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Hingeschaut – action medeor Blog „Ich wollte Lebensretter werden”

  • Slide 1John Bitoro an der Universität
    Der Pharmazeut John Bitoro gibt als Lehrer sein Wissen und seine Erfahrung an junge Tansanier weiter.
  • Slide 2Pharmazieschüler im Labor
    Zur praktischen Ausbildung gehört auch der Unterricht im Labor.
  • Slide 3Pharmazieschüler im Klassenraum
    Die Bibliothek bietet den Schülern die Möglichkeit, sich Wissen anzueignen.
  • Slide 4Pharmazieschülerinnen in der Bibliothek
    Das neue Unterrichtsmaterial geht auch auf Besonderheiten in Tansania ein.

Schon als Kind wollte Pharmazeut John Bitoro „Lebensretter“ werden. Aber hätte er dann nicht Arzt werden müssen?

John Bitoro wuchs in einem Dorf in der Geita-Region im Nordwesten von Tansania auf. Obwohl seine Familie arm war, konnte er in Mwanza an der Katholischen Universität für Gesundheitswissenschaften (CUHAS) Pharmazie studieren.

Fachleute für Medikamente

Pharmazeutische Fachkräfte überprüfen die Qualität von Medikamenten und sind in der Lage, Fälschungen aufzudecken – allein dadurch retten sie schon Leben. Sie wissen, welche Medikamente in ihrer Region lebenswichtig sind und sorgen für eine angemessene Bevorratung. Außerdem beraten sie zur richtigen Einnahme und Dosierung. Das ist gerade bei der Therapie mit Antibiotika wie auch mit Antimalariamitteln wichtig, damit diese wirken und eine Resistenzbildung vermieden wird. In Tansania kann nur ein Drittel der Gesundheitseinrichtungen auf pharmazeutisch geschultes Personal zurückgreifen. Vor allem auf dem Land fehlen ausgebildete Kräfte, was für die dort lebende Bevölkerung zu einer deutlich schlechteren Gesundheitsversorgung führt. In Tansania leben fast 70 Prozent der Menschen in ländlichen Gebieten.

Bessere Ausbildung für Pharmazietechniker

John Bitoro arbeitet heute als Lehrer an der CUHAS und bildet pharmazeutische Fachkräfte aus. Aktuell unterrichtet er insgesamt 106 Auszubildende. Damit mehr Auszubildende einen Abschluss in einem pharmazeutischen Beruf erlangen, hat die tansanische Regierung 2015 das Ausbildungssystem überarbeitet. An die Stelle der dreijährigen Ausbildung zum pharmazeutischen Techniker sind drei einjährige Ausbildungen getreten, die hintereinander absolviert werden können. Nach dem ersten Jahr steht die Prüfung als„Arzneimittelausteiler“, nach zwei Jahren ist man „Pharmazieassistent“ und nach drei Jahren „Pharmazietechniker“.

Unterrichtsmaterial und Laborausbau

action medeor stand der Regierung und den ausbildenden Schulen hierbei in zwei Projekten unterstützend zur Seite, die 2017 erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Gemeinsam mit den Behörden vor Ort konnte so ein moderner Lehrplan entwickelt werden, der erstmals einheitlich in allen 26 Schulen des Landes angewendet werden soll. Zudem wurde neues Unterrichtsmaterial erstellt und die Lehrkräfte erhielten Schulungen zur Anwendung des Lehrplans und zu didaktischen Methoden. Neben dieser fachlichen Unterstützung investierte action medeor auch in die Infrastruktur. An zwei Schulen wurden die Labore ausgebaut, an einer weiteren wurde die Bibliothek erweitert.

Großes Ziel

Gemeinsam mit seinen Partnern* wird action medeor im Laufe der nächsten drei Jahre alle Pharmazielehrkräfte mit dem neuen Lehrmaterial vertraut gemacht und die Lehr- und Lernbedingungen an weiteren Schulen verbessert haben. Bis 2020 soll die pharmazeutische Ausbildung in Tansania damit auf neuen Beinen stehen. John Bitoro glaubt, dass durch das Projekt der Mangel an pharmazeutischen Fachkräften in Tansania endlich behoben werden kann. Damit wird sich die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung auf dem Land maßgeblich verbessern.

 



© Andreas Bischoff
© Andreas Bischoff

Direkt in der Nachbarschaft

„Das Konzept der Notapotheke der Welt hat mich angesprochen – gepaart mit dem transparenten Umgang mit Spenden. Toll, so eine Organisation direkt in der Nachbarschaft zu haben.“

Christof Legde, Spender aus Krefeld

© Andreas Bischoff