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Hingeschaut – action medeor Blog Tag der Humanitären Hilfe

Bei allen Projektmaßnahmen tragen die Mitarbeiter von WARDI Mund-Nasen-Masken und achten auf den Sicherheitsabstand.

Bei allen Projektmaßnahmen tragen die Mitarbeiter von WARDI Mund-Nasen-Masken und achten auf den Sicherheitsabstand. © action medeor/WARDI

Humanitäre Hilfe in Zeiten von Corona: Eine Ausnahmesituation. Wir haben mit unseren Partnern in Somalia gesprochen.

Der internationale Tag der Humanitären Hilfe am 19. August soll die Helferinnen und Helfer ehren, die jeden Tag Menschen während humanitären Krisen und Naturkatastrophen versorgen. Deshalb möchten wir heute unsere Aufmerksamkeit auf unseren somalischen Partner WARDI richten, mit dem wir seit Jahren zusammenarbeiten, um die Menschen in Somalia zu unterstützen.

Seit Jahrzehnten herrscht in dem Land ein Bürgerkrieg mit gewaltsamen Auseinandersetzungen. Extreme Wetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen verschlimmern die Lage noch. Seit 2019 kämpft Somalia mit der schlimmsten Heuschreckenplage seit 25 Jahren, wodurch eine Hungersnot droht. Das Gesundheitssystem ist stark geschwächt, was den Kampf gegen Corona erschwert. 

Wir haben mit unserem Partner Ismail Hassan von WARDI darüber gesprochen, was die Corona Pandemie für die Humanitäre Hilfe in Somalia bedeutet.

Wie gefährlich ist die Corona Lage in Somalia?

Anfang August gab es insgesamt 3.220 offizielle Coronafälle, von denen 1.598 genesen und 93  verstorben sind. Es wird aber auch nur wenig getestet. Wie überall auf der Welt hat die Corona-Pandemie auch in Somalia die wirtschaftliche und soziale Lage sehr negativ beeinflusst. Durch die globalen Lockdowns ist die Versorgung der Menschen nicht mehr gesichert. Die Preise für Lebensmittel und Medikamente steigen und bedrohen die Existenzgrundlage von vielen Somaliern. 

Wie sehr ist der Alltag in der Humanitären Hilfe durch Corona eingeschränkt?

Seit dem Ausbruch der Pandemie halten wir uns strikt an die Richtlinien des Gesundheitsministeriums. Öffentliche Versammlungen sind verboten und jede Person muss Schutzausrüstung tragen. 

Einige Einsätze wie Massenimpfungen gegen Kinderlähmung und Masern sind wegen COVID-19 sehr eingeschränkt und können nur vereinzelt durchgeführt werden. Bei WARDI halten wir uns aber sehr streng an die geforderten gesundheitlichen Sicherheitsmaßnahmen, wie Desinfektionsmittel, Schutzmasken und Schutzkleidung.

Wie gehen die Menschen in Somalia mit Corona um?

Zu Beginn der Pandemie haben sich internationale und lokale Organisationen auf die Eindämmung der Pandemie konzentriert. Sie haben die Bevölkerung informiert und die meisten Menschen befolgen diese Maßnahmen auch.

Alle öffentlichen Versammlungen sind eingeschränkt worden und die Menschen müssen Mund-Nase-Schutzmasken tragen und Desinfektionsmittel verwenden. Alle Schulen wurden geschlossen und der lokale und internationale Flugverkehr vorübergehend eingestellt. 

Ist die Situation besser oder schlechter als erwartet?

Laut Bericht der Regierung verbessert sich die Situation langsam. Mittlerweile gibt es auch erste Lockerungen: Der Flugverkehr wurde unter Beobachtung wieder geöffnet.

Welche langfristigen Folgen könnte Corona für die Humanitäre Hilfe in Somalia haben?

Viele Menschen in Somalia sind gefährdet, weil sie unterernährt sind oder an Vorerkrankungen leiden. Für sie ist das Corona-Virus noch gefährlicher, weil ihr Immunsystem geschwächt ist. Wir befürchten auch, dass durch Corona Hilfsmaßnahmen an anderer Stelle zu kurz kommen. Dadurch könnten sich Krankheiten und Hunger weiter ausbreiten.



Bedarfsgerechte Hilfe

„Ich unterstütze action medeor schon, seit ich vor Jahrzehnten in Afrika auf ihre Medikamente gestoßen bin – dort wo sonst unbrauchbare Arzneimittelspenden auf ihre Entsorgung warteten, gab es von action medeor bezahlbare Medizin für die Menschen, die sie brauchten.“
Ulrich von der Linde, Spender