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Hingeschaut – action medeor Blog Jeder Tropfen zählt – Wasserversorgung in der Thar-Wüste
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- 16. April 2015
Sauberes Wasser, eine funktionierende Sanitärversorgung und Hygiene sind Grundbedürfnisse des Menschen und Voraussetzung für Gesundheit – für viele Menschen dieser Erde aber nur ein Wunschtraum.
Die Thar-Wüste ist eine extrem trockene Region. Sie liegt in der Provinz Sindh im Südosten von Pakistan an der Grenze zu Indien. Der jährliche Niederschlag beträgt im Durchschnitt 150 mm pro Quadratmeter. Zum Vergleich: In Nordrhein-Westfalen liegt dieser Wert bei über 900 mm. Wenn das Wasser knapp ist, sind die Menschen gezwungen, auch kontaminiertes Wasser zum Trinken und zur Nahrungszubereitung zu nutzen – oft mit fatalen Folgen, denn verschmutztes Wasser überträgt Krankheiten wie Durchfall, Cholera, Ruhr, Typhus und Polio!
Krankheiten vorbeugen statt behandeln
Sauberes Trinkwasser ist ein ausschlaggebender Faktor wenn es darum geht, Krankheiten vorzubeugen. Um die Gesundheitssituation in wasserarmen Regionen wie der Thar-Wüste nachhaltig zu verbessern, ist außerdem eine ausreichende Sanitärversorgung notwendig: Sie schützt Menschen vor krankmachenden Keimen und die Umwelt vor Verunreinigung durch Ausscheidungen, Abwässer und Abfälle. Ein dritter entscheidender Punkt im Kampf gegen Viren und Bakterien ist die Hygiene. Dazu gehört das Händewaschen nach dem Toilettengang und vor dem Essen genauso wie die Lebensmittelhygiene, etwa das Abkochen von Wasser.
Das blaue Gold – Wasser als Existenzgrundlage
Doch die Wasserknappheit ist nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit der Menschen – sie bedroht ihre gesamte Existenz: „Die Menschen hier sind sehr arm und stark von der jährlichen Regenzeit abhängig, da sie hauptsächlich von Ackerbau und Viehzucht leben“, erklärt Dominic Stephen, Direktor der regionalen Hilfsorganisation „Participatory Village Development Programme“ (PVDP). „In den vergangenen zwei Sommern ist der Regen aber fast vollständig ausgeblieben. Außerdem gab es eine Viehseuche, an der viele Tiere gestorben sind. Durch solche Entwicklungen wird die Situation der Menschen dramatisch verschärft.“
Wie hilft action medeor?
Wasser, Sanitär und Hygiene bilden einen wichtigen Arbeitsschwerpunkt von action medeor – nicht nur in der Thar-Wüste, sondern auch in vielen anderen Gesundheitsprojekten rund um den Globus. Konkret leistet action medeor Unterstützung in den folgenden Bereichen:
- Errichtung von Tanks zur Sammlung und Speicherung von Wasser
- Errichtung von Wasserfiltern, um Wasser trinkbar zu machen
- Bau von Toiletten und Handwaschpumpen
- Aufklärung im Bereich Haushalts- und Körperhygiene
Regenwassertanks für die Bewohner der Thar-Wüste
Gemeinsam mit der Hilfsorganisation PVDP hat sich action medeor zum Ziel gesetzt, die Wasserversorgung der Menschen in der Thar-Wüste zu verbessern. PVDP-Direktor Dominik Stephen erklärt das Prinzip: „PVDP arbeitet dafür, dass die Menschen auch während der Trockenzeit Zugang zu sauberem Wasser haben. Um dies zu gewährleisten, werden große Regenwassertanks gebaut, in denen das Wasser in der Regenzeit gesammelt und für die Trockenzeit aufbewahrt wird.“ Innerhalb der letzten Jahre wurden mit Unterstützung von action medeor 75 solcher Tanks errichtet. Außerdem hat action medeor die betroffenen Haushalte mit Biosandfiltern versorgt, mit deren Hilfe das Regenwasser trinkbar gemacht werden kann.
Ausstellung: „Jeder Tropfen zählt“
Weitere Informationen rund um den Themenkomplex Wasserversorgung und Gesundheit und die Gesundheitsprojekte von action medeor gibt es in der Ausstellung „Jeder Tropfen zählt“, die noch bis zum 30. Juni im Foyer von action medeor (St. Töniser Str. 21 in Tönisvorst/Vorst) zu sehen ist.

Recht auf medizinische Versorgung
„Ich unterstütze action medeor, weil das Recht auf medizinische Versorgung keine Landesgrenzen kennen sollte.“
Marieluise Karastergios-Busch, Spenderin