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Hingeschaut – action medeor Blog Reisebericht: Ausbildung für junge Frauen in Togo

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Projekt-Assistentin Rosa Philipp berichtet von ihrer Reise nach Togo. In einem Projekt in Lomé, der Hauptstadt Togos, lernte sie Rachida, eine junge Schneiderin kennen.

action medeor Mitarbeiterin RosaHeute erzähle ich Ihnen von meinem Besuch in Togo. Mein Name ist Rosa Philipp und die Eindrücke meiner letzten Projektreise möchte ich gerne persönlich mit Ihnen teilen.

Mädchen und junge Frauen: von Armut betroffen

In Togo haben vor allem Mädchen kaum oder gar keine Zukunftsperspektiven. Im besten Fall haben sie eine Grundschule besucht. Nur selten erhalten sie danach finanzielle Unterstützung von ihren Familien. So kommt es, dass viele junge Frauen in die Hände von Menschenhändlern gelangen und als Tagelöhner auf dem Markt landen oder gar auf dem Straßenstrich enden.

Zukunftsperspektiven für junge Frauen

In Lomé, der Hauptstadt Togos, habe ich ein Projekt besucht, dass sich für diese Mädchen einsetzt. Gemeinsam mit der Partnerorganisation Petit Soeur à Soeur ermöglicht action medeor jungen Frauen, die über keine finanziellen Ressourcen verfügen, eine Ausbildung abzuschließen – zum Beispiel als Schneiderin oder als Frisörin. Während ihrer Ausbildung werden die Mädchen finanziell unterstützt und medizinisch versorgt, wenn sie krank sind. Sie lernen außerdem für ihre Rechte einzustehen und sich vor Krankheiten wie HIV/Aids zu schützen.

Für den Start ins Berufsleben

Vor Ort lernte ich viele der Auszubildenden kennen. Zu dem Zeitpunkt, Mitte Dezember, standen sie kurz vor ihrem Abschluss und waren alle schon ganz aufgeregt. Besonders gefreut habe ich mich darüber, dass sie bereits eine erste Ausstattung für den Start ins Berufsleben erhalten haben: Alle Schneiderinnen wurden mit einem Tisch, einer Nähmaschine und einem Spiegel ausgestattet. Die Frisörinnen erhielten eine Trockenhaube, Frisörwerkzeug und ebenfalls einen Spiegel. So können sie bei sich zuhause damit beginnen, sich einen Kundenstamm aufzubauen und dann vielleicht nach einiger Zeit mit etwas Startkapital eine eigene Schneiderei oder einen Frisörsalon eröffnen. 

Rachida, 22, Schneiderin

Togo Schneiderin RachidaRachida hat die Ausbildung zur Schneiderin absolviert. Die Leidenschaft mit der sie von ihrem Job sprach hat mich beeindruckt. Als Auszubildende in Togo verdient man fast nichts. Trotzdem erzählt Rachida mir, der schlimmste Tag der Woche sei für sie der Samstag – denn da kann sie nicht arbeiten. Ihr Traum ist es, eines Tages ihr eigenes Atelier zu eröffnen.

Kataza Sonia, 24, Frisörin

Togo Frisoerin Kataza SoniaAußerdem lernte ich Kataza Sonia kennen, die zur Frisörin ausgebildet wurde. Sie macht nach der Ausbildung zunächst ein Praktikum. Danach möchte sie ihren eigenen Salon eröffnen. Als ich sie nach ihren Wünschen für die Zukunft frage, beginnen ihre Augen zu leuchten: „Ich möchte eine berühmte Frisörin werden, die durch verschiedene Länder reist, zum Beispiel nach Amerika.“

Ausbildung in Togo bedeutet harte Arbeit

Besonders beeindruckt hat mich die Entschlossenheit und das Durchhaltevermögen, das die jungen Frauen an den Tag legen. Denn eine Ausbildung in Togo zu absolvieren ist kein Zuckerschlecken. Vom Ausbilder erhält man in der Regel keinerlei Anerkennung – weder finanziell noch verbal. Mit unserer Unterstützung, vor allem aber mit viel harter Arbeit, haben sich die Mädchen in Togo eine Zukunftsperspektive aufgebaut. 

Projekte wie diese sind nur mit der Unterstützung von Spenderinnen und Spendern wie Ihnen möglich. Für Ihre Unterstützung möchte ich mich heute, auch im Namen der Mädchen aus Togo, von Herzen bedanken!



Helfen ist selbstverständlich

„Würden meine Familie und ich von einer Naturkatastrophe getroffen werden, würde ich mir auch wünschen, dass es Menschen gibt, die uns helfen. Deshalb ist es für mich selbstverständlich, Menschen, die in Not geraten sind, zu unterstützen.”

Heike Wennmacher, Spenderin