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Medizinische Versorgung und Aufklärung
Medizinische Versorgung und Aufklärung
Nach den dramatischen Zerstörungen durch Taifun Hayian im November 2013 haben die Wiederaufbaumaßnahmen begonnen. Die medizinische Versorgung der Bevölkerung konnte noch nicht wiederhergestellt werden, besonders Schwangere und Neugeborene leiden darunter, dass viele Geburtsstationen zerstört wurden. Zudem wurden, teils aufgrund der geschwächten medizinischen Infrastruktur, teils auch aufgrund kultureller Faktoren, die Aufklärung und medizinische Betreuung von Jugendlichen vernachlässigt.
Dies äußert sich in einer hohen und ansteigenden Zahl von Teenager-Schwangerschaften und HIV-Infektionen bei Jugendlichen. Um den Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheitsversorgung, besonders für Jugendliche, schwangere und stillende Frauen sowie Frauen im reproduktiven Alter, zu verbessern, führt action medeor in Kooperation mit lokalen Organisationen verschiedene Projektaktivitäten durch.
Mit Hilfe der lokalen Partnerorganisation Family Planning Organisation of the Philippines (FPOP) werden temporäre medizinische Untersuchungen in dafür eigens aufgebauten Zelten in zehn ländlichen und bisher noch nicht von der Internationalen Gebergemeinschaft berücksichtigten Gemeinden in Leyte und Eastern Samar organisiert. Ein Team aus Ärzten, Krankenschwestern und Hebammen untersuchen und behandeln Patienten vor Ort. Eine Ambulanz bringt Notfallpatienten in das nächstgelegene Krankenhaus. Die sogenannten Medical Missions bieten umfangreiche Beratung zu Themen wie der Familienplanung, Schwangerschaft und Geburt und sexuell übertragbaren Krankheiten an. Insgesamt erhalten durch diese Maßnahme rund 30.000 bis 40.000 Menschen Zugang zu medizinischer Basisgesundheitsversorgung und Beratung. Um die Lücke in der Gesundheitsversorgung zu schließen, die durch die Zerstörung der Geburtsstationen entstanden sind, werden mit Hilfe der Partnerorganisation FPOP zwei provisorische Entbindungsstationen errichtet. In diesen Stationen wird durch ein Team aus qualifiziertem Gesundheitspersonal Geburtsvor- und Nachsorge sowie Geburtsbegleitung und Familienplanung angeboten.
Viele der 10-24 Jahre alten Filipinas und Filipinos werden in der Basisgesundheitsversorgung nicht genügend berücksichtigt. Die hohe und ansteigende Zahl der Teenager-Schwangerschaften und HIV/Aids Rate unter Jugendlichen sind zwei erschreckende Indizien für die vernachlässigte Aufklärung und medizinische Betreuung von jungen Heranwachsenden. Sexualität ist in dem katholisch und konservativ geprägten Land immer noch ein Tabu. Darüber hinaus reden Jugendliche eher mit ihresgleichen über ihre Bedürfnisse, Fragen und Ängste als mit Erwachsenen oder Autoritäten. In zwei drei-tägigen Workshops sollen 80 Jugendliche als sogenannte Peer-Educators (gleichaltrige Aufklärer) in den Bereichen sexuelle und reproduktive Gesundheit, sexuell übertragene Krankheiten, Gewalt und Teenager-Schwangerschaft und Familienplanung informiert werden. Nach erfolgreichem Abschluss des Trainings klären die Teilnehmer in den Schulen und in den Jugendclubs gleichaltrige Jugendliche auf. Ziel dieser Maßnahme ist es, dass Jugendliche durch ein besseres und umfangreicheres Wissen verantwortungsbewusste Entscheidungen treffen können.
Projektinformationen
- Projektinhalt
- Verbesserung des Zugangs zu sexueller und reproduktiver Gesundheit
- Zielgruppe
- Schwangere und stillende Frauen, Jugendliche und Frauen reproduktiven Alters
- Projektgebiet
- Leyte, Eastern Samar, Philippinen
- Projektbeschreibung
- Medical Missions
Notvorsorge-Training für Jugendliche
Errichtung und Betreiben von provisorischen Geburtsstationen - Projektlaufzeit
- April 2014 – Juni 2014
- Projektvolumen
- 25.000 €
- Projektförderer
- Aktion Deutschland Hilft (ADH)
- Projektnummer
- 6100092
- Verantwortlich für
das Projekt - Kathrin Rolka