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Hingeschaut – action medeor Blog Portrait: Judith Saint Philippe, Hebamme

Judith Saint Philippe ist beim Projektpartner Fondant Enfant 6 Jesus (FEJ) als Hebamme angestellt.

Judith Saint Philippe ist beim Projektpartner Fondant Enfant 6 Jesus (FEJ) als Hebamme angestellt. © action medeor

Judith Saint Philippes Lebenstraum hat sich erfüllt: Sie arbeitet im Kreißsaal in Lamardelle, Haiti, als Hebamme und begleitet schwangere Frauen während der Schwangerschaft und bei der Geburt.

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Warum sind Sie Hebamme geworden?

Auf der Schwesternschule hatte ich das Glück, ein Praktikum machen zu können, bei dem ich bei mehreren Geburten assistieren durfte. Seitdem ist es mein Lebenstraum gewesen, Hebamme zu werden. In Lamardelle ist dieser Traum nun wahr geworden.

Warum sind Hebammen so wichtig?

In der modernen Medizin sagt man: „Jede Schwangerschaft ist ein Risiko für Frau und Kind.“ Dass eine Schwangerschaft medizinisch begleitet wird, ist somit immer zwingend notwendig. Bereits kleine Infektionen können, wenn sie nicht behandelt werden, lebensgefährlich werden. Das Risiko erhöht sich nochmals, wenn Frauen nicht die Möglichkeit haben, sich ausgewogen und gesund zu ernähren. Gerade in Haiti sind Risikoschwangerschaften deshalb nicht selten. Ohne die Unterstützung einer Hebamme ist die Lebensgefahr für Mutter und Kind deutlich höher.

Was gehört zu Ihren Aufgaben als Hebamme?

In erster Linie betreue ich Frauen während ihrer Schwangerschaft, bereite sie auf die Geburt vor und begleite sie während und nach der Geburt. Frauen, die zu schwach sind, um ins Krankenhaus zu kommen, besuchen wir auch zu Hause. Zusätzlich bieten wir außerdem Ernährungsprogramme, Aufklärungsveranstaltungen und Familienplanungsseminare für Mädchen, Frauen und werdende Mütter an.

 

Was wünschen Sie sich für die Zukunft von schwangeren Frauen in Haiti?

Wichtig ist, dass der Zugang zu medizinischen Einrichtungen verbessert wird. Auch Frauen aus armen Familien muss eine medizinische Behandlung ermöglicht werden. Außerdem muss das individuelle Wissen der Bevölkerung über Reproduktionsgesundheit, Hygiene und Ernährung gestärkt und verbreitet werden.

Was motiviert Sie in Ihrer Arbeit?

Meine Patienten. Einen Beitrag dazu leisten zu können, dass Kinder gesund zur Welt kommen und Mütter Geburten gut überstehen, ist für mich die größte Motivation.



© Andreas Bischoff
© Andreas Bischoff

Direkt in der Nachbarschaft

„Das Konzept der Notapotheke der Welt hat mich angesprochen – gepaart mit dem transparenten Umgang mit Spenden. Toll, so eine Organisation direkt in der Nachbarschaft zu haben.“

Christof Legde, Spender aus Krefeld

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