Jugendliche einer Schule in Bolivien nehmen an einem Projekt zur Prävention von genderbasierter Gewalt teil.

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Begegnungen in Kathmandu

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    Nach dem Erdbeben im April sind viele Frauen mit ihren Familien in die Hauptstadt Kathmandu gekommen.
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    In einem Projekt von action medeor und der lokalen Partnerorganisation Phect konnten die Frauen an einem Selbstverteidigungskurs teilnehmen...
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    ... und ihr Wissen später an die Frauen in ihren Dörfern weitergeben.
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    Der Weg zu Gesundheitseinrichtungen außerhalb der Hauptstadt ist oft sehr beschwerlich...
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    ... und gerade diese abgelegenen Einrichtungen tragen häufig noch deutlich die Spuren des Erdbebens.
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    Gemeinsam mit lokalen Partnern werden Möglichkeiten besprochen, die medizinische Versorgung der Menschen schnellstmöglich zu verbessern.
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    In einem weiteren Projekt unterstützt action medeor die Schüler von drei Schulen, um ihnen trotz der Zerstörungen durch das Erdbeben den Schulbesuch zu ermöglichen.
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    Dafür wurden temporäre Lernzentren errichtet und die Schüler mit Schulmaterialien ausgestattet.

Projektreferentin Margret Müller berichtet aus Nepal: von starken Frauen und Besuchen in abgelegenen Gemeinden.

Als im April 2015 im Himalaya die Erde bebte wurde das Leben vieler Menschen in Nepal  auf den Kopf gestellt. Nachdem die erste Nothilfe im Anschluss an die Katastrophe abgeschlossen ist, widmet sich action medeor dem Wiederaufbau von Gesundheitsstrukturen und der nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen.

Margret Müller, Projektreferentin bei action medeor und verantwortlich für die Hilfsprojekte in Nepal, war gemeinsam mit ihrer Kollegin Katharina Wilkin im September vor Ort, um sich einen Überblick über die aktuelle Situation zu machen und gemeinsam mit den lokalen Partnern das weitere Vorgehen zu planen. Hier beschreibt sie einige Erlebnisse von ihrer Reise:

Es ist unser zweiter Tag in Kathmandu, die Sonne scheint, es ist heiß und vor allem staubig. Unseren Partner PatNep (Partnership Nepal) treffen wir am anderen Ende der Stadt durch einen endlos scheinenden Verkehrsknoten hindurch. Gemeinsam klären wir noch offene Fragen unserer geplanten Praxis. Neben basismedizinischer Versorgung sollen vor allem marginalisierte Frauen begleitet und beraten werden. Ihnen werden zudem Hygiene- und Alphabetisierungskurse angeboten, um sie langfristig zu stärken. Die Praxis wird in der Nähe des noch existierenden Zeltlagers für Menschen, die beim Erdbeben im April ihre Häuser verloren haben, aufgebaut. Etwa 20 Frauen sind gekommen, um uns von ihrem Leben nach dem Erdbeben zu erzählen. Sie kommen von teils entlegenen Dörfern, können nicht lesen und schreiben und finden hier, in der Stadt, keine Möglichkeit, Geld zu verdienen. Nach dem Erdbeben stiegen sexuelle Gewalt gegen Frauen, Menschenhandel und häusliche Gewalt an. Wir wollen Frauen Zugang zu kostenloser medizinischer Versorgung, Beratung, legale Begleitung und Orientierung bieten und sie ermächtigen, ihre eigenen Belange klären zu können.

Auch am nächsten Tag treffen wir viele Frauen, die uns stolz Übungen vorstellen, die sie im Selbstverteidigungskurs gelernt haben. Mit unserem Partner Phect wurden kurz nach dem Erdbeben Solarlampen und Pfeifen an Frauen verteilt und Selbstverteidigungskurse gegeben. Diese Frauen sind jeweils Volontärinnen in ihren Dörfern und geben das Wissen weiter. Eine Frau erzählt uns, dass die Pfeife ihr half, als ein Mann ihr im Dunkeln hinterher lief. Andere Frauen berichten, dass sie sich stärker und sicherer fühlen, seit sie wissen, dass sie sich verteidigen können.

Unsere Zeit in Nepal verfliegt. Wir treffen noch zwei Partnerorganisationen, mit denen wir gemeinsam Gesundheitsstationen wieder aufbauen wollen – teilweise in abgelegenen Gegenden, die wir gerade jetzt in der Regenzeit nur über abenteuerliche mondlandschaftsartige Wege erreichen. Außerdem besuchen wir drei Schulen, an denen unser Partner ECCA nach dem Erdbeben Schulmaterial verteilt hat. Hier wurden auch gemeinsam mit den Schülern kleine Bambuspflanzen gepflanzt, deren Wurzeln im kommenden Jahr Erdrutsche verhindern können. Das Treffen mit den Kindern war ein schöner Abschluss unserer Reise – es war toll zu sehen, dass sie trotz der Schwierigkeiten nach dem Erdbeben das Lachen nicht verlernt haben!



Wenn Hilfe ankommt

„Wenn wir von unseren Partnern die Rückmeldung bekommen, dass die Pakete sicher angekommen sind, macht mich das stolz. Zu hören, dass die Arbeit, die für mich so alltäglich ist, für viele Menschen einen großen Unterschied macht, ist ein tolles Gefühl.”
Marc Hitz, Mitarbeiter im Medikamentenlager