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Hingeschaut – action medeor Blog Corona: Schulleiterin berichtet aus Sierra Leone

Patricia Mokuwa leitet die Hebammenschule in Sierra Leone. © action medeor / Evelyn Fey
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- 18. Mai 2020
Auch an der Hebammenschule in Sierra Leone müssen aktuell Alternativen zum klassischen Unterricht gefunden werden.
Patricia Mokuwa, 48, leitet die Hebammenschule in Sierra Leone
„Seit zwei Jahren arbeite ich als Schulleiterin an der Hebammenschule in Bo, Sierra Leone. So leer wie im Moment ist die Schule sonst nur in den Ferien. Ende März wurden alle Schulen im Land geschlossen. Zu dem Zeitpunkt gab es zwar erst wenige bestätigte Corona-Fälle. Doch seit der Ebola-Epidemie 2014 sind wir sehr vorsichtig. Die Angst, dass Corona ähnlich schlimme Folgen haben könnte ist groß.“
Ebola-Epidemie
„Während der Ebola-Epidemie 2014 verstarben in Sierra Leone viele Ärzte, Krankenpfleger und Hebammen. Im ganzen Land gibt es aktuell 700 Hebammen – wir benötigen aber mindestens 3.000. 2017 wurde mit Hilfe von action medeor und der lokalen Organisation Caritas Bo diese Hebammenschule errichtet. Hier werden jedes Jahr 50 Geburtshelferinnen und -helfer ausgebildet. Ein Jahrgang hätte Ende Mai die Abschlussprüfungen geschrieben. Diese müssen jetzt verschoben werden.“
Unterricht per WhatsApp
„Für uns ist es wichtig, dass der Unterricht auf andere Weise trotzdem weitergeht. Dazu haben wir WhatsApp Gruppen eingerichtet. Kaum ein Schüler besitzt einen Laptop, deshalb läuft die Kommunikation über Handy. Die Lehrer senden den Schülern so mit Lernpläne und Unterrichtsmaterial zu. Per Sprachnachricht werden Kurzvorlesungen gehalten und Fragen beantwortet. Das Angebot wird von den Schülerinnen und Schülern sehr gut angenommen – alle ziehen mit.“
„Die momentane Situation ist eine Herausforderung für unsere Schule. Doch uns ist klar, dass wir alles tun müssen, um eine weitere Katastrophe für unser Land zu verhindern. Ich bin froh, dass Lehrer und Schüler hier alle an einem Strang ziehen.“

Beseitigung von Not und Leid
„Die Beseitigung oder Linderung von Not ist eine der wichtigsten Schlüsselfragen der Welt, die über Krieg oder Frieden entscheidet. Deshalb ist es so wichtig, sich für Menschen in benachteiligten Regionen einzusetzen.“
Rudolf Meyer, ehrenamtlich engagiert bei action medeor