt.

Dr. Naomi Mulamba: Es ist auf jeden Fall wichtig, dass unser aktuelles Programm, wie es im letzten Jahr geplant wurde und derzeit läuft, unbedingt fortgesetzt wird – denn die Zahl der Malaria-Erkrankungen ist weiterhin sehr hoch!

Bemerken wir einen Anstieg der schweren Malaria-Fälle und Todesfälle, weil Menschen nicht mehr oder zu spät behandelt werden können?

Dr. Naomi Mulamba: Obwohl die Statistik des letzten Projektjahres einen leichten Rückgang zeigt, ist die Zahl der schweren Malariafälle weiterhin hoch. Todesfälle sind auf eine späte Behandlung zurückzuführen, denn in den meisten Gesundheitsgebieten fehlen den Menschen die Mittel, um sich behandeln zu lassen.

Vera Hornung: Wie bereits erwähnt, konnten wir die kostenlose Behandlung für unsere Zielgruppe, also Frauen und Kinder unter fünf Jahren, weiterhin sichern. Das ist natürlich ein großer Erfolg. Ohne die Unterstützung auch durch Spender:innen aus Deutschland hätte sonst keine angemessene Gesundheitsversorgung der Patient:innen sichergestellt werden können.

Wie läuft die Arbeit im Projekt allgemein: wie präsent ist Covid-19 und was sind sonst die größten Herausforderungen?

Dr. Naomi Mulamba: Die Arbeit des Projekts schreitet voran, trotz des negativen Einflusses, den Corona in den letzten drei Quartalen des Jahres 2020 auf die Patientenzahlen in den Gesundheitseinrichtungen hatte: viele Menschen hatten Angst, sich in den Krankenhäusern zu infizieren und wollten sich daher nicht mehr behandeln lassen.

Eine große Herausforderung ist die Armut der Bevölkerung, die sich durch die Pandemie weiter verschärft und auch die steigenden Preise, insbesondere bei medizinischen Materialien wie Medikamente aber auch Lebensmitteln und anderen Artikeln des täglichen Bedarfs.



Recht auf medizinische Versorgung

„Ich unterstütze action medeor, weil das Recht auf medizinische Versorgung keine Landesgrenzen kennen sollte.“

Marieluise Karastergios-Busch, Spenderin