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Kurzmeldungen Wasser ist Leben!

Unsere Erde ist der “blaue Planet”, ihre Oberfläche ist zu etwa zwei Dritteln mit Wasser bedeckt. Wasser ist in unserem Leben allgegenwärtig – warum braucht es dann einen Weltwassertag?

Wasser ist ein Menschenrecht

Etwa ein Viertel der Menschen auf der Welt hatte im Jahr 2020 keinen ausreichenden Zugang zu sauberem und sicherem Trinkwasser. Zudem müssen 2 Milliarden Menschen Wasser trinken, welches durch Fäkalien verunreinigt ist – eine der Hauptursachen von wasserbasierten Krankheiten wie bespielsweise Cholera.

Dabei wurde das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser im Jahr 2010 von den Vereinten Nationen als Menschenrecht anerkannt. Auch in den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) hat das Recht auf Trinkwasser einen wichtigen Stellenwert: im sechsten Nachhaltigkeitsziel verpflichtet sich die Weltgemeinschaft, bis 2030 allen Menschen auf der Welt Zugang zu sicherem und bezahlbarem Trinkwasser zu ermöglichen. Aber die aktuellen Zahlen zeigen: bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Wasser ist Leben

Der menschliche Körper besteht zu mehr als der Hälfte aus Wasser, bei Kindern ist der Anteil sogar noch bedeutend höher. Ohne Wasser können Menschen nicht leben, denn es erfüllt verschiedenste Funktionen: als Bestandteil von Körperzellen und Körperflüssigkeiten, als Lösungsmittel für Stoffwechselvorgänge oder auch als Kühlmittel, um unsere Körpertemperatur durch das Schwitzen zu regulieren.

Weil Wasser eine so wichtige Rolle in vielen Funktionen des menschlichen Körpers spielt, können wir nur wenige Tage ohne Wasser überleben. Bereits ein geringer Flüssigkeitsverlust führt zu einer verringerten körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, schwerer Wassermangel kann irreparable Schäden verursachen.

Wasser als Gesundheitsrisiko

Wo es an ausreichenden sanitären Einrichtungen und sicherer Trinkwasserversorgung fehlt, kann Wasser zum gefährlichen Gesundheitsrisiko werden. Fast 1.000 Kinder sterben jeden Tag an vermeidbaren Durchfallerkrankungen, die durch Verunreinigungen im Wasser und schlechte Sanitärversorgung ausgelöst werden. Wo Menschen verunreinigtes Wasser zum Trinken, Kochen und Waschen verwenden müssen, sind Krankheitserreger eine allgegenwärtige Gefahr: im Wasser lauern Bakterien, Viren, Würmer oder Parasiten, die gefährliche und teilweise tödliche Krankheiten verursachen können. Zu diesen wasserbasierten Krankheiten zählen beispielsweise Cholera, Typhus, Hepatitis A oder Legionellose, die sogenannte Legionärskrankheit.

Auch in Gesundheitseinrichtungen ist Wasserversorgung ein großes Problem: nach Angaben der vereinten Nationen hat eine von vier Gesundheitseinrichtungen weltweit keine ausreichende Wasserversorgung – gerade dort, wo Menschen besonders verwundbar sind und Hygiene lebenswichtig ist.

Das Gesundheitsrisiko von unsicherem Trinkwasser zu minimieren und damit Krankheiten vorzubeugen ist eine Komponente der Arbeit von action medeor: nach Naturkatastrophen helfen wir mit Wasserentkeimungstabletten oder mobilen Wasserfiltern, um die erste Notversorgung zu gewährleisten und den Ausbruch von Seuchen zu verhindern. Aber auch die langfristige Versorgung mit sicherem Wasser ist Teil unserer Arbeit: zum Beispiel durch den Bau von Brunnen und Wassertanks in Projekten in Somalia und der DR Kongo oder auch durch die Aufklärung von Schulkindern in Nepal zu wichtigen Themen rund um Hygiene und Prävention von Krankheiten.

Frischwasser – eine begrenzte Ressource

Auch wenn zwei Drittel der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind, ist nur ein Bruchteil davon als Trinkwasser für den Menschen verfügbar. Der Grund: etwa 97% dieses Wassers ist Salzwasser in den Ozeanen und Meeren und damit als Trinkwasser ungeeignet. Von den verbleibenden drei Prozent sind große Teile in Eis an den Polen oder in Gletschern gebunden, sodass nur ein Brucheil des Wassers wirklich zum Trinken, Kochen oder auch für die Bewässerung der Felder zur Verfügung stehen.

Dazu kommt: das Frischwasser ist auf der Welt sehr ungleich verteilt. Weltweit leben etwa drei Milliarden Menschen in Ländern mit Wassermangel, etwa vier Milliarden Menschen erleben schwere Wasserknappheit mindestens einen Monat pro Jahr. Hiervon besonders betroffen sind Zentral- und Nordafrika, aber auch Mexiko, China und Südeuropa.

Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung, dem steigenden Konsum und somit auch der steigenden Wassernachfrage könnte das Wasser zukünftig in noch mehr Regionen der Welt knapp werden. Hinzu kommen die Auswirkungen des Klimawandels – durch lange Dürreperioden etwa werden ohnehin schon trockene Regionen noch trockener.

Der Weltwassertag

Der Weltwassertag findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt. Dieser Aktionstag wurde ins Leben gerufen, um die Bedeutung von Süßwasser hervorzuheben und die nachhaltige Bewirtschaftung der Süßwasserressourcen zu fordern. Jedes Jahr steht zum Weltwassertag ein bestimmtes Thema aus dem Bereich Wasser, sanitäre Einrichtungen und Hygiene im Fokus.

Der Weltwassertag 2022 stellt das Grundwasser besonders in den Fokus - in unserem Alltag meist unsichtbar, aber eine unverzichtbare Wasserquelle für unser tägliches Leben.



Beseitigung von Not und Leid

„Die Beseitigung oder Linderung von Not ist eine der wichtigsten Schlüsselfragen der Welt, die über Krieg oder Frieden entscheidet. Deshalb ist es so wichtig, sich für Menschen in benachteiligten Regionen einzusetzen.“

Rudolf Meyer, ehrenamtlich engagiert bei action medeor