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Hingeschaut – action medeor Blog Abschied aus Kibaha: Die Produktion kann starten!

Senior-Experte Dr. Bernd Diener gemeinsam mit Vertreter:innen der Bezirksregierung vor dem neuen Standort von action medeor Tansania in Kibaha.

Senior-Experte Dr. Bernd Diener gemeinsam mit Vertreter:innen der Bezirksregierung vor dem neuen Standort von action medeor Tansania in Kibaha. © action medeor

Über sechs Wochen haben unser ehrenamtlicher Senior-Experte Dr. Bernd Diener und seine Frau Sigrid ein besonderes Projekt von action medeor in Tansania begleitet: den Aufbau und die Inbetriebnahme einer Produktionsanlage für Labor-Reagenzien in Kibaha. Ein ganz besonderes Projekt – denn die Anlage wird die erste ihrer Art in ganz Ostafrika sein. In den vergangenen Wochen hat Sigrid Diener hier regelmäßig über die Projektfortschritte und Erfahrungen in Tansania berichtet:

Unsere letzte Woche ist angebrochen. Dies ist mein letzter Bericht. 6 Wochen sind wie im Flug vergangen.

Am Dienstag ist eine Delegation der Bezirksvertretung vom angrenzendem Ort vorbei gekommen um zu sehen, was denn auf dem Grundstück passiert. Wir hatten die Bezirksvertreter eingeladen, sich alles anzuschauen. Die Vertreter:innen waren begeistert, dass hier die erste Produktion für medizinische Laborreagenzien in Tansania entsteht.

Die Fertigstellung der Anlage hat große Fortschritte gemacht. Die Mitarbeiter werden derzeit im Umgang mit der Produktionsanlage geschult. Dazu ist ein Spezialist der Herstellerfirma angereist und zwei Wochen hier vor Ort. Viele Fragen konnten schon geklärt werden. Eifrig fragen die Kolleg:innen nach, um in Zukunft sicher im Umgang mit der Anlage und allen Geräten zu sein. Es ist schön zu sehen, wie das junge Team in seine Aufgaben hineinwächst und die Chancen sieht, die ein solches Projekt für sie selbst, aber vor allem für die Mitmenschen bringt. Der Produktionsleiter ist 30 Jahre alt und genau wie der 27-jährige Leiter der Qualitätskontrolle ein studierter Chemiker. Die Chefin Anneth ist ebenfalls 27 Jahre alt und Laborwissenschaftlerin. Das Thema „Mehr Frauen in Führungspositionen “ wird hier umgesetzt!

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Laborwissenschaftlerin Anneth Joel Kimaro mit ihrem Team in Kibaha.

Noch immer warten wir darauf, dass der Container aus Deutschland, mit wichtigen Geräten, vom Zoll freigegeben wird. Diese unnötigen Verzögerungen sind ärgerlich. Manchmal wird eben sehr langwierig geprüft. Durch diese Wartezeiten können wichtige Prozesse zur ersten Probeabfüllung nicht beendet werden. Langsam sehe ich auch Ungeduld bei den Beteiligten. Alle sind bereit für den ersten gefüllten Kanister! Wie gerne wären wir dabei, wenn die erste Testproduktion abgefüllt wird!

Mit dem typischen Improvisationsgeschick werden die benötigten Geräte besorgt und die erste Produktion wird für Montag nächste Woche geplant. Unsere Zeit in Kibaha endet am heutigen Freitag. Gemeinsam mit dem gesamten Team von action medeor Tansania findet eine stimmungsvolle Abschiedsfeier und auch ein wenig eine Einweihungsfeier statt.

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Ein stimmungsvoller Abschied - und der Start in ein neues Kapitel für action medeor Tansania.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlassen wir zum letzten Mal den Standort in Kibaha. Lachend für die erfolgreiche Arbeit, für wertvollen Erfahrungen, für die Offenheit und das Vertrauen der tansanischen Kolleg:innen. Weinend, weil wir unsere Kolleginnen und Kollegen ins Herz geschlossen haben und gerne den Prozess der Produktion bis zum Erfolg begleitet hätten. Kwaheri Tanzania! - Auf Wiedersehen, Tansania!

Nachtrag: Am Dienstag haben wir die Nachricht erhalten, dass die erste Testproduktion von Laborreagenzien in Kibaha erfolgreich verlaufen ist und das Produkt alle Qualitätsanforderungen erfüllt! Ein Meilenstein!

Während ich diesen Nachtrag schreibe, fühle ich eine große Zufriedenheit, Freude und Dankbarkeit mitgewirkt zu haben…



Beseitigung von Not und Leid

„Die Beseitigung oder Linderung von Not ist eine der wichtigsten Schlüsselfragen der Welt, die über Krieg oder Frieden entscheidet. Deshalb ist es so wichtig, sich für Menschen in benachteiligten Regionen einzusetzen.“

Rudolf Meyer, ehrenamtlich engagiert bei action medeor