Aktuelle Seite:

Hingeschaut – action medeor Blog AIDS: Die vergessene Krankheit

  • Slide 1
    Im August 2015 besuchte Dr. Pierre Prince Lunjwire action medeor und berichtete über seine Arbeit in der DR Kongo. Hier ist er mit Vorstand Christoph Bonsmann (links) und Afrikareferent Emmanuel Limi (rechts) zu sehen.
  • Slide 2
    Die AIDS-Epidemie ist in der DR Kongo, dem drittgrößten Staat Afrikas, weit verbreitet.
  • Slide 3
    Jugendliche sind aufgrund ihres geringen Wissenstandes besonders gefährdet, sich mit dem Virus zu infizieren.
  • Slide 4
    Dr. Pierre Prince Lunjwire und seine Kollegen kümmern sich mit großem Engagement um die Patienten. Durch die Behandlung geht es ihnen körperlich und psychisch deutlich besser.

Ende August besuchte der kongolesische Arzt Dr. Pierre Prince Lunjwire action medeor und hielt einen Vortrag über seine Arbeit.

Die Epidemie der Frauen

Bereits seit 2005 betreut Dr. Lunjwire in Bukavu ein AIDS-Projekt von action medeor und dem Medikamentenhersteller Pharmakina. Bukavu liegt in der Provinz Süd-Kivu und gehört zu einer der Krisenregionen in der Demokratischen Republik Kongo. HIV/AIDS ist eine der am weitesten verbreiteten Krankheiten in der Region. Täglich infizieren sich 250 Personen mit dem Virus, die meisten sind zwischen 15 und 40 Jahre alt. "AIDS ist in der Demokratischen Republik Kongo vor allem eine Epidemie der Frauen", so Dr. Lunjwire. 3,3 Prozent der schwangeren Frauen sind mit dem HI-Virus infiziert. Besonders die arme Landbevölkerung ist betroffen.

Das Projekt: Prävention und medizinische Versorgung

Im Rahmen des HIV/AIDS-Projektes von action medeor werden die Menschen über die Infektion aufgeklärt und im Krankheitsfall psychologisch betreut und medizinisch behandelt. Doch das wichtigste Ziel des Projektes ist die Prävention. Dabei liegt der Fokus vor allem auf Kindern und Frauen. "Wenn eine schwangere Frau, die mit dem HI-Virus infiziert ist, medikamentös behandelt wird, kann eine Übertragung auf das Kind in der Regel verhindert werden", erklärt Dr. Lunjwire.

Unermüdlicher Einsatz für Kinder

Um sicherzugehen, dass es weder während der Schwangerschaft noch nach der Entbindung zu einer Ansteckung gekommen ist, führen Dr. Lunjwire und seine Kollegen regelmäßig HIV-Tests durch. Erst zwei Jahre nach der Geburt kann endgültig festgestellt werden, ob das Kind HIV-positiv oder negativ ist. Eine große Belastung für die Mütter: "Eine HIV-positive Frau, die Zwillinge zur Welt brachte, hatte große Angst, dass sich ihre Kinder auch mit dem Virus infiziert haben und ließ sie regelmäßig bei uns testen", berichtet Dr. Lunjwire. "Bei dem letzten und entscheidenden Test, zwei Jahre nach der Geburt der Zwillinge, hatte die Mutter so große Angst vor dem Ergebnis, dass sie die Tante mit den Kindern zum Test schickte. Die Erleichterung und die Freude waren groß, als wir feststellten, dass die Zwillinge HIV-negativ sind."

Erfolge und Lichtblicke

Neben der Prävention steht auch die Behandlung von Menschen mit HIV/AIDS im Vordergrund. Mit Erfolg: 90 Prozent der Infizierten, die im Rahmen des Gesundheitsprojekts medizinisch betreut wurden, sind heute noch am Leben. Momentan werden 132 HIV-positive Patienten behandelt, von denen ca. 90 Prozent Frauen mit ihren Kindern sind. Ihre Lebensqualität hat sich durch die Behandlung beträchtlich gebessert, und einigen hat das Projekt sogar neue Zukunftsperspektiven eröffnet: So unterstützt action medeor mit dem HI-Virus infizierte Frauen darin, auf dem Markt oder in einem eigenen Geschäft zu arbeiten  denn auch mit AIDS ist ein normales Leben möglich. 

Die vergessene Krankheit

Leider können noch zu wenige Menschen behandelt werden, da die finanziellen Mittel des Projektes knapp sind. Die Kosten für eine Behandlung hängen vom Gesundheitszustand der jeweiligen Person ab und liegen zwischen 1800 und 2000 Dollar pro Jahr. "Viele Menschen in den Industrieländern spenden eher für Katastrophenfälle", stellt Dr. Lunjwire fest. "AIDS gehört zu den vergessenen Krankheiten der Welt." 

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier



Enge Verbundenheit zu action medeor

„Ich möchte den Segen, mit action medeor aufgewachsen zu sein, in Form von Hilfe zu einem gesunden Leben anderswo weitergeben. Deswegen spende ich regelmäßig.“
Annegret Neuschäfer-Staudt, Spenderin