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Hingeschaut – action medeor Blog Malawi: 4 Monate nach dem ersten Corona-Fall

Auch in Malawi sind die Preise für Schutzmaterialien stark angestiegen.

Auch in Malawi sind die Preise für Schutzmaterialien stark angestiegen. © action medeor/B. Breuer

In Malawi wurden bis Ende Juli knapp 27.000 Corona-Tests durchgeführt. Zum Vergleich: In Deutschland sind es fast 7,5 Millionen.

Wie viele Menschen in Malawi tatsächlich mit Corona infiziert sind oder waren, ist deshalb schwer zu sagen. Doch die Fallzahlen steigen und damit auch die Angst vor dem Virus. Apotheker Rajab Lawe, Mitarbeiter in der Niederlassung von action medeor in Malawi, berichtet wie die Lage in dem Land ist und was in den Krankenhäusern am dringendsten benötigt wird.

Rajab Lawe, 29, Apotheker bei action medeor Malawi:

„Bisher gibt es 3.709 bestätigte Corona-Fälle im ganzen Land. Jeden Tag werden es mehr. Man spürt, dass auch in der Bevölkerung die Anspannung größer wird. An öffentlichen Orten wird strengstens darauf geachtet, dass alle sich die Hände desinfizieren, den Sicherheitsabstand einhalten und eine Maske tragen.

Viele befürchten, dass es weitaus mehr Fälle gibt, als bisher nachgewiesen ist. Hinzu kommt, dass das Gesundheitssystem in Malawi ohnehin schwach ist. Einige haben Angst, im Falle einer Infektion nicht richtig behandelt werden zu können. Ich kann diese Angst gut verstehen, denn ich bekomme täglich mit, dass in vielen Krankenhäusern ein großer Bedarf an Schutzmaterialien, medizinischen Geräten und Medikamenten besteht, der sich seit dem Beginn der Pandemie noch verschärft hat. Diese Produkte zu beschaffen ist aktuell eine große Herausforderung, weil die Nachfrage weltweit hoch ist und die Preise stark angestiegen sind.

Krankenhäuser, die zuvor schon wirtschaftliche Probleme hatten, können sich die lebensnotwendigen Güter nun noch weniger leisten. Es fehlt an Mundschutzmasken und Untersuchungshandschuhen, aber auch an medizinischen Geräten, die zur Behandlung benötigt werden, wie Sauerstoffkonzentratoren oder kontaktlose Fieberthermometer. Wir setzen alles daran, die Krankenhäuser in der Region möglichst gut auszustatten. So können wir zumindest einen kleinen Teil dazu beitragen, die Verbreitung des Virus zu verhindern.“



Wenn Hilfe ankommt

„Wenn wir von unseren Partnern die Rückmeldung bekommen, dass die Pakete sicher angekommen sind, macht mich das stolz. Zu hören, dass die Arbeit, die für mich so alltäglich ist, für viele Menschen einen großen Unterschied macht, ist ein tolles Gefühl.”
Marc Hitz, Mitarbeiter im Medikamentenlager